Leininger Talbahn

Leininger Talbahn

-

Grünstadt–Altleiningen
Kursbuchstrecke (DB): 274g
Streckennummer: 3422
Streckenlänge: 10,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
Pfälzische Nordbahn von Monsheim
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Eistalbahn nach Ramsen
Bahnhof, Station
0,0 Grünstadt
   
Pfälzische Nordbahn nach Neustadt an der Weinstraße
   
Bundesautobahn 6
   
3,2 Sausenheim
   
4,4 Neuleiningen-Kleinkarlbach
   
8,3 Drahtzug (Pfalz)
   
10,7 Altleiningen (abgebaut)
Bahnhof Grünstadt, Ausgangspunkt der Bahnstrecke
Leininger Talbahn vor der Kulisse von Kleinkarlbach
Auszug aus den Zusatzbestimmungen der Bundesbahndirektion Karlsruhe für die Strecke - Neuleiningen - Kleinkarlbach von 1972
Auszug aus den Zusatzbestimmungen der Bundesbahndirektion Karlsruhe für die Strecke - Neuleiningen - Kleinkarlbach von 1972

Die Leininger Talbahn war eine 10,7 km lange Nebenbahn von Grünstadt nach Altleiningen im nordöstlichen Pfälzerwald. Die Bahnstrecke wurde 1903 eröffnet. 1967 wurde der Personenverkehr eingestellt und in der Folgezeit der Streckenabschnitt zwischen Maihof-Drahtzug und Altleiningen abgebaut. Auf dem Reststück wurde bis Ende 2005 noch Güterverkehr betrieben.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Strecke befand sich komplett im heutigen Landkreis Bad Dürkheim. Bis zum Bahnhof Neuleiningen-Kleinkarlbach verlief sie durch Weinberge, um anschließend in den Pfälzerwald einzutreten, wo sie in einem regelrechten „grünen Tunnel“ verschwand.[1]

Geschichte

Entwicklung bis 1945

1901 wurde die Trasse vermessen. Ab Sausenheim musste die Trasse eingeschnitten werden, damit bei Kleinkarlbach eine Steigung vermieden werden konnte. Beim Bau der Bahnlinie kamen italienische Arbeiter zum Einsatz. Während der Bauarbeiten wurden am Bahndamm außerdem Römergräber entdeckt.

Auf der Strecke, die im Tal des Eckbachs verlief, fand dann schließlich am 25. Februar 1903 die Eröffnungsfahrt statt. Wenige Tage später, am 1. März, wurde dann der reguläre Betrieb aufgenommen. Auf Höhe des Bahnhof Drahtzug wurde zudem für die gleichnamige Firma ein Gleisanschluss errichtet. Die an der Strecke gelegene Gemeinde Kleinkarlbach hatte heftigen Widerstand gegen den Bau der Strecke geleistet, da sie unter anderem zum Teil abenteuerliche Befürchtungen hatte, was die Strecke in der Region zum Negativen hin bewirken könnte. Dementsprechend war Kleinkarlbach die einzige Gemeinde an der Strecke, die die Eröffnung nicht feierte.

Der Ausgangspunkt in Grünstadt wurde zum Zugleitbahnhof, Zuglaufstellen befanden sich in den Bahnhöfen Sausenheim und Neuleiningen-Kleinkarlbach. Zunächst gab es auf der Leininger Talbahn sehr hohen Personenverkehr.

Stilllegung (seit 1945)

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging im Zuge der Motorisierung die Nachfrage bei der Personenbeförderung stark zurück.

Der letzte Personenzug auf der Leininger Talbahn fuhr am 28. Mai 1967.[2] Im Kursbuch der Deutschen Bundesbahn war die Leininger Talbahn zuletzt unter der Streckennummer 274g verzeichnet gewesen. Zwischen Drahtzug und Altleiningen endete der Güterverkehr 28. September 1969;[2] anschließend wurden die Gleise auf diesem Teilstück abgebaut. Auf der Reststrecke fand noch rund dreieinhalb Jahrzehnte lang Güterverkehr durch die Privatbahn-Gesellschaft ConTrain statt.

Vereinzelt gab es auf der Bahnlinie noch Sonderfahrten. So gab es 1987 eine Fahrt des Rheingold, der in Reichenbach an der Bachbahn seinen Ausgang nahm und anschließend unter anderem die Eistalbahn verkehrte, die bis nach Drahtzug führte. Im Oktober des Folgejahres gab es bis Neuleiningen-Kleinkarlbach eine von der DGEG Abschiedsfahrt der Wormser ETA-Dieseltriebwagen.

Zum 31. Dezember 2005 wurde der verbliebene Güterverkehr eingestellt, da der entsprechende Pachtvertrag nicht verlängert wurde. Bereits am 26. Juli 2004, als in Grünstadt ein Elektronisches Stellwerk seinen Betrieb aufnahm, war die Bahnlinie in ein Bahnhofsgleis des Bahnhofs Grünstadt umgewandelt worden.

Ziel ist es die nicht mehr genutzte Bahntrasse in einen Radweg umzuwandeln. Die Verbandsgemeinde Grünstadt-Land hat dazu ein Ingenieurbüro mit der Planung des Projektes beauftragt.[3]

Quellen

  1. Holzborn, S. 95
  2. a b Holzborn, S. 35
  3. Die Rheinpfalz - Region - 16. August 2007

Literatur

Weblinks


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