Bahnstrecke Finsterwalde–Luckau

Bahnstrecke Finsterwalde–Luckau
Finsterwalde (Niederl)–Luckau
Endbahnhof Luckau Zentrum
Endbahnhof Luckau Zentrum
Kursbuchstrecke: 178g (1944)[1]
Streckenlänge: 32,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Falkenberg (Elster)
Bahnhof, Station
32,9 Luckau Zentrum (früher: Luckau) 61 m
   
nach Beeskow
   
27,4 Frankendorf
   
23,7 Beesdau
   
17,0 Crinitz (Niederl) 97 m
Haltepunkt, Haltestelle
16,3 Crinitz Töpfermarkt
Bahnhof, Station
10,3 Kleinbahren (Niederl) 123 m
   
Anst Tanklager
Haltepunkt, Haltestelle
7,7 Breitenau
Haltepunkt, Haltestelle
5,8 Möllendorf (Niederl)
   
1,7 Finsterwalde Frankenaer Weg
   
von Halle (Saale)
Bahnhof, Station
0,0 Finsterwalde (Niederl) 108 m
   
nach Cottbus
   
nach Senftenberg

Die Bahnstrecke Finsterwalde–Luckau ist eine eingleisige Nebenbahn im Süden des Landes Brandenburg auf dem Gebiet der Landkreise Elbe-Elster und Dahme-Spreewald. Die rund 33 Kilometer lange Strecke ist auf dem nördlichen Teil seit dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt, der Südteil wird dagegen für Museumsfahrten der Niederlausitzer Museumseisenbahn genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Bahn beginnt im Bahnhof von Finsterwalde an der Bahnstrecke Halle–Cottbus. Nach etwa einem Kilometer, die die Strecke zusammen mit der Hallenser Bahn Richtung Westen verläuft folgt eine Kurve in Richtung Norden zum Haltepunkt Frankenaer Weg. Der Haltepunkt wurde nach Aufnahme des Museumsbetriebs eröffnet und ist der Ausgangspunkt der Museumseisenbahn. Die Bahn führt weiter in Richtung Nordnordost, passiert dabei Möllendorf und erreicht nach einer weiteren Kurve Kleinbahren. Kurz hinter Kleinbahren erreicht die Bahn ihren höchsten Punkt mit rund 135 Meter über Normalhöhennull. In einer 90-Grad-Kurve führt sie anschließend nach Nordosten und erreicht den Haltepunkt Crinitz Töpfermarkt sowie 700 Meter weiter den Bahnhof Crinitz. In Crinitz endet der Museumsbetrieb. Die ursprüngliche Strecke führte hinter Crinitz zunächst nach Nordwesten, später nach Norden und passierte nacheinander die Dörfer Beesdau und Frankendorf. Hinter Frankendorf wendet sich die Bahn nach Nordwesten und fädelt vor Luckau in die Niederlausitzer Eisenbahn ein.

Geschichte

Finsterwalder Bahnhof im Jahr 1901

Die beiden Endpunkte der Strecke, Finsterwalde und Luckau, waren bereits in den 1870er Jahren an das Eisenbahnnetz angeschlossen worden. Eine direkte Verbindung war jedoch nur über die weiter westlich verlaufende Berlin-Dresdner Bahn möglich, so dass der Bau einer direkt geführten Verbindung über Crinitz erwogen wurde.

Am 25. Juni 1904 wurde die Genehmigung zum Bau der Strecke als eingleisige Nebenbahn erteilt, sechs Jahre später begannen im April 1910 die ersten Arbeiten in Finsterwalde. Nach rund einjähriger Bauzeit konnte das erste Teilstück bis Crinitz am 9. Mai 1911 fertiggestellt werden. Das Teilstück Crinitz–Luckau folgte am 13. Juli. Nachdem die landespolizeiliche Abnahmefahrt erfolgte, begann am 2. Oktober der fahrplanmäßige Zugbetrieb mit je zwei Zugpaaren pro Tag und Richtung. 1912 wurde ein weiteres Zugpaar hinzugefügt.

In den 1930er Jahren erfolgten verschiedene Baumaßnahmen entlang der Strecke. Zunächst erfolgte in den Jahren 1931/32 die Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit von 40 auf 50 km/h, 1934 nochmals bis auf 60 km/h. In den Jahren 1939/40 folgte dann der Bau eines Anschlussgleises vom Bahnhof Kleinbahren zum Flugplatz Gahro.

Am 21. April 1945 wurde der Bahnverkehr unterbrochen, nachdem in Finsterwalde die Straßenbahnbrücke unter der Sonnewalder Straße von Wehrmachtstruppen gesprengt wurde. Erst nach drei Jahren konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden, jedoch nur zwischen Finsterwalde und Crinitz. Eine spätere Wiederinbetriebnahme bis nach Luckau wurde später durch den 1972 eingerichteten Tagebau Schlabendorf-Süd ausgeschlossen. 1954 erfolgte die Eröffnung des Haltepunkts Breitenau zwischen Möllendorf und Kleinbahren sowie in den Jahren 1955 und 1956 die Einrichtung von zwei Gleisanschlüssen zum Betonwerk Pießig sowie zu einem Tanklager der Sowjetarmee bei Kleinbahren.

Die rückläufigen Fahrgastzahlen und die Umstellung des Verkehrs von der Schiene zur Straße waren Anlass, den Personenverkehr zum 25. Mai 1968 einzustellen. Der Güterverkehr konnte sich auf Grund des Tanklagers der sowjetischen/russischen Truppen bis zu deren Abzug im Jahre 1994 halten.

Die am 1. April 1995 gegründete Niederlausitzer Museumseisenbahn bemühte sich in den darauffolgenden Jahren, die Strecke zu übernehmen und einen Museumsbetrieb auf ihr einzurichten. Nachdem bereits in den Jahren bis 2001 eine Grundinstandsetzung der Strecke erfolgte, erhielt der Verein am 5. April 2002 die Rechte als Eisenbahninfrastruktur- und -verkehrsunternehmen, so dass einen Tag später der Betrieb auf der 17 Kilometer langen Strecke zwischen Finsterwalde und Crinitz aufgenommen werden konnte. Die Niederlausitzer Museumseisenbahn führt seitdem an einigen Tagen im Jahr Museumsfahrten durch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kursbuch 1944, 178f-k

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