Béla Réthy

Béla Réthy
Béla Réthy während einer Diskussion auf der Frankfurter Buchmesse 2010

Béla Andreas Réthy (* 14. Dezember 1956 in Wien) ist ein deutscher Sportreporter ungarischer Herkunft. Er spricht Deutsch, Ungarisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch und Spanisch.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Réthy wurde in Wien geboren, nachdem Réthys Eltern kurz vor seiner Geburt ihre Heimat Ungarn aufgrund des Ungarn-Aufstandes 1956 verlassen hatten. Mit dem neu geborenen Sohn zog die junge Familie nach São Paulo, wo sie bis 1968 blieb. Mit 12 Jahren siedelte Réthy mit seinen Eltern in die Bundesrepublik Deutschland über, wo er später an einem Gymnasium in Wiesbaden sein Abitur ablegte. Anschließend studierte er in Mainz Publizistik, Soziologie und Ethnologie. Dabei besserte er sein Taschengeld im Sportarchiv des ZDF auf, knüpfte Kontakte und wurde freier Mitarbeiter der Redaktion. Béla Réthy unterstützt als Botschafter die Initiative Respekt! Kein Platz für Rassismus.[1]

Karriere beim ZDF

Seit 1987 ist er fest als Redakteur beim ZDF angestellt. Zuerst war er auf die Sparte Motorsport angesetzt, seit 1991 ist er als Live-Fußballkommentator tätig. Begonnen hatte er im Bereich Fußball als Assistent der Kommentatoren Rolf Kramer und Marcel Reif. Außerdem gilt Réthy als Experte für Wassersport und Nordischen Skisport.

Réthys erste Live-Reportage war ein Länderspiel zwischen der deutschen und irischen U16 im Jahr 1991. Primär als Kommentator beim Zweiten Deutschen Fernsehen tätig, kommentierte er die Endspiele der Europameisterschaft 1996 in England (Deutschland gegen Tschechien), der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea (Deutschland gegen Brasilien) und der Europameisterschaft 2004 in Portugal (Portugal gegen Griechenland). Zudem kommentierte er viele der vom ZDF übertragenen Spiele der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, darunter die deutschen Spiele gegen Costa Rica, Schweden, Italien und Portugal.

Nach Réthys Reportage des Viertelfinales zwischen Frankreich und Brasilien bei der WM 2006 kommentierte die Süddeutsche Zeitung: „Réthy will vermutlich nicht unsterblich werden, nicht der neue Herbert Zimmermann, er will nicht genial sein, sondern nur gut. Er ist kein Talk- und Showmaster [...], sondern tatsächlich ein Fußballkritiker, der sich nicht so schnell besoffen machen lässt.“ (3. Juli 2006)

Während der Europameisterschaft 2008 musste Réthy kurzzeitig wegen eines unwetterbedingten Bildausfalls die Halbfinalbegegnung Deutschland gegen die Türkei im Radiokommentar-Stil wiedergeben. Er erlangte dadurch über Nacht einen erhöhten Bekanntheitsgrad und zierte am darauffolgenden Tag die Titelseiten mehrerer Boulevardblätter. SPIEGEL ONLINE kritisierte die Reportage: „Der Ausfall offenbarte, wie wenig Fernsehleute noch zu sagen haben [...] Béla Réthy hatte schon vorher so gewirkt, als wäre er kommentatorisch nicht ganz auf Ballhöhe.“[2]

Am 11. Juli 2010 kommentierte Réthy das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Spanien und den Niederlanden.[3]

Auszeichnungen

  • 2006: Herbert-Award in der Kategorie Bester TV-Livekommentator
  • 2008: Herbert-Award in der Kategorie Emotionalste Reportage (Publikumspreis)
  • 2008: Herbert-Award in der Kategorie Bester Sportkommentator

Einzelnachweise

  1. http://www.respekt.tv/die-interviews/bela-rethy.html
  2. SPIEGEL ONLINE: Béla Réthy – Seher im Stadion (26. Juni 2008). Abgerufen am 26. März 2011.
  3. Merkur Online

Weblinks


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