- Abbos Atoyev
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Abbos Atoyev (dt. auch Abbos Atojew, engl. auch Abbos Atoev; * 7. Juni 1986 in Kulhatib, Usbekische SSR, Sowjetunion) ist ein usbekischer Boxer. Er gewann die Amateurweltmeisterschaft im Halbschwergewicht 2007 und im Mittelgewicht 2009.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Abbos Atoyev begann in seiner Heimatstadt als Jugendlicher gegen den Wunsch seiner Eltern mit dem Boxen, da diese um ihren einzigen Sohn fürchteten. Er entwickelte sich schon im Juniorenalter zu einem Spitzenboxer und belegte bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2004 in Jeju in Südkorea im Mittelgewicht nach Siegen über Kim Jong-su, Südkorea und James DeGale aus England und einer sehr knappen Punktniederlage (27:29) im Halbfinale gegen Joe Greene aus den Vereinigten Staaten den dritten Platz. Im gleichen Jahr kam der Sportstudent bei den World-University-Games in Antalya im Mittelgewicht bis in das Finale, in dem er, wiederum äußerst knapp (20:22), gegen Ruslan Maksutow aus Russland nach Punkten verlor.
2005 belegte Abbos Atoyev beim stark besetzten 43. Beogradski-Podernik-Tournament in Belgrad im Mittelgewicht den zweiten Platz. Er unterlag dabei im Finale gegen Denys Pojazyka aus der Ukraine nach Punkten.
Im Jahre 2007 gelang Abbos Atoyev der erste große Sieg bei einer internationalen Meisterschaft. Er wurde in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator Asienmeister im Halbschwergewicht. Auf dem Weg zu diesem Titel besiegte er Chyngiz Borbaschew, Kirgisistan, nach Punkten, Tserennadmind Munkhchuluun aus der Mongolei durch Abbruch in der ersten Runde sowie Song Hak-sung aus Südkorea (22:7) und im Finale, von seinem Trainer Sharof Hudayberdijew hervorragend eingestellt, Zhang Xiaoping, China, in einem ganz von der Taktik geprägten schlagarmen Gefecht, nach Punkten (6:3).
Im gleichen Jahr gelang ihm dann ein weiterer großer Triumph, denn er wurde in Chicago auch Amateurweltmeister im Halbschwergewicht. Er steigerte sich dabei von Kampf zu Kampf und schaffte im Finale einen knappen Punktsieg (20:17) über den russischen Favoriten Artur Beterbijew. Vorher besiegte er Constantin Bejenaru aus Rumänien durch Abbruch in der dritten Runde, Mamadou Diambang aus Frankreich, der in der ersten Runde verletzt aufgeben musste, sowie Mariu Sivoljia aus Kroatien (17:6) und Jerkabulan Schinalijew aus Kasachstan (17:8) nach Punkten.
Nach diesem Erfolg waren auch seine Eltern, die sich inzwischen längst mit dem Sport abgefunden hatten, sehr stolz auf ihren Sohn. Dieser erhielt nach dem Gewinn des Weltmeistertitels durch Dekret des usbekischen Präsidenten den staatlichen Orden „El-yurt Hurmati“ (Stolz der Nation) verliehen.
Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking verlor Abbos Atoyev gleich seinen ersten Kampf gegen Dschachan Kurbanow aus Tadschikistan nach Punkten (3:11) und schied damit überraschend frühzeitig aus. Im Dezember 2008 erreichte er beim Weltcup in Moskau mit Siegen über Mario Sivolja, Kroatien (12:0) und Dschachan Kurbanow, den er knapp nach Punkten besiegen konnte (+9:9) und damit Revanche für die Niederlage bei den Olympischen Spielen nahm, das Finale, in dem er gegen den Europameister von 2006 Artur Beterbijew nach Punkten unterlag.
Bei den Weltmeisterschaften im September 2009 in Mailand gewann Abbos Atoyev die Goldmedaille im Mittelgewicht. Er schlug nacheinander den Ghanaer Ahmed Saraku (16:4), den Japaner Kentaro Hayashi (Aufgabe in Runde eins), den Brasilianer Yamaguchi Florentino (8:3), den Deutschen Konstantin Buga (4:3), den indischen Olympiadritten Vijender Kumar (7:3) und im Finale den Armenier Andranik Hakobjan (9:0).
Internationale Erfolge
(WM = Weltmeisterschaft, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, bis 75 kg bzw. 81 kg Körpergewicht)
- 2004, 3. Platz, Junioren-WM in Jeju/Südkorea, Mi, hinter Dimitri Tschudinow, Russland u. Joe Greene, USA, gemeinsam mit Elnur Gaidarow, Aserbaidschan;
- 2004, 2. Platz, World-University-Games in Antalya, Mi, hinter Ruslan Maksutow, Russland u. vor Elnur Gaidarow u. Petrosor Gananau, Rumänien;
- 2005, 2. Platz, 43. Beogradski-Pobednik-Tournament in Belgrad, Mi, hinter Denys Pojazyka, Ukraine u. vor Predrad Radosević, Serbien;
- 2007, 1. Platz, Asien-Meisterschaft in Ulan Bator, Hs, vor Zhang Xiaoping, China, Song Hak-sung, Südkorea und Ri Hong Bom, Nordkorea;
- 2007, 1. Platz, WM in Chicago, Hs, vor Artur Beterbijew, Russland, Jerkabulan Schinalijew, Kasachstan und Daugirdas Semiotas, Litauen;
- 2008, 3. Platz, Gee-Bee-Tournament in Helsinki, Hs, hinter Artur Beterbijew u. Imre Szello, Ungarn;
- 2008, 1. Platz, AIBA-Präsidenten-Cup in Sinjhung/Taipei, Hs, vor Imre Szello, René Krause, Deutschland und Anastasios Mpardenis, Griechenland;
- 2008, 17. Platz, OS in Peking, Hs, nach Punktniederlage im ersten Kampf gegen Dschachan Kurbanow, Tadschikistan;
- 2008, 2. Platz, Welt-Cup in Moskau, Hs, mit Siegen über Mario Sivolja, Kroatien und Dschachan Kurbanow u. einer Niederlage gegen Artur Beterbijew
- 2009, 1. Platz, WM in Mailand, Mi, mit Siegen über Ahmed Saraku, Ghana, Kentaro Hayashi, Japan, Yamaguchi Florentino, Brasilien, Konstantin Buga, Deutschland, Vijender Kumar, Indien, und Andranik Hakobjan, Armenien, (Finale).
Quellen
- Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 2004 bis 2008
- Website „www.amateur-boxing.strefa.pl“
- Website „sports123.com“
- Website „Usbekistan Today“
Weblink
Presseartikel über Abbos Atoyev
Amateurweltmeister im Halbschwergewicht 81 kg (Boxen)1974: Mate Parlov | 1978: Sixto Soria | 1982: Pablo Romero | 1986: Pablo Romero | 1989: Henry Maske | 1991: Torsten May | 1993: Ramón Garbey | 1995: Antonio Tarver | 1997: Alexander Lebsiak | 1999: Michael Simms | 2001: Jewgeni Makarenko | 2003: Jewgeni Makarenko | 2005: Jerdos Dschanabergenow | 2007: Abbos Atoyev | 2009: Artur Beterbijew
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