Bahnhof Grünstadt

Bahnhof Grünstadt
Bahnhof Grünstadt
Diesellokomotive im Bahnhof Grünstadt (Juli 2007)
Diesellokomotive im Bahnhof Grünstadt (Juli 2007)
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Knotenbahnhof
Bahnsteiggleise 3
Abkürzung RGR
Eröffnung 21. März 1873
Profil auf Bahnhof.de Nr. 2402
Architektonische Daten
Baustil Historismus
Lage
Stadt Grünstadt
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 33′ 51,3″ N, 8° 10′ 3,8″ O49.5642488.1677341Koordinaten: 49° 33′ 51,3″ N, 8° 10′ 3,8″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz

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Der Bahnhof Grünstadt ist ein Knotenbahnhof, an dem die Pfälzische Nordbahn mit der Eistalbahn und den stillgelegten Strecken der Leininger Talbahn und der Unteren Eistalbahn verknüpft wird. Er ist einer von heute noch drei Bahnhalten im Stadtgebiet der Stadt Grünstadt. Das Empfangsgebäude von 1873 sowie Teile der Betriebsgebäude stehen unter Denkmalschutz.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Grünstadter Bahnhof wurde am 21. März 1873 eröffnet, als auf dem nördlichen Teilabschnitt der Pfälzischen Nordbahn zwischen Grünstadt und Monsheim der Verkehr aufgenommen wurde; im selben Jahr folgte noch die Betriebsaufnahme auf dem Streckenabschnitt nach Bad Dürkheim. Mit der Eröffnung der Strecken nach Enkenbach, Worms und Altleiningen wurde er zum Knotenbahnhof mit Verbindungen in fünf Richtungen.

Zwischen 1967 und 1984 wurden mit Ausnahme der Strecke nach Bad Dürkheim bzw. Frankenthal (Pfalz) über Freinsheim alle von Grünstadt ausgehenden Streckenabschnitte stillgelegt, der Bahnhof wurde zum Endbahnhof. Seine Funktion als Bahnknoten erhielt er 1995 mit der Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf den Strecken nach Eisenberg und Monsheim im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Takts zurück.

Zeitgleich mit der Reaktivierung der Pfälzischen Nordbahn zwischen Grünstadt und Monsheim und der Eistalbahn wurde der Bahnhof in einem Pilotprojekt des Landes Rheinland-Pfalz zum „Umweltbahnhof Grünstadt“ umgestaltet. Kernpunkte des Konzepts waren die Neunutzung des Empfangsgebäudes und der Güterhalle, die Durchführung der Bahnsteigunterführung zur Anbindung der östlich gelegenen Wohngebiete, die Anlage eines Busbahnhofs zwischen Empfangsgebäude und dem ersten Bahnsteig und von Park-and-ride-Flächen westlich und östlich der Streckengleise.[2]

Bahnanlagen

Beim Umbau zum Umweltbahnhof wurde im Bereich der Gleise 1 (am Hausbahnsteig) und 2 ein Busbahnhof angelegt, so dass heute nur noch drei von ehemals fünf durchgehenden Bahnsteiggleisen erhalten sind. Auch die zwei Stumpfgleise an Bahnsteig 1 und 2 sind stillgelegt. Zur Bedienung der Südzucker AG über die Untere Eistalbahn wurde ein Teil der umfangreichen Gütergleisanlagen erhalten, Teilflächen wurden zur Anlage eines Park-and-ride-Platzes genutzt.

Die beiden mechanischen Stellwerke am nördlichen und südlichen Bahnhofskopf wurden 2004 durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt, das von Neustadt an der Weinstraße aus gesteuert wird. Da sie unter Denkmalschutz stehen, sind sie einschließlich wesentlicher Teile der Ausstattung erhalten.

Gebäude

Das dreigeschossiges Empfangsgebäude wurde 1873 im Stil des Historismus mit Neurenaissancemotiven errichtet. Über einem Sockel aus rotem Sandstein erheben sich zwei verputzte Stockwerke, die durch Bänder aus gelben Sandstein gegliedert werden. Nördlich an das Empfangsgebäude schließt ein eingeschossiger Flügel aus rotem Klinker an, der 1934 erbaut wurde. Südlich befinden sich verbunden durch die Überdachung über dem Zugang zur Bahnsteigunterführung, ein Wohnhaus für Bahnangestellte und die ehemalige Güterhalle. Alle Gebäudeteile, die gusseisernen Bahnsteigüberdachungen und Treppengeländer der Unterführung von 1900 und die zwei Stellwerksgebäude von 1898/99 am nördlichen und südlichen Bahnhofskopf stehen unter Denkmalschutz.

Literatur

  • Wolfgang Christ: Planungshandbuch Umweltbahnhof Rheinland-Pfalz, Öko-Institut, Freiburg im Breisgau 1997, ISBN 3-928433-49-0
  • Georg Peter Karn, Ulrike Weber (Bearbeiter): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 13.2: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land, Hettenleidelheim. Werner, Worms 2006. ISBN 3-88462-215-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim. Koblenz 2009.
  2. WSW & Partner GmbH: Umweltbahnhof Grünstadt, abgerufen am 26. März 2011

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