- Luchs (Spähpanzer)
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Spähpanzer 2 Luchs Allgemeine Eigenschaften Besatzung 4 Mann Länge 7,34 m Breite 2,98 m Höhe 2,50 m Masse 19,6 t Panzerung und Bewaffnung Panzerung SmK-sicher Hauptbewaffnung 1 × 20-mm-MK Sekundärbewaffnung 1 × 7,62-mm-MG3 Beweglichkeit Antrieb Daimler-Benz 10-Zylinder-Vielstoffmotor mit 390 PS Federung Schraubenfedern mit Stoßdämpfer Höchstgeschwindigkeit 90 km/h (Straße) Leistung/Gewicht 20 PS/t Reichweite 800 km (Straße) Der Spähpanzer 2 (SpPz 2) Luchs ist ein achträdriger, amphibischer Spähpanzer aus deutscher Produktion.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es gab bereits in der deutschen Wehrmacht einen Panzerkampfwagen II Ausf. L (Sd.Kfz. 123) „Luchs“. Mit diesem hat der heutige „Luchs“-Panzer lediglich den Namen gemein. Der Spähpanzer Luchs der Bundeswehr ist hingegen ein Radpanzer und basiert auf dem Konzept der Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234 bzw. dessen Vorgängers Panzerspähwagen Sd.Kfz. 231, von dem er die 8-Rad-Lenkung und als zusätzliches Besatzungsmitglied den Rückwärtsfahrer beibehalten hat. Zusätzlich ist der Luchs schwimmfähig (er wird bei Wasserfahrt durch zwei im Heck befindliche Ruderpropeller angetrieben), kaum hörbar und mit beschussfesten Reifen ausgestattet. Auch das Besatzungsmodell ist identisch: Fahrer, Kommandant, Richtschütze und Rückwärtsfahrer (Funker).
Entwicklung und Einsatz
Entwickelt wurde das Fahrzeug 1968–1974 bei Porsche (als Auftragsarbeit für Daimler Benz), endgefertigt ab 1975 von Thyssen-Henschel in Kassel. Die Serienfertigung begann im Mai 1975, die Einführung in die Truppe ab September 1975.[1] Bis 1977 wurden insgesamt 408 Exemplare ausgeliefert. Der Luchs ersetzte den französischen Hotchkiss SPz kurz 11-2, der damals bereits auf eine 20-jährige Einsatzzeit in der Bundeswehr zurückblicken konnte. Zugleich wurde der Transportpanzer Fuchs entwickelt, mit dem er viele Komponenten teilt.
Die Wanne des Luchs besteht aus geschweißtem Stahl. Das Antriebsaggregat, bestehend aus Motor, Automatikgetriebe und diversen Luft- und Ölfiltern, liegt „klassisch“ im hinteren Teil des Fahrzeugs und kann in einem Block ausgetauscht werden. Dies macht den Luchs zu einem wartungsfreundlichen Waffensystem. Eine weitere Besonderheit stellt die Kraftstoffversorgung des Motors dar. Dieser läuft mit einer ganzen Reihe von Treibstoffen – einschließlich Diesel und Benzin. Mit Diesel betrieben entwickelt der Zehn-Zylinder-Motor rund 390 PS bei 2500 U/min. Es werden alle acht Räder angetrieben, die Steuerung wirkt entweder auf die vier vorderen Räder, die vier hinteren Räder oder auf alle acht Räder. Die acht großvolumigen Niederdruckreifen weisen Notlaufeigenschaften auf; für Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h können alle vier Achsen gelenkt werden. Das macht den Luchs zu einem wendigen und höchstbeweglichen Fahrzeug, obwohl die Fahrzeugabmessungen in Länge und Höhe einen Kampfpanzer Leopard 1A5 übertreffen. Das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit ist theoretisch auch bei Rückwärtsfahrt möglich, wird aber unter normalen Umständen nicht praktiziert.
Der Vielstoffmotor ist auch aus unmittelbarer Nähe praktisch nicht zu hören, so dass für den Betrieb Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen: Wenn sich SpPz Luchs im Manöver befinden, darf nur in vorher bestimmten Bereichen auf dem Boden geschlafen werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Personen überrollt werden.
In Verbindung mit einer Bedarfsinstandsetzung wurden die Fahrzeuge im Zeitraum 1980–1983 mit einem Doppelgurt-Zuführer (DGZ) für wahlweise Sprengbrand- und Hartkern-Munition nachgerüstet (LUCHS A1). Ab 1985 erhielten die Fahrzeuge ein Wärmebildgerät (Version SpPz 2), der IR/Weißlicht-Zielscheinwerfer entfiel. Durch das erhöhte Gewicht ging die Schwimmfähigkeit verloren. Das Fahrzeug verfügt über eine integrierte ABC-Schutzbelüftungsanlage.
Der Luchs ist nicht für Kampfeinsätze gedacht – vielmehr soll er unbemerkt feindliche Stellungen und Bewegungen ausspähen. Der SpPz 2 „Luchs“ A2 wurde im Rahmen der IFOR in Kroatien und Bosnien und der KFOR im Kosovo als Konvoibegleitschutz eingesetzt. Er diente auch bei der SFOR in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Friedenssicherung. Ein Teil der dort eingesetzten Fahrzeuge, wie auch ein Teil der jüngst in Mazedonien und im Kosovo stationierten, ist mittlerweile kampfwertgesteigert worden.
Bewaffnung und Ausrüstung
- Bordmaschinenkanone Rh 202 Kal. 20 mm von Rheinmetall, Feuergeschwindigkeit: 800–1000 Schuss/min, Kampfentfernung bis 2000 m, Hauptkampfentfernung 800 m, Doppelgurtzuführung (ab Version A1)
- MG3 Kal. 7,62 mm auf Drehringlafette
- Integrierte ABC-Schutz und -Belüftungsanlage
- Seit Mitte der 1980er Jahre Kampfwertsteigerung mit Einbau eines Wärmebildziel- und Beobachtungsgerätes (Version A2), (seitdem durch erhöhtes Gewicht Verlust der selbstständigen Schwimmfähigkeit)
- Mittlerweile Kampfwertsteigerung einiger Modelle durch Einbau einer GPS-Navigationsanlage, eines Kreiselkompasses und einer zusätzlichen Datenfunkantenne
- Sprechfunkgerät SEM 25, HF-Kurzwellengerät XK 405
Verwendung und Ausblick
Der Luchs wurde zuletzt noch in den Brigaden der Stabilisierungskräfte des Heeres eingesetzt. Dort diente er – neben dem Spähwagen Fennek – bei den aus den Panzeraufklärern hervorgegangenen Bataillonen der 2008 neu aufgestellten Heeresaufklärungstruppe. Darüber hinaus wurde er im Rahmen der EUFOR (ehemals IFOR danach SFOR) in Kroatien und Bosnien und der KFOR im Kosovo als Konvoibegleitschutz eingesetzt. Die letzten 68 Stück dieser Spähpanzer (Stand Juni 2008)[2] wurden ab Januar 2009 außer Dienst gestellt.
Technische Daten
Spähpanzer Luchs Technische Daten Einführungsjahr: 1975 Besatzung: Kommandant, Richtschütze, Fahrer, Funker (= Rückwärtsfahrer) Maße Länge: 7340 mm, Breite: 2980 mm Höhe: 2500 mm Gefechtsmasse: 19,6 t Turmmasse: 2,15 t Achslast vorn: 2 x 4,8 t Achslast hinten: 2 x 5,0 t Bodenfreiheit: 440 mm Antrieb Motorleistung: 286 kW (390 PS) bei 2500 1/min Spezif. Antriebsleistung: 14,6 kW/t Fahrbereich (Straße): ca. 800 km Lenkung: Allradantrieb mit Allradlenkung, Propellerantrieb im Wasser Geschwindigkeit: 90 km/h auf Straßen (100 km/h, frühe Version), 11 km/h im Wasser vorwärts und rückwärts fahrfähig Kletterfähigkeit: ca. 0,6 m Grabenüberschreitfähigkeit: ca. 1,90 m Wendekreis: 12,05 m Bewaffnung: Hauptwaffe: Bordmaschinenkanone 20 mm Rheinmetall MK 20 Rh 202 Feuergeschwindigkeit: 800–1000 Schuss/min Kampfentfernung: bis 2000 m. Sekundärwaffe: MG 3 7,62 mm Nebelwurfanlage: 2 x 4 Becher Munitionsarten: AP-T, HE-T Munitionsvorrat Hauptwaffe: 500 Stück einschl. Reserven in Halterungen hinter dem Panzerturm Richtanlage: Feuerleitrechner: mechanisch Richtanlage: elektrohydraulisch Stabilisierung: nein Optik: Richtschütze: Wärmebildgerät Kommandant: WBG über light-pipe Nachtsehgeräte Kraftfahrer: Restlichtverstärker Lenzpumpen: 3 Stück Feuerlöschanlage: im Triebwerksraum Siehe auch
Weblinks
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Commons: Spähpanzer Luchs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Soldat und Technik 10/1975 S. 493
- ↑ Bundeswehrplan 2009
1. Generation: DKW Munga | Faun L 912/45 A | Ford G398 | Hercules K 125 BW | Kraftkarren (KraKa) | Magirus-Deutz Jupiter 6x6 | MAN 630 | Mercedes-Benz LG 315/46 | Mercedes-Benz Unimog (S404) | VW Typ 2 | VW Typ 181
2. Generation: Hercules K 125 BW | LARS Raketenwerfer | Magirus-Deutz 168M11/Iveco-Magirus 110-17 | MAN gl | Mercedes-Benz NG | Mercedes-Benz Unimog (U 1300 L) | SLT 50-2/3 Elefant | Spähpanzer Luchs | TPz Fuchs | VW Iltis | VW Typ 3
Ungepanzerte Radfahrzeuge der 3. Generation: Hercules K 180 BW | KTM 400 LS-E Military | MAN gl | Mercedes-Benz Unimog (U3000/U4000/U5000) | SLT 56 Franziska | Wechselladersystem Multi | Wolf
Geschützte Radfahrzeuge der 3. Generation: Eagle IV | Enok | ATF Dingo (1&2) | Duro 3 | GTK Boxer | Mungo ESK | Serval/Wolf AGF | Spähwagen Fennek | Wolf MSA und FSA
Truppenversuche: APE | Goliath Jagdwagen (Ausschreibung Lkw 0,25 gl 4×4) | Porsche Jagdwagen (Ausschreibung Lkw 0,25 gl 4×4) | Sonderwagen 4 (TM-170) (nur zur Erprobung, nicht realisiert) | Panzerspähwagen Zobel (Projektstudie zum Fennek)
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