- Thomas Fritsch (Schauspieler)
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Thomas Fritsch (* 16. Januar 1944 in Dresden) ist ein deutscher Bühnenschauspieler, Filmschauspieler, Synchronsprecher und Schlagersänger.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Thomas Fritsch ist der Sohn des Schauspielers Willy Fritsch und der Tänzerin und Schauspielerin Dinah Grace (eigentl. Ilse Schmidt). Bei Kriegsende flüchtete die Familie nach Hamburg, wo er nach der Mittleren Reife bei Eduard Marks, dem Leiter der Schauspielklasse der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg studierte, ferner noch Gesang- und Ballettunterricht nahm. Es war Gustaf Gründgens, der dem damals 16-jährigen zu einer Schauspielkarriere riet. Fritsch hatte sein Debüt 1963 am Stadttheater Heidelberg, 1965 wurde er am Frankfurter „Kleinen Theater am Zoo“ engagiert.
Noch während der Schauspielschule wurde Fritsch für den Film entdeckt. Zu seinen bekanntesten Filme zählen Julia, Du bist zauberhaft, Das schwarz-weiß-rote Himmelbett und Das große Liebesspiel. Er spielte an der Seite der damals bekanntesten Filmschauspielerinnen wie Lili Palmer, Hildegard Knef, Daliah Lavi, Marie Versini etc. Mit seinem berühmten Vater stand er dreimal vor der Kamera: Das gibt's doch zweimal - 21. Oktober 1965, ZDF, Andere Zeiten - andere Sitten - 16. November 1967, ZDF und in dem Spielfilm Das hab’ ich von Papa gelernt. Auch als Schlagersänger versuchte er sich und zierte in den 1960er Jahren als Teenager-Idol mehrmals das Cover der Jugendzeitschrift Bravo, beispielsweise 1964 (Nr. 52), 1964 (Nr. 7), 1965 (Nr. 14) und 1966 (Nr. 6). Mehrfach arbeitete er mit der Liedermacherin Suzanne Doucet zusammen, mit der er befreundet ist.[1] In späteren Jahren profilierte er sich immer mehr als ernstzunehmender Theaterschauspieler.
Neben seinen Tätigkeiten am Theater (z. B. im Stück Vabanque mit Karin Eickelbaum) und im Fernsehen arbeitet er auch als Synchronsprecher. So sprach er unter anderem Russell Crowe (Gladiator, Master & Commander – Bis ans Ende der Welt, Proof of Life), Jeremy Irons (Stirb langsam – Jetzt erst recht, Königreich der Himmel, Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter), Aslan (Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia und Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia), Charles Shaughnessy (Die Nanny) und Edward James Olmos (Battlestar Galactica). Des Weiteren wirkte er in den deutschen Fassungen einer Reihe bekannter Disney-Zeichentrickfilme mit, darunter Der König der Löwen und Findet Nemo. Er spricht in der South-Park-Folge „Die Russell-Crowe-Show“ die Zeichentrickfigur von Russell Crowe.
Zudem ist Thomas Fritsch regelmäßig als Hörspielsprecher tätig. Seit 2002 spricht er den Erzähler (als Nachfolger des 2001 verstorbenen Matthias Fuchs) in der Hörspielreihe Die drei Fragezeichen (Zwischenzeitlich: Die Dr3i). Im Rahmen dessen wurde ihm die Ehre zuteil, diese Rolle vor 12.000 Zuschauern bei dem Live-Auftritt „Superpapagei 2004“ zu sprechen. In der Zeichentrickadaption des Michael-Ende-Klassikers Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sprach er die Rolle des Lukas. In der deutschen Fassung des Computerspiels Civilization IV wirkte er ebenfalls mit; er spricht jene Texte, die im Original von Leonard Nimoy gelesen werden. In der NDR-Reihe „Die Mafia“ war er als Sprecher tätig. 2007 war Fritsch in der ProSieben/ORF-Märchenstunde als Geschichtenerzähler zu sehen. Seit 2008 spielt er in der ZDF-TV-Serie Meine wunderbare Familie die Rolle des Peter Engelmann.
Fritsch lebt in München und auf der griechischen Insel Mykonos. Er engagiert sich aktiv im Tierschutz.
Filmografie (Auswahl)
als Schauspieler
- 1960: Das gibt's nur zweimal
- 1962: Julia, Du bist zauberhaft
- 1962: Das schwarz-weiß-rote Himmelbett
- 1963: Das große Liebesspiel
- 1963: Der letzte Ritt nach Santa Cruz
- 1964: Das hab’ ich von Papa gelernt
- 1974: Drei Männer im Schnee
- Der Kommissar
- 1970 Der Papierblumenmörder (Folge 15)
- 1975 Mord nach der Uhr (Folge 94)
- Derrick:
- 1974: Nur Aufregungen für Rohn
- 1977: Abendfrieden
- 1979: Ein Todesengel
- 1986: Der Charme der Bahamas
- 1986: Anruf in der Nacht
- 1989: Tossners Ende
- 1977: Drei sind einer zu viel
- 1989: Rivalen der Rennbahn
- 1995: Auf eigene Gefahr
- 2003: Pfarrer Braun – Das Skelett in den Dünen
- 2004: Rosamunde Pilcher: Federn im Wind
- 2004: Der Wixxer
- 2006: Das total verrückte Wunderauto
- seit 2006: die Märchenstunde
- seit 2007: Meine wunderbare Familie
- 2008: Das Wunder von Loch Ness
als Synchronsprecher
- 1993: Die drei Musketiere … als Kardinal Richelieu
- 1993–1999: Die Nanny … als Maxwell Sheffield
- 1994: Der König der Löwen … als Scar
- 1994: Hubi, der Pinguin … als Drake
- 1994–1996: Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit … als Goliath
- 1995: Stirb langsam – Jetzt erst recht … Simon Peter Gruber
- 1995: Balto - Ein Hund mit dem Herzen eines Helden … als Steele
- 1995–1996: Mega Man … als Pharao Man
- 1996: White Squall - Reißende Strömung … als Christopher Sheldon
- 1996: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer … als Lukas der Lokomotivführer
- 1997: Titanic … als Brock Lovett
- 1998: Doctor Dolittle … als angefahrener Hund (Lucky)
- 1998: Lost in Space … als Professor Robinson
- 1998: Das Dschungelbuch, Mowglis Abenteuer … als Shir Khan
- 1999: Rudolph mit der Roten Nase … als Slyly (Polarfuchs)
- 2000: Gladiator … als Maximus
- 2000: Hilfe! Ich bin ein Fisch … als Joe
- 2001: Apocalypse Now (Redux-Version) … als Colonel Walter E. Kurtz
- 2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Film) … als Mr. Ollivander
- 2001: Susi und Strolch 2: Kleine Strolche - Großes Abenteuer! … als Buster
- 2002: Ice Age … als Diego
- 2002: Der Schatzplanet … als Dr. Delbert Doppler
- 2002: Das Königreich der Katzen … als Katzenkönig
- 2003: Das Geheimnis der Frösche … als Kapitän Ferdinand
- 2003: Findet Nemo … als Niels
- 2003: South Park … als Steven Spielberg
- 2003: Master & Commander – Bis ans Ende der Welt … als Jack Aubrey
- 2003: Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (extended edition) … als Saurons Mund
- 2004: Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse … als Stimme von Lemony Snicket
- 2005: Steamboy … als Jeames Lloyd Steam
- 2005: Ein Duke kommt selten allein … als Jefferson Davis „Boss“ Hogg
- 2005: Königreich der Himmel … als Tiberias
- 2005: Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche … als Bonejangles
- 2005: Das Comeback ... als Jim Braddock
- 2005: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia … als Aslan
- 2005: Civilization 4 … als Erzähler
- 2006: Battlestar Galactica … als Commander Adama
- 2006: Ice Age 2 … als Diego
- 2006: Klang der Stille … als Ludwig van Beethoven
- 2006: Jagdfieber … als Shaw
- 2006: Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter … als Brom
- 2007: Herr Figo und das Geheimnis der Perlenfabrik … als Herr Figo
- 2007: Könige der Wellen … als Big Z Topanga/ Freak
- 2007: Todeszug nach Yuma … als Ben Wade
- 2007: Schwerter des Königs – Dungeon Siege ... als König Konreid
- 2008: Asterix bei den Olympischen Spielen … als Cäsar
- 2008: N24-Dokumentation „Der König der Bären“ … als Erzähler
- 2008: N24-Dokumentation „Astronauten aus dem All: Eine Spurensuche“ … als Erzähler
- 2008: N24-Dokumentation „Ramses der Dritte - Tod im Harem“ … als Erzähler
- 2008: N24-Dokumentation „Ein Ferrari entsteht“ … als Erzähler
- 2008: Snow Buddies
- 2008: Kung Fu Panda … als Tai Lung
- 2008: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia … als Aslan
- 2008: The Dark Knight … als Detective Stephens
- 2008: Sacred 2 … als Schattenkrieger (Videospiel)
- 2008: Der unglaubliche Hulk … als General Thaddeus Ross
- 2009: Ice Age 3 … als Diego
- 2009: Risen … als Inquisitor Mendoza (Videospiel)
- 2010: Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage … als Erzähler
- 2010: Konferenz der Tiere … als Sokrates, der Löwe
- 2010: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1 … als Mr. Ollivander
- 2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte … als Aslan
- 2011: Der Zoowärter … als Gorilla[2]
- 2011: Kung Fu Panda 2 … als Tai Lung
Live-Shows
- 2006: Die drei ??? - Der Super-Papagei live aus der Color Line Arena, Hamburg … als Erzähler
Diskografie/Schallplatten/CDs (Auswahl)
- Ich hab' mich so darauf gefreut (Polydor)
- Ich geb' dein Herz wieder frei/Heimliche Romanzen (Polydor)
- Wenn der Mondschein nicht so romantisch wär/Yokohama-Baby (Polydor)
- Geschichten eines Twen/Warum bleibst du nicht (Polydor)
- Heimliche Romanzen EP (Polydor)
- Schau mich bitte nicht so an/Mr. Dreammaker (Polydor)
- Verliebt muss man sein/Es ist gar nicht so leicht, erwachsen zu sein (Polydor)
- Einmal im Leben/Wenn Wunder geschehen (Polydor)
- Wenn aus Freundschaft Liebe wird/Meine Melodie (Polydor)
- Das hab ich so gerne an dir/Das kann uns keiner nehmen (Polydor)
- Der Draht in der Sonne
- Ich träum' heut Nacht von dir/Du bist zu jung (EMI)
- Fieberhaft/Sag der Babette, daß ich sie liebe (EMI)
- 21 wird Susann/Verzeih den Fehler (EMI)
- Allein und doch nicht allein LP (Polydor)
- Mädchen wie Samt und Seide LP (EMI)
- Das Weihnachtsponny CD (Coppenrath)
- Das hab ich von Papa gelernt (LP zusammen mit seinem Vater) (Polydor)
- Das gibt's doch zweimal (LP zusammen mit seinem Vater ) (Polydor)
- Die Drei ??? (CD)
- Erzähl mir was Märchen (MC Dolby System)
Auszeichnungen
- Bambi (1963)
- Ernst-Lubitsch-Preis (1963) für seine Rolle in Das Schwarz-weiß-rote Himmelbett
- Bravo Otto 1964 (Gold), 1965 (Silber), 1966 (Bronze), 1977 (Bronze)
- Deutscher Preis für Synchron (2002) für herausragende männliche Synchronarbeit in Second Chance - Alles wird gut
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Fritsch auf der Website von Suzanne Doucet bei suzannedoucet.com, abgerufen am 23. Juli 2010
- ↑ Website zum Film, aufgerufen am 29. Juni 2011.
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Fritsch (Schauspieler) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thomas Fritsch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Thomas Fritsch in der Deutschen Synchronkartei
- Agentur Doris Mattes: Thomas Fritsch
- Cover-Galerie des Deutschen Schlagers: Schlager-Stars 1950-1970: Thomas Fritsch
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