- Armalcolit
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Armalcolit (Kennedyit) Armalcolitkorn aus der „Wat Lu Mine“, Mogok, Sagaing District, Mandalay, Myanmar (Burma) Chemische Formel (Mg,Fe2+,Al)(Ti2+,Fe3+)2O5 Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.CB.15 (8. Auflage: IV/C.24-10) (nach Strunz)
07.07.01.02 (nach Dana)Kristallsystem orthorhombisch Kristallklasse rhombisch-dipyramidal [1] Farbe grau, bräunlich Strichfarbe Mohshärte < 5 Dichte (g/cm3) 4,94 Glanz Metallglanz Transparenz undurchsichtig Bruch Spaltbarkeit Habitus Armalcolit (auch Kennedyit) ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Oxide. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Mg,Fe2+,Al)(Ti2+,Fe3+)2O5[2] und entwickelt nur hypidiomorphe Kristallite von etwa 300 μm Größe oder körnige Massen.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Aufgrund der Tatsache, dass das Mineral zuerst in Mondgestein gefunden wurde, benannten es die Erstbeschreiber A. T. Anderson, T. E. Bunch, E. N. Cameron, S. E. Haggerty, F. R. Boyd, L. W. Finger, O. B. James, K. Keil, M. Prinz, Paul Ramdohr und A. El Goresy 1970 nach den Anfangssilben der Nachnamen der drei Astronauten der Apollo-11-Mission Armstrong, Aldrin, und Collins. Die ersten Fundproben entstammen dieser Mondmission. Die Typlokalität von Armalcolit ist entsprechend das Mare Tranquillitatis. Das Mineral wurde später auch auf der Erde entdeckt.
Klassifikation
In der alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehörte der Armalcolit zur Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3“. Seit der 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings feiner unterteilt nach der Größe der Kationen und das Mineral entsprechend in der Unterabteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 2 : 3, 3 : 5 und vergleichbare sowie mittelgroßen Kationen“.
Sie Systematik der Minerale nach Dana sortiert den Armalcolit in die Unterabteilung der „Mehrfachen Oxide mit verschiedenen Formeln“.
Bildung und Fundorte
Armalcolit bildet sich bei niedrigen Drucken und hohen Temperaturen in titanreichen Basalten und MikroBrekzien, seltener in granitischen Pegmatiten, ultramafischen Gesteinen, Lamproiten oder Kimberliten. Auf der Erde wurde das Mineral auch in Einschlagskratern oder als Einschlüsse in kohligen Chondriten gefunden.
Bisher wurde Armalcolit neben dem Mare Transquillitatis auf dem Mond nur an 26 Fundstellen auf der Erde nachgewiesen: Auf den subantarktischen Kerguelen; am Nördlinger Ries/Bayern in Deutschland; bei Qeqertarsuaq in Grönland; bei El Toro im Bundesstaat San Luis Potosí in Mexiko; im Altaigebirge der Mongolei; bei Gătaia in Rumänien; in den russischen Regionen um Sacha und Chatanga; in Brusno/Okres Banská Bystrica in der Slowakei; in den spanischen Regionen Albacete und Murcia; in den südafrikanischen Minen von Jagersfontein und Kimberley; bei Liberec/Böhmen in Tschechien; sowie in den Countys Garfield (Vulkangestein des Smoky Butte), Uvalde, Piute und Sweetwater in den USA. [3]
Kristallstruktur
Armalcolit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe (Raumgruppen-Nr. 63) mit den Gitterparametern a = 9,7762 Å, b = 10,0341 Å und c = 3,7504 Å [4] sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Webmineral - Armalcolite (englisch)
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names - Armalcolite (englisch, PDF 1,8 MB, S. 17)
- ↑ MinDat - Localities for Armalcolite
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Armalcolite (engl., 1977)
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 521.
Weblinks
Commons: Armalcolite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Armalcolit (Wiki)
- Mineraldatenblatt - Armalcolite (englisch, PDF 68,6 kB)
- Mindat with location data
Kategorien:- Mineral
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