Imre Szellő

Imre Szellő (* 27. Juli 1983 in Cegled) ist ein ungarischer Boxer.

Werdegang

Imre Szellö begann als Jugendlicher 1995 mit dem Boxen. Bei einer Größe von 1,84 Metern startete er schon als Junior im Mittelgewicht (bis 75 kg Körpergewicht) und wuchs als Senior in das Halbschwergewicht (bis 81 kg Körpergewicht) hinein. In Ungarn startete er zunächst für den Kecskemet SC und dann für Vasas Budapest. Er startete aber auch schon für den BC DTJ Prostejov und kämpfte in der deutschen Bundesliga für den BC Eichstätt, den MBR Hamm und Hertha BSC Berlin. Imre Szellö ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Kecskemet.

Die internationale Karriere von Imre Szellö begann recht erfolgreich, denn er belegte 2001 bei der Junioren-Europameisterschaft in Sarajevo im Mittelgewicht den 3. Platz. Danach benötigte er in Ungarn einige Zeit, bis er sich durchsetzen konnte und die Nr. 1 im Mittel- bzw. Halbschwergewicht wurde. Vor allem Károly Balzsay und Istvan Szücs erwiesen sich in den Jahren 2002 bis 2005 für ihn in Ungarn als harte Konkurrenten.

2004 wurde er erstmals ungarischer Meister im Mittelgewicht, allerdings in Abwesenheit von Károly Balzsay, der ihm bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Athen vorgezogen wurde. Im Jahre 2006 belegte Imre Szellö bei der ungarischen Meisterschaft im Halbschwergewicht nach einer Punktniederlage im Endkampf gegen Istvan Szücs (11:12) den 2. Platz, wurde aber bei der Europameisterschaft in Plowdiw eingesetzt. Er kam dort zu Abbruchsiegen in der 3. Runde über Petr Novotny, Tschechien u. Babacar Kamara, Schweden, ehe er im Viertelfinale gegen Ismail Syllach aus der Ukraine in der 1. Runde wegen einer Verletzung aus dem Kampf genommen werden musste. Er belegte damit einen guten 5. Platz.

Auch bei der Weltmeisterschaft 2007 in Chicago belegte Imre Szellö im Halbschwergewicht den 5. Platz. Dabei kam er zu einem kampflosen Sieg über Lennon Bannis, DMC u. zu einem Abbruch-Sieg i.d.e 2. Runde über Matt Corbett aus Australien. Gegen Artur Beterbijew aus Russland verlor er nach Punkten (9:25). Mit diesem guten 5. Platz qualifizierte er sich aber schon für die Olympischen Spiele 2008 in Beijing.

Eine Medaille gewann Imre Szellö bei der Meisterschaft der Europäischen Union (EU) in Cetniewo/Polen. Er schlug dort Mario Sivolija aus Kroatien nach Punkten (18:10) und verlor im Halbfinale dieser Meisterschaft gegen Tony Jeffries aus England knapp mit 11:12 Treffern. Bei den Olympischen Spielen in Beijing gelang ihm ein Abbruch-Sieg in der 1. Runde über Luis Gonzalez aus Venezuela. Im Viertelfinale unterlag er wiederum Tony Jeffries nach Punkten (2:10) und belegte damit zum dritten Mal nacheinander bei einer großen internationalen Meisterschaft den 5. Platz.

Im Jahre 2009 gelang ihm dann bei der Meisterschaft der EU in Odense den Titel zu holen. Er benötigte dazu im Halbschwergewicht vier Siege, wobei er im Halbfinale den Silbermedaillengewinner von Beijing 2008 Kenneth Egan aus Irland nach Punkten (7:6) schlug. Nachdem er beim 53. Bocskai-Turnier in Debrecen auch den Europameister von 2006 und Vize-Weltmeister von 2007 Artur Beterbijew nach Punkten geschlagen hatte, fuhr er voller Zuversicht zur Weltmeisterschaft 2009 in Mailand. Dort erlebte er aber eine böse Überraschung, denn schon in der 1. Runde erwies sich für ihn der Südkoreaner Kim Dong-hee als zu stark und besiegte ihn mit 13:7 Treffern nach Punkten. Für Imre Szellö blieb damit nur der 33. Platz.

Internationale Erfolge

Jahr	Platz	Wettbewerb	Gewichtsklasse	Ergebnis
2001	2.	"Italia"-Turnier (Junioren) in Alghero	Mittel	nach Punktniederlage im Finale gegen Sergei Kowaljew, Russland (4:14)
2001	1.	"Alexandria"-Junioren-Turnier in Thessaloniki	Mittel	mit Abbruchsieg i.d. 3. Runde im Finale über Mark Vennari, Kanada
2001	3.	Junioren-EM in Sarajevo	Mittel	hinter Ilja Bogdanow, Ukraine u. Daugirdas Semiotas, Litauen
2002	2.	46. Bocskai-Memorial in Debrecen	Mittel	nach Punktniederlage im Finale gegen Andrei Gogolew, Russland
2003	2.	47. Bocskai-Memorial in Debrecen	Mittel	nach Punktniederlage im Finale gegen Károly Balzsay, Ungarn
2004	3.	48. Bocskai-Memorial in Debrecen	Halbschwer	hinter Istvan Szücs, Ungarn u. Clemente Russo, Italien
2005	3.	49. Bocskai-Memorial in Debrecen	Mittel	nach Punktniederlage im Halbfinale gegen Andras Nagy, Ungarn
2006	9.	Meisterschaft der Europäischen Union (EU) in Pécs	Halbschwer	nach einer Punktniederlage gegen Mario Sivolija, Kroatien (16:20)
2006	5.	EM in Plowdiw	Halbschwer	mit Abbruchsiegen i.d. 3.Runde über Petr Novotny, Tschechien u. Babacar Kamara, Schweden u. einer Abbruch-Niederlage (Verletzung) i.d. 1. Runde gegen Ismail Syllach, Ukraine
2007	2.	Turnier um den "Golden Belt" in Constanța	Halbschwer	mit Punktsiegen über Niculae Berariu, Rumänien (17:7) u. Mamadou Diambang, Frankreich (21:13) u. einer Punktniederlage gegen Gottlieb Weiss, Deutschland
2007	5.	Meisterschaft der EU in Dublin	Halbschwer	nach einer Punktniederlage im Viertelfinale gegen Kenneth Egan, Irland (7:17)
2007	5.	WM in Chicago	Halbschwer	mit einem kampflosen Sieg über Lennan Bannis, DMC, einem Abbruch-Sieg i.d. 2. Runde über Matt Corbett, Australien u. einer Punktniederlage gegen Artur Beterbijew, Russland (9:25)
2007	9.	Tammer-Turnier in Helsinki	Halbschwer	nach einer Punktniederlage im Achtelfinale gegen Mourad Sahraoui, Tunesien (8:13)
2008	3.	Meisterschaft der EU in Cetniewo/Polen	Halbschwer	mit Punktsieg über Mario Sivolija (18:10) u. Punktniederlage gegen Tony Jeffries, England (11:12)
2008	5.	OS in Beijing	Halbschwer	mit Abbruch-Sieg i.d. 1. Runde über Luis Gonzalez, Venezuela u. Punktniederlage gegen Tony Jeffries (2:10)
2009	1.	53. Bocskai-Memorial in Debrecen	Halbschwer	mit Abbruch-Sieg i.d. 1. Runde über Ehsan Rozbahani, Iran u. Punktsiegen über Oliver Obradovic, Österreich (18:4) u. Artur Beterbijew (+12:12)
2009	1.	Meisterschaft der EU in Odense	Halbschwer	mit Punktsiegen über Alexander Hagen, Norwegen (20:3), Ömer Aydogan, Türkei (20:2) u. Kenneth Egan, Irland (7:6) u. einem KO-Sieg i.d. 2. Runde über Obed Mbwakongo, England
2009	33.	WM in Mailand	Halbschwer	nach einer Punktniederlage gegen Kim Dong-hee, Südkorea (7:13)

Länderkämpfe

Jahr	Ort	Begegnung	Gewichtsklasse	Ergebnis
2003	Györ	Ungarn gegen Deutschland	Mittel	Punktsieger über Robert Woge
2005	Deggenhausertal	Deutschland gegen Ungarn	Mittel	Punktsieger über Benjamin Schmidt
2005	Kecskemet	Ungarn gegen USA	Mittel	Punktsieger über Shawn Estrada
2006	Bratislava	Slowakei gegen Ungarn	Halbschwer	Abbruch-Sieger i.d. 1. Runde über Thomas Kovac
2007	London	England gegen Ungarn	Halbschwer	Abbruch-Niederlage i.d. 2. Runde gegen Tony Jeffries
2008	Gyongyos	Ungarn gegen England	Halbschwer	Punktsieger über Obed Mbwakongo
2008	Hajduszoboszlo	Ungarn gegen England	Halbschwer	Punktsieger über Obed Mbwakongo
2009	Nagykanizsa	Ungarn gegen Slowakei	Halbschwer	Abbruch-Sieger i.d. 1. Runde über Joseph Gabris

Ungarische Meisterschaften

Jahr	Platz	Gewichtsklasse	Ergebnis
2003	2.	Mittel	nach Punktniederlage im Finale gegen Károly Balzsay (17:31)
2004	1.	Mittel	nach Punktsieg im Finale über Andras Sulak (29:17)
2005	2.	Halbschwer	nach Punktniederlage im Finale gegen Istvan Szücs (16:22)
2006	2.	Halbschwer	nach Punktniederlage im Finale gegen Istvan Szücs (11:12)
2007	1.	Halbschwer	nach Punktsieg im Finale über Peter Lakatos (13:2)
2008	1.	Halbschwer	nach KO-Sieg i.d. 2. Runde über Sandor Balogh

Quellen

• Website "www.amateur-boxing.strefa.pl",
• Website "sports-reference.com",
• Website "www.aiba.org",
• Fachzeitschrift Box Sport

Weblinks

• Artikel über Imre Szellö in engl. Sprache