- Alfred Kirchner (Regisseur)
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Alfred Kirchner (* 22. Mai 1937 in Göppingen) ist ein deutscher Theaterregisseur und Theaterleiter.
Kirchner erhielt seine Ausbildung an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin. Er begann als Schauspieler unter anderem an der Vaganten Bühne. Von 1964 bis 1971 war er am Theater Bremen tätig, anfangs als Regieassistent Peter Zadeks und Peter Palitzschs, ab 1965 mit eigenen Inszenierungen, darunter 1972 Was ihr wollt. Mehrmals inszenierte er auch am Schauspielhaus Bochum.
Von 1972 bis 1979 war er Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart und ab 1974 Mitglied des Direktoriums unter Claus Peymann. Er inszenierte unter anderem Romeo und Julia (1972), Ein Sommernachtstraum (1977), Frühlings Erwachen (1974), Die kahle Sängerin (1974), Woyzeck (1976), die Uraufführung von Reinshagens Sonntagskinder (1976), Furcht und Elend des Dritten Reiches (1978), Endspiel (1978) und Der zerbrochne Krug.
Dazu gab er Gastinszenierungen an anderen Theatern. 1979 folgte er mit einem Teil des Stuttgarter Ensembles Peymann an das Schauspielhaus Bochum, wo er bis 1986 Mitdirektor war. Zu seinen Regiearbeiten hier gehörten Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1980), Mutter Courage und ihre Kinder (1981), Herr Puntila und sein Knecht Matti (1985), die Uraufführungen von Bernhards Über allen Gipfeln ist Ruh (1981) und Zahls Johann Georg Elser (beide 1982), Die Weber (1983), Der eingebildete Kranke (1983) und Die Räuber (1984).
1986 folgte er Peymann an das Wiener Burgtheater, wo nach kurzer Zeit die langjährige Zusammenarbeit endete. Hier inszenierte er unter anderem Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (1988). 1989/90 übernahm er mit anderen die Leitung der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin bis 1993. Er inszenierte zum Beispiel Goethes Faust (1990), Die Ratten (1992) und Der Besuch der alten Dame (1992/93).
Danach arbeitete Kirchner als freier Regisseur. Mehrmals nahm er am Berliner Theatertreffen teil. Er legte den Schwerpunkt auf das Musiktheater an verschiedenen Opernhäusern. An der Frankfurter Oper inszenierte er beispielsweise Ein Maskenball (1982), Eugen Onegin (1984), Manon Lescaut (1999) und Tosca (2001), an der Wiener Staatsoper Der Freischütz (1995) und an der Hamburger Staatsoper Idomeneo (1990). Bei den Bayreuther Festspielen bot er 1994 bis 1998 eine Neuinszenierung von Der Ring des Nibelungen.
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