Nagornoje (Kaliningrad, Osjorsk)

Nagornoje (Kaliningrad, Osjorsk)
Siedlung
Nagornoje/
Alt Ragaischen (Konradshof)

Нагорное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Alt Ragaischen (bis 1938),
Konradshof (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Postleitzahl 238130
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 807 012
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 21° 54′ O54.43333333333321.9Koordinaten: 54° 26′ 0″ N, 21° 54′ 0″ O
Nagornoje (Kaliningrad, Osjorsk) (Russland)
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Lage in Russland
Nagornoje (Kaliningrad, Osjorsk) (Oblast Kaliningrad)
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Oblast Kaliningrad

Nagornoje (russisch Нагорное, deutsch Alt Ragaischen, 1938–1946 Konradshof) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Nagornoje liegt zehn Kilometer nordwestlich der Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) und ist auf einer unwegsamen Nebenstraße von Nowostrojewo (Trempen) kommend in fünf Kilometern zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichtliches

In der vormalig Alt Ragaischen genannten Landgemeinde[1] lebten im Jahre 1818 70 Einwohner, deren Zahl bis 1863 auf 145 anstieg und 1907 bereits 201 betrug. Am 17. Oktober 1928 wurde ein Großteil des Gutsbezirks Jurgaitschen (1938–1946 Jürgenfelde, seit 1946: Judino) – Domäne Alt Ragaischen – in die neue Landgemeinde Alt Ragaischen umgewandelt. Sie war bis 1945 in den seit 1874 bestehenden Amtsbezirk Jurgaitschen[2] (1939–1945 Amtsbezirk Jürgenfelde) im Landkreis Darkehmen (1939–1945 Landkreis Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Am 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) wurde der Ort aus politisch-ideologischen Gründen in „Konradshof“ umbenannt.

Die neue Namensgebung währte nicht lange. Als in Folge des Zweiten Weltkrieges der Ort wie das ganze nördliche Ostpreußen unter sowjetische Administration gestellt wurde, erhielt er im Jahre 1946 den russischen Namen „Nagornoje“. Bis zum Jahre 2009 war er dann Teil des Lwowski sowjet (Dorfsowjet Lwowskoje (Gudwallen)) und kam danach aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[3] in der inzwischen russischen Oblast Kaliningrad als „Siedlung“ (possjolok) bezeichnete Ortschaft zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)) im Rajon Osjorsk.

Kirche

Bis 1945 war die fast ausnahmslos evangelische Einwohnerschaft von Alt Ragaischen/Konradshof in das Kirchspiel Ballethen[4] (seit 1946: Sadowje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Joachim Großkreutz.

Nach dem Verbot aller kirchlichen Aktivitäten in der Sowjetunion bildeten sich in den 1990er Jahren in der inzwischen russischen Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden. Nagornoje liegt im Einzugsbereich der Gemeinde der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen), die sich der ebenfalls neugebildeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zuordnete[5].

Verweise

Fußnoten

  1. Jürgen Schlusnus, Alt Ragaischen
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Jürgenfelde
  3. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipaken Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  4. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Ballethen
  5. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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