Alpina B7 Turbo

Alpina B7 Turbo
BMW Alpina B7 Turbo
Hersteller: Alpina Burkard Bovensiepen
Produktionszeitraum: 12/1978–02/1982
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, viertürig
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Alpina B7 Turbo E28

Der Alpina B7 war ein von Alpina produziertes Kleinserien-Fahrzeug mit Turbolader auf Basis des Modells E12 der 5er-Reihe von BMW.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Technik

B7 S turbo
B7 S turbo

Im Dezember 1978 wurde der B7 Turbo erstmals gebaut. Er war das erste komplette Fahrzeug, das Alpina produzierte, und wurde in Kleinserie gefertigt. Dem B7-Motor lag der BMW M30B30 zugrunde. An ihm wurden tiefgreifende Änderungen vorgenommen. Fritz Indra, Chefentwickler von Alpina, verwendete einen Abgasturbolader von Kühnle, Kopp & Kausch (KKK), der die zu dieser Zeit hohe Leistung von 300 PS ermöglichte. Das Drehmoment betrug 462 Newtonmeter bei 2400 Umdrehungen in der Minute. KKK fertigte die Turbine nach den Vorgaben von Indra. Sie arbeitete mit einem variablen Ladedruck von 0,6 bis 0,9 bar. Bei minimal geöffnetem Ventil leistete das Aggregat 250 PS, einen Wert, den auch der Saugmotor erreichte – allerdings erst bei einer um 1000 Umdrehungen pro Minute höheren Drehzahl. Bei vollem Ladedruckauf ließ sich die Leistung auf 300 PS steigern. Ende der 1970er-Jahre war der Alpina B7 Turbo die schnellste in Serie gebaute Limousine der Welt.

Die Verdichtung des Motors wurde reduziert. Ferner wurden Spezialkolben sowie ein spezielles Resonanzsaugrohr nach dem Prinzip des ungarischen Konstrukteurs Cser eingesetzt. Durch Verbindung des Resonanzsaugrohrs mit dem Turbolader wurde das kombinierte Ladesystem für Ottomotoren erreicht. Darüber hinaus trugen die Zenith-DL-Einspritzung von Karl-Otto Noelle, die Pierburg herstellte, und auch die Dr.-Hartig-Zündung zum Erfolg bei. Alpina hat für den Alpina B7 Turbo den ersten Serien-Sechszylinder-BMW-Turbomotor entwickelt.

Am Antriebsstrang wurden des Weiteren das Getriebe und die Hinterachse optimiert. Dazu gehörte die aus damaliger Sicht geniale Hinterachskühlung. Das Öl wird mittels eines Riemens über eine der Antriebswellen in Bewegung gesetzt und kann so im Gehäuse und Ölkühler zirkulieren. Zusätzlich wurde im Cockpit eine HA-Temperaturanzeige installiert, um den Fahrer ständig über die anstehenden Temperaturen zu informieren, denn 140 °C sollten nicht überschritten werden. Als Sonderausstattung gab es die Hinterachse auch mit einer 25-%-Sperre.

Der Wagen hatte ein speziell entwickeltes Fahrwerk in Verbindung mit Aluminiumfelgen im Stile des Hauses sowie Reifen der Größen 225/50 hinten und vorne 205/55, die in den 1970er-Jahren als breit galten. Lederlenkrad, Holzschaltknauf und ein besonderes Dekor gehörten zur serienmäßigen Ausstattung des Modells.

149 Fahrzeuge des Typs Alpina B7 Turbo wurden in wenig mehr als drei Jahren gebaut.

Technische Daten

  • Typ: B7 (Basis: BMW E12)
  • Motor: B7 (Basis BMW M30B30)
  • Leistung: 300 PS bei 6000/min
  • Drehmoment: 462 Nm bei 2400/min
  • Hubraum: 2986 cm³
  • Bohrung × Hub: 89,0 × 80,0 mm
  • Verdichtung: 7,3 : 1
  • Mittlere Kolbengeschwindigkeit: 16 m/s
  • Höchstgeschwindigkeit: über 250 km/h
  • Beschleunigung 0–100 km/h: 6,5 s
  • Kraftstoffverbrauch in l/100 km: Gesamt 12,9 l Superplus
  • Leergewicht: 1485 kg
  • Bauzeit: 12/78 bis 02/82
  • Stückzahl: 149 Fahrzeuge

Literatur

  • Marc Cranswick: The BMW 5 Series and X5: A History of Production Cars and Tuner Specials, S. 46/47 Online

Weblinks


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