Alexander Weigel

Alexander Weigel

Alexander Weigel (* 30. Dezember 1935 in Zwickau) ist ein deutscher Dramaturg, Autor und Herausgeber.

Leben

Er besuchte 1942–1950 die Grundschule in Döbeln (Sachsen), 1950–1954 die Oberschule, die er mit dem Abitur in Karl-Marx-Stadt abschloss. 1954–1958 studierte er Geschichte an der Karl-Marx-Universität in Leipzig u.a. bei dem Historiker Walter Bartel, daneben war er Gasthörer bei Ernst Bloch und bei Hans Mayer.

Er war 1954–1958 Mitglied der Studentenbühne der Universität und arbeitete hier zum ersten Mal mit dem Germanisten und späteren Regisseur Adolf Dresen zusammen. 1958–1960 war er Regie- und Dramaturgieassistent am Volkstheater Rostock, 1959 auch bei den Rügenfestspielen (Störtebeker-Festspiele) in Ralswiek. 1960–1963 war er Dramaturg am Theater Greifswald und 1963/64 Redakteur der Zeitschrift Theater der Zeit Berlin.

1964–2001 war er Dramaturg am Deutschen Theater Berlin; 1965–1975 Dramaturg des Regisseurs Adolf Dresen (u. a. bei Goethes „Faust 1“, 1968, Isaak Babels „Maria“, 1970, O’Casey’s „Juno und der Pfau“, 1972, und Kleists „Prinz Friedrich von Homburg/Der zerbrochne Krug“, 1975); 1986–1992 Dramaturg der Inszenierungen von Heiner Müller am Deutschen Theater: „Der Lohndrücker“ (1988), „Hamlet/Maschine (Hamletmaschine)“ (1990), „Mauser“ (1991). Am Deutschen Theater arbeitete er u. a. auch mit den Regisseuren Jürgen Gosch (1993-1997) und Matthias Langhoff (1999).

1985–1992 gab er die 1911 von Max Reinhardt begründeten Blätter des Deutschen Theaters neu heraus. Er inszenierte zahlreiche Matineen, u. a. die Reihe Theater Expressionismus Berlin mit Walter Hasenclever: Der Sohn, Reinhard Goering: Seeschlacht, Ernst Toller: Die Wandlung, Georg Kaiser: Gas (1987) sowie Matineen zu Alexander Granach (1988); Wolfgang Langhoff (Der Fall „Die Sorgen und die Macht“ (1962/63) Peter Hacks) (1991); Carl Sternheim (1992); Max Reinhardt (1993); Otto Brahm (1995). Er erarbeitete mehrere Ausstellungen im Deutschen Theater: Alexander Granach (1989); Carl Sternheim (1992); Max Reinhardt (1993); Albert Lortzing und das Friedrich-Wilhelmstädtische Theater (2001).

Alexander Weigel ist seit 2001 freischaffender Autor, Herausgeber und Dozent. Er ist verheiratet mit der Schauspielerin und Lyrikerin Blanche Kommerell.

Publikationen (Auswahl)

  • Das Deutsche Theater. Eine Geschichte in Bildern, Berlin, Propyläen Verlag, 1999. ISBN 3-549-05705-9
  • Siegfried Jacobsohn. Gesammelte Schriften [1900-1926]. Herausgegeben und kommentiert von Gunther Nickel und Alexander Weigel, 5 Bände, Göttingen, Wallstein Verlag, 2005. ISBN 3-89244-672-5
  • Die Archäologie des Maulwurfs. Heiner Müller und das Deutsche Theater. In: Text+Kritik Heft 73 Heiner Müller. (Neufassung, März 1997)
  • Das imaginäre Theater Heinrich von Kleists. Spiegelungen des zeitgenössischen Theaters im erzählten Dialog „Ueber das Marionettentheater“. In: Beiträge zur Kleist-Forschung, Kleist-Museum Frankfurt (Oder) 2000
  • ‚Warte zehen Jahre u Du wirst mich nicht ohne Stolz umarmen’. Einige andere Gedanken zu Kleists Würzburger Reise. In: Beiträge zur Kleist-Forschung 2001
  • „Unmaßgebliche Bemerkungen“. Strategien Kleists im Kampf um das Nationaltheater in den „Berliner Abendblättern“ 1810. In: Kleist-Jahrbuch 2007
  • Holthoff oder die Ordnung in Berlin oder Kleists Schatten. In: Heilbronner Kleist-Blätter 20 (2008)

Weblinks


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