- Eisenberg (Pfalz)
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Wappen Deutschlandkarte 49.5613888888898.0725183Koordinaten: 49° 34′ N, 8° 4′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Donnersbergkreis Verbandsgemeinde: Eisenberg (Pfalz) Höhe: 183 m ü. NN Fläche: 18,73 km² Einwohner: 9.365 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 500 Einwohner je km² Postleitzahl: 67304 Vorwahl: 06351 Kfz-Kennzeichen: KIB Gemeindeschlüssel: 07 3 33 019 Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 86
67304 Eisenberg (Pfalz)Webpräsenz: Stadtbürgermeister: Adolf Kauth (FWG) Lage der Stadt Eisenberg (Pfalz) im Donnersbergkreis Eisenberg (Pfalz) ist eine Stadt im Donnersbergkreis in der Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der die eigenständigen Ortsgemeinden Ramsen und Kerzenheim sowie die Stadt Eisenberg angehören.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Neben Eisenberg selbst gehören noch die Stadtteile Steinborn und Stauf zum Stadtgebiet.
Geschichte
Eisenberg wurde 763 erstmals urkundlich erwähnt. Doch schon die Römer hatten Eisenberg besiedelt, im sogenannten vicus, dort sind ein Teil der noch nicht abgeschlossenen Ausgrabungen rekonstruiert, zum Teil in einem Schutzbau. Dieser befindet sich an der Straße in den Ortsteil Seltenbach die von der heutigen Römer- bzw. Umgehungsstraße abzweigt. Eisenberg wurde schon früh durch den Abbau von Ton dominiert. Auch heute noch können stillgelegte Tongruben besichtigt werden. Im Bereich der "Erdekaut" wurde ein Erlebnispark "Bergbaufolgelandschaft Erdekaut" eröffnet bei dem der Besucher die ökologischen Folgen des Bergbaus anschauen kann. Dies ist sehr anschaulich und lehrreich gelungen.
Am 1. April 1962 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Stauf nach Eisenberg (Pfalz) eingemeindet.[2] Im Zuge der Verwaltungsreform 1972 wurde das heutige Verwaltungsgebiet mit der Verbandsgemeinde Eisenberg (Pfalz) geschaffen.
Industriegeschichte
Der Eisenberger Klebsand (ein bindefähiges Lockersediment mit besonders gutem Haftvermögen) gilt als reinster Klebsand der Welt. Der Eisenberger Klebsand besteht aus 14,5 % Ton, 6,5 % Silt, 76 % Sand und 3 % Kies. Mineralogisch sind mehr als 85 % des Gesamtsediments reiner Quarz.
In Eisenberg befand sich ein Besucherbergwerk, das vor einigen Jahren geschlossen wurde, da an dieser Stelle heutzutage Ton im Tagebau gewonnen wird.
„Die unverwesliche Hand“
In einem Schaukasten im Eingangsbereich der protestantischen Kirche wird die so genannte unverwesliche Hand gezeigt. Es handelt sich dabei um die Überreste einer menschlichen Hand, die mit der Sage um einen Meineid verbunden ist.
In Schillers Volkskalender Der Sickinger Bote für das Jahr 1853 heißt es dort, dass zwei Waldbesitzer über die Grenzen in Streit gerieten und vor das Gericht zogen. Aus Mangel an deutlichen Kennzeichen musste das Gericht auf die Aussage eines Försters hin entscheiden, der jedoch von einem der beiden Kontrahenten bestochen war. Als der Förster beerdigt wurde, zerbrach sein Sarg und die Hand des Toten ragte aus dem Grab. Man versuchte sie wieder mit Erde zu bedecken, aber da sie sich zu einem falschen Schwur erhoben hatte, fand sie im Grab keine Ruhe.
In dem Volkskalender heißt es abschließend:
- Da erkannte man das Gericht Gottes an dem Meineidigen und löste die Hand zum ewigen Andenken ab. Unverweslich, wie sie ist, wird sie wohl noch heute in der Kirche zu Eisenberg gezeigt. Der Erzähler wenigstens hat sie mit eigenen Augen gesehen.
(Zitiert nach gutenberg.spiegel.de)
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Eisenberg besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[3]
SPD CDU LINKE FWG Gesamt 2009 9 4 1 10 24 Sitze 2004 9 6 - 9 24 Sitze Wappen
Das Wappen der Stadt Eisenberg zeigt drei nach unten geöffnete Hufeisen. Der Ursprung dieses Wappens ist unbekannt. Ungewöhnlich ist auch, dass die Hufeisen nach unten geöffnet sind. Ein Hufeisen war bereits im 15. Jahrhundert das Symbol des Dorfes Eisenberg und erscheint auch auf dem ältesten erhaltenen Siegel, das bis zum Jahr 1622 verwendet wurde. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Anzahl der Hufeisen auf drei erhöht.
Das aktuelle Wappen wurde der Kommune im Jahr 1844 vom bayerischen König Ludwig I. in den Farben des Deutschen Ordens (Silber-Schwarz) gewährt, welcher in Eisenberg Besitztümer hatte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Haus Isenburg (Isenburg ist der alte Name für Eisenberg), dem Heimatmuseum der Stadt, sind zahlreiche Fundstücke der Ausgrabungen aus dem römischen Vicus zu sehen, darunter auch eine Kopie des in Eisenberg gefundenen Eisenberger Brotstempels. Das Original sowie eine Anzahl weiterer Fundstücke befindet sich im Historischen Museum der Pfalz in Speyer.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Eisenberg (Pfalz)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Bahnhof Eisenberg liegt an der „Eistalbahn“ (Grünstadt–Ramsen, an Sonn- und Feiertagen bis Eiswoog) und wird im Taktverkehr von Regionalbahnen bedient. Der öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert, es gelten dessen Gemeinschaftstarife. In Richtung Kirchheimbolanden und Kaiserslautern ist eine Verbindung durch den Westpfalz-Verkehrsverbund gegeben. Seit Sommer 2006 ist der Westpfalz-Verkehrsverbund vollständig in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert.
Durch die Autobahnen A6 und A63 ist Eisenberg über die B 47 ebenfalls erreichbar, hat aber keinen eigenen Autobahnanschluss.
Bildung
Neben mehreren Kindergärten sowie der Pestalozzischule (Grundschule), gibt es eine Realschule, eine Berufsbildende Schule, ein Wirtschaftsgymnasium und eine Duale Oberschule. Insgesamt findet man in Eisenberg fünf Kindergärten.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jakob Knauber (1869–1950) war Priester der Diözese Speyer, Prälat, Studienprofessor und Heimatschriftsteller. Stiftete den Hochaltar der katholischen Kirche in Eisenberg.
- Georg Fischer (1888–1963), Politiker (SPD)
- Franz Osterroth (1900–1986), Politiker (SPD)
- Alwin Diemer (1920–1986), Philosoph, Phänomenologe, Wissenschaftstheoretiker
- Anita Rottmüller (* 1942), Leichtathletin
- Norbert Mittrücker (* 1951), Politiker (CDU)
Literatur
- Eisenberg. Die Verbandsgemeinde im Zeitgeschehen. Eisenberg, VG Eisenberg 2004
- Die unverwesliche Hand in Rainer Schlundt: Sagen aus Rheinland-Pfalz. Eugen Diderichs Verlag, München, 1983, S.81f
Weblinks
Commons: Eisenberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 175 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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