Aufklärungsbataillon 13

Aufklärungsbataillon 13
Aufklärungsbataillon 13
Wappen AufklBtl 13.png
Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. Juli 2007
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
Truppengattung Heeresaufklärungstruppe
Typ Bataillon der Stabilisierungskräfte
Stärke ~800 Soldaten
Unterstellung PzGrenBrig 37.png Panzergrenadierbrigade 37
Stationierungsort Gotha
Marsch Mussian-Marsch
Ausrüstung siehe Ausrüstung
Kommandeur
Kommandeur Oberstleutnant Olaf Templin

Das Aufklärungsbataillon 13 (AufklBtl 13) ist ein Bataillon der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ und gehört zu den Stabilisierungskräften. Die Einheit ist in der Friedenstein-Kaserne in Gotha im Bundesland Thüringen stationiert.

Inhaltsverzeichnis

Auftrag

Das Aufklärungsbataillon 13 ist ein Kampfunterstützungsbataillon der Stabilisierungskräfte und leistet einen Fähigkeitsbeitrag für streitkräftegemeinsame Operationen niedriger und mittlerer Intensität. Das Bataillon führt Operationen im komplexen und dynamischen Einsatzumfeld, über längere Dauer im breiten Spektrum friedensstabilisierender Maßnahmen und ist befähigt, Aufklärungsergebnisse durch Späh-, Radar- und luftgebundene Aufklärung sowie durch den Einsatz der Kräfte der Feldnachrichtentruppe zu gewinnen. Die Durchführung der Aufklärung dient zur Lageverdichtung und der Unterstützung der Entscheidungsfindung der übergeordneten Ebenen. Neben diesen originären Aufträgen ist das Bataillon in der Lage, Räume und Flanken zu überwachen, die Fühlung mit überlegenem Feind zu halten sowie Aufgaben im Rahmen des erweiterten Aufgabenspektrums innerhalb von Stabilisierungsoperation durchzuführen.

Gliederung

Zur Erfüllung der Aufträge gliedert sich das Bataillon in:

  • internes Verbandsabzeichen Stab AufklBtl 13
    • internes Verbandsabzeichen 1./ AufklBtl 13: Stabs- und Versorgungskompanie
    • internes Verbandsabzeichen 2./ AufklBtl 13: Spähkompanie (Spähwagen Fennek)
    • internes Verbandsabzeichen 3./ AufklBtl 13: Leichte Aufklärungskompanie (Feldnachrichtentruppe sowie Spähaufklärung zu Fuß)
    • internes Verbandsabzeichen 4./ AufklBtl 13: Technische Aufklärungskompanie (UAS KZO und Luna, PARA Rasit)
    • internes Verbandsabzeichen 5./ AufklBtl 13: Ersatz- und Unterstützungskompanie

Ausrüstung

Drohnenaufklärungssystem Luna
Spähwagen Fennek

Drohnensysteme

  • Drohnenaufklärungssystem Luna
  • Drohnenaufklärungssystem KZO
  • Drohnenaufklärungssystem ALADIN

Gepanzerte Fahrzeuge

  • Spähwagen Fennek
  • Transportpanzer Fuchs
  • gepanzertes Transportfahrzeug ATF Dingo
  • gepanzertes Transportfahrzeug Duro (wird beschafft)

Radarsysteme

  • RASIT, verlastet auf TPz Fuchs
  • BÜR, verlastet auf ATF Dingo (wird ab 2012 beschafft)

Wappen

Das Verbandsabzeichen des Aufklärungsbataillons 13 ist goldgelb und repräsentiert die Waffenfarbe der Heeresaufklärungstruppe. In der Mitte des Verbandsabzeichens befinden sich zwei Reiterlanzen, mit denen auf den militärischen Ursprung der Aufklärer bei der Kavallerie verwiesen werden soll. Darüber ist das Landeswappen des Freistaats Thüringen gelegt. Hiermit wird ein Bezug zum Bundesland genommen. Um die Verbundenheit zum Heimatstandort Gotha darzustellen, befindet sich unterhalb davon die Silhouette des Schlosses Friedenstein.

Geschichte

Mit anderen Truppenteilen der mit Ablauf des 2. Oktober 1990 aufgelösten NVA wurde mit der Wiederherstellung der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 in Bad Salzungen das Aufklärungsbataillon 4 (NVA) als PzAufklBtl 70 in die Bundeswehr überführt. Im Februar 1991 erfolgte der Umzug in den jetzigen Standort Gotha. Die erste Allgemeine Grundausbildung wurde im Februar gleichen Jahres durchgeführt. Die Aufstellung wurde im April 1992 abgeschlossen.

Die Umbenennung in Panzeraufklärungsbataillon 13 erfolgte am 1. April 1994 im Rahmen der Unterstellung zur 13. Panzergrenadierdivision als Teil der Divisionstruppen. Im gleichen Jahr erfolgte ein Hochwassereinsatz an der Saale in Thüringen. Ein weiterer Hochwassereinsatz wurde während der Oderflut 1997 durchgeführt. 1999 begann die Umgliederung der Panzeraufklärungsverbände der Bundeswehr. Hierfür wurden die schweren Panzeraufklärungskompanien mit Leopard 2 bis zum 1. Dezember 2001 in leichte Aufklärungskompanien überführt. Ein Jahr später erfolgte der Einsatz des gesamten Bataillons beim Elbehochwasser 2002.

Im Jahr 2003 begann die Zuführung der Spähwagen Fennek, die im Laufe der Jahre den Spähpanzer Luchs ersetzten. Die Unterstellung zur Panzergrenadierbrigade 37 erfolgte im März/April 2007. Das Panzeraufklärungsbataillon 13 wurde am 1. Juli 2007 in Aufklärungsbataillon 13 im Rahmen der Aufstellung der Heeresaufklärungstruppe umbenannt. Gleichzeitig erfolgte die Auflösung/Eingliederung der unterstellten Panzeraufklärungskompanien 370 und 390. Am 20. November 2008 erfolgte der letzte Schuss des Spähpanzer Luchs durch den damaligen Bataillonskommandeur Oberstleutnant von Butler.

Wirtschafts- und Couleurtruppenteil

Das Aufklärungsbataillon 13 ist seit 2009 Wirtschafts- bzw. Couleurtruppenteil für das nicht aktive Aufklärungsbataillon 910 (AufklBtl 910). Dieses Bataillon besteht - bis auf einen personalführenden Feldwebel - nur aus Reservisten, besitzt jedoch keine eigene Ausrüstung. Für Ausbildungszwecke wird diese durch das Aufklärungsbataillon 13 gestellt. Der Auftrag des AufklBtl 910 ist größtenteils identisch mit dem Auftrag des Couleurtruppenteils. Weiterhin unterstützt das Bataillon das Aufklärungsbataillon 13.

Patenschaften und Traditionspflege

Das Bataillon sowie einzelnen Kompanien unterhalten Patenschaften zu Städten und Gemeinden der Umgebung. Die einzelnen Patengemeinden sind u.a.:

Mit dem polnischen 10. Aufklärungsbataillon besteht seit dem Jahr 1998 eine Partnerschaft. Für die aufgelösten Panzeraufklärungsbataillone 2, 10 und 12 übernimmt das Bataillon die Traditionspflege. Mit Einheiten der 1. US-Kavalleriedivision werden freundschaftliche Beziehungen gepflegt.

Die militärische Traditionspflege für Josef Ritter von Gadolla übernimmt seit März 2001 das Aufklärungsbataillon 13, dessen Festsaal in der Friedenstein-Kaserne nach von Gadolla benannt ist.

Einsätze im In- und Ausland

  • April 1994: Hochwasser in Thüringen
  • 1996: Unterstützung IFOR
  • 1997: Oderhochwasser
  • 1997: Unterstützung SFOR
  • November 1998 - März 1999: Leitverband SFOR als 5. gepEinsVerb
  • November 2001 - März 2002: 4. Einsatzkontingent KFOR und SFOR
  • August 2002: Elbehochwasser 2002
  • Januar 2003: Hochwasser in Thüringen
  • 2004: Unterstützung SFOR, KFOR, ISAF
  • 2005: Unterstützung SFOR, KFOR, EUFOR (Operation Althea)
  • März 2009 - September 2009: 19. und 20. Einsatzkontingent ISAF

Kommandeure

Folgende Kommandeure führten das Bataillon (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
10 Oberstleutnant Olaf Templin 25. September 2009
9 Oberstleutnant Ruprecht von Butler 23. März 2007 25. September 2009
8 Oberstleutnant Timm Ahrens 22. Oktober 2004 23. März 2007
7 Oberstleutnant Peter Haupt 26. September 2002 22. Oktober 2004
6 Oberstleutnant Dieter Meyerhoff 21. September 2000 26. September 2002
5 Oberstleutnant Frank Leidenberger 27. August 1998 21. September 2000
4 Oberstleutnant Ernst-Martin Klocke 17. Februar 1995 27. August 1998
3 Oberstleutnant Karl-Ernst Graf Strachwitz 26. März 1993 17. Februar 1995
2 Major Max Freiherr von Korff 22. März 1991 26. März 1993
1 Oberstleutnant Axel Dubicki 3. Oktober 1990 22. März 1991

Siehe auch

Weblinks


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