Bahnhof Guben

Bahnhof Guben
Guben
Hausbahnsteig
Hausbahnsteig
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Kreuzungsbahnhof
Bauform Inselbahnhof
Bahnsteiggleise 4
Abkürzung BGU
Eröffnung 1. September 1846
Profil auf Bahnhof.de Nr. 2405
Lage
Gemeinde Guben
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 57′ 31″ N, 14° 42′ 24,5″ O51.95862314.70681Koordinaten: 51° 57′ 31″ N, 14° 42′ 24,5″ O
Höhe 47 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Brandenburg

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Der Bahnhof Guben ist ein Kreuzungsbahnhof zwischen den Strecken von Berlin über Frankfurt (Oder) nach Wrocław (deutsch Breslau) und von Cottbus nach Zbąszynek (früher Neu Bentschen), der als Inselbahnhof im Personenverkehr lediglich die Relation Frankfurt (Oder) – Cottbus bedient.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Aufbau

Der Bahnhof liegt nordwestlich der Gubener Innenstadt und ist über die Straße Bahnhofsberg an das Straßennetz angeschlossen. Das in Insellage liegende Empfangsgebäude wird westlich von der Hauptbahn Berlin–Wrocław und östlich von den Gleisen der Hauptbahnen Cottbus–Guben und Guben–Zbąszynek begrenzt, zu beiden Seiten des Bahnhofs gibt es Gleisverbindungen zwischen den Strecken. Ein Fußgängertunnel verbindet das Empfangsgebäude mit den Bahnsteigen und der östlich am Bahnhof vorbeiführenden Bahnhofsstraße.

Der Bahnhof umfasst vier Bahnsteiggleise. Die Gleise 2 und 8 befinden sich auf der West- beziehungsweise Ostseite des Hausbahnsteigs; die Gleise 1 und 3 liegen an einem gemeinsamen Mittelbahnsteig auf der Westseite.[1] Die Gleise 1 und 2 werden in der Regel jedoch als einzige von Personenzügen bedient.

Das Bahnhofsgebäude ist in der Landesdenkmalliste des Landes Brandenburg aufgeführt.[2]

Geschichte

1843 erhielt die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (NME) die Konzession zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Breslau. Zwei Jahre später, am 11. August 1845 erfolgt die Grundsteinlegung für den Gubener Bahnhof. Die Eröffnung fand zusammen mit der Inbetriebnahme der Strecke am 1. September 1846 statt. Der Bahnhof wurde zunächst nur von den Zügen der NME bedient, bevor diese 1850 vom preußischen Staat übernommen wurde.

Ab 1866 erfolgte der Bau der Strecke von Guben nach Bentschen. Bauherr war die Märkisch-Posener Eisenbahn-Gesellschaft. Im Jahr 1870 kam es infolge dessen zum Ausbau des Gubener Bahnhofs zum Kreuzungsbahnhof. Das Empfangsgebäude von 1845 blieb erhalten, wurde aber durch einen Neubau in Insellage von seinen Aufgaben abgelöst. Ab dem 26. Juni 1870 verkehrten die Züge über die nördliche Neißebrücke nach Bentschen. Am 1. September 1871 folgte die südlich ausfädelnde Strecke nach Cottbus, deren Bau und Betrieb die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn übernahm. Ein Betriebswerk komplettierte die Anlage. Guben wurde so Treffpunkt der Fernzüge zwischen Berlin und Breslau einerseits und Leipzig und Allenstein (heute Olsztyn) andererseits. Im Jahr 1904 folgte die Nebenbahn nach Forst, die ihren eigentlichen Anfang etwa zweieinhalb Kilometer südlich des Gubener Bahnhofs findet.

1924 vernichtete ein Großbrand das Betriebswerk. Von 1904 bis 1938 war der Bahnhof durch die Straßenbahn Guben mit der Innenstadt verbinden.

Am 18. Februar 1945 wurde der Zugverkehr in Guben auf Grund der heran rückenden Front vollends eingestellt. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die nötigsten Schäden bis Ende Juli 1945 beseitigt. Mit Abschluss der Aufräumarbeiten übernahmen die polnische Staatsbahnen (PKP) den Bahnhof. Am 1. Oktober erfolgte die Übergabe an die Reichsbahndirektion Cottbus. Der Personenverkehr über die Lausitzer Neiße wurde eingestellt; grenzüberschreitender Güterverkehr verblieb auf der Strecke der ehemaligen Märkisch-Posener Bahn in Richtung Zielona Góra (früher Grünberg [Schles]). Die Strecke der Niederschlesisch-Märkischen-Bahn in Richtung Lubsko (Sommerfeld) wurde aus militärstrategischen Gründen weiterhin vorgehalten.

Im Binnenverkehr blieb Guben Durchgangsbahnhof entlang der Relation von Cottbus nach Frankfurt (Oder). Die zwischen diesen beiden Städten verkehrenden Fernzüge wurden zunehmend über Guben und dem weiter nördlich entstehenden Eisenhüttenstadt geleitet und nicht über die direkt verlaufende Hauptbahn.

1972 kam es zur Aufnahme des grenzüberschreitenden Reisezugverkehrs zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Volksrepublik Polen von Guben in Richtung Zielona Góra. Mit dem Erstarken der polnischen Gewerkschaft Solidarność und der Ausrufung des Ausnahmezustands endete der Personenverkehr bereits 1981 wieder. Im gleichen Jahr wurde auch der Personenverkehr auf der Nebenbahn nach Forst eingestellt, zehn Jahre später wurde diese Strecke stillgelegt.

1990 wurde der Bahnhof an das elektrische Bahnnetz angeschlossen. Sechs Jahre später kam es zur kurzzeitigen Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Reisezugverkehrs nach Polen in Richtung Zielona Góra, der 2002 wieder endete. Der Güterverkehr über die Neiße blieb in Betrieb. Die Deutsche Bahn wollte infolge der zurückgegangenen Transportleistungen den östlichen Bahnhofsteil zunächst stilllegen lassen und veräußern, zog sich von diesem Vorhaben im Dezember 2010 jedoch wieder zurück.[3]

Anbindung

Der Bahnhof wird stündlich von der Regional-Express-Linie RE11 der DB Regio Nordost bedient. Es bestehen Anschlüsse nach Frankfurt (Oder) und Cottbus. Stadtseitig ist der Bahnhof über diverse Buslinien des Betreibers Neißeverkehr mit Cottbus, Forst (Lausitz), der Gubener Innenstadt und den umliegenden Gemeinden verbunden.

Linie Verlauf
RE 11 Frankfurt (Oder) – Eisenhüttenstadt – Guben – Cottbus

Weblinks

 Commons: Guben train station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Der Bahnhof Guben. 5. September 2005, abgerufen am 15. August 2011.
  • Jürgen Kretschmann, Werner Schulz, Thomas Zach: Zeittafel Guben. 9. März 2011, abgerufen am 15. August 2011.

Einzelnachweise

  1. Gleise in Serviceeinrichtungen. Guben. DB Netz AG, 1. Juli 2011, abgerufen am 17. August 2011 (PDF).
  2. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Spree-Neiße (PDF-Datei; 150 kB)
  3. Teilstillegung des Bahnhof Guben vorerst geplatzt. In: Niederlausitz aktuell. 21. Dezember 2010, abgerufen am 17. August 2011.

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