- Bahnstrecke Lennep–Hasten
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Lennep–Hasten Kursbuchstrecke (DB): 458 (Remscheid-Lennep–Remscheid) Streckennummer (DB): 2705 Streckenlänge: 9,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Streckenklasse: D4 Höchstgeschwindigkeit: 70 bzw. 90 km/h Zweigleisigkeit: Remscheid-Lennep–Remscheid Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeStrecke von Wuppertal-Oberbarmen 13,0 Remscheid-Lennep Wuppertalbahn nach Wuppertal-Rauenthal ehem. Strecke nach Opladen Güterstrecke von Remscheid-Bliedinghausen 17,8 Remscheid Hbf Strecke nach Solingen 18,9 Remscheid RWE (Anst) 18,9 Remscheid Gebr Frantzen (Anst) 19,1 Remscheid-Stachelhausen 19,5 Remscheid Alexanderwerk (Anst) 19,5 Remscheid Schlachthof (Anst) 19,5 Remscheid Krumm & Voßnack (Anst) 19,7 Remscheid (Stadt Remscheid) (Anst) 20,0 Remscheid-Vieringhausen 20,1 Remscheid G. Brüning / Koring & Rottsieper (Anst) 21,6 Remscheid Julius Lindenberg / BSI (Anst) 22,2 Remscheid-Hasten Die Bahnstrecke Lennep–Hasten war eine Nebenbahnstrecke in Remscheid, Nordrhein-Westfalen. Der Personenverkehr wurde ab dem heutigen Remscheider Hauptbahnhof bis Hasten zum Ende des Jahres 1918 eingestellt, danach diente die Strecke noch bis 1988 dem Güterverkehr und wurde zum 31. Dezember 1990 offiziell stillgelegt.
Der Streckenteil von Lennep zum Remscheider Hauptbahnhof wird auch heute noch befahren und ist Teil der Bahnstrecke zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Solingen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1883 wurde die Stichstrecke von Lennep nach Remscheid über Vieringhausen nach Hasten verlängert. Der Personenverkehr wurde zusammen mit dem Bahnpostverkehr am 1. September 1883 aufgenommen. Zum Ende des Jahre 1918 wurde er zunächst aus Mangel an Kohlen, Wagen und Zugloks vorübergehend eingestellt und mit wechselnden Begründungen bis zur offiziellen Einstellung des Personenverkehrs zum Winterfahrplan 1922/1923 nicht wieder aufgenommen [2]. Den Personenverkehr auf einer direkten Linie in das Stadtzentrum übernahmen seit 1893 Straßenbahnen der Verkehrsbetriebe Remscheid. Seit der Stilllegung der Straßenbahn im April 1969 setzen die Verkehrsbetriebe Busse ein. Nach Einstellung des Personenverkehrs durch die Bahn wurde die Strecke bis auf einige Sonderzüge noch bis 1988 planmäßig von Güterzügen befahren. Zwischen 1918 und 1928 wurde die Bahnpost in einem verschlossenen Abteil des Güterzugbegleitwagens befördert, danach wieder auf der Straße[3]. Das Teilstück am Streckenende zwischen Vieringhausen und Hasten wurde am 22. Dezember 1986 stillgelegt, das Teilstück zwischen Remscheid und Vieringhausen folgte am 20. Mai 1988.[4] Anläßlich des direkt neben der Strecke erfolgten Flugzeugabsturzes in Remscheid wurde die Strecke im Dezember 1988 mit Bahndienstfahrzeugen befahren. Nach dem letzten Einsatz eines Gleismesszuges am 14. September 1990 erfolgte die offizielle Streckenstilllegung zum 31. Dezember 1990 [5].
Der Rückbau der Strecke begann 1993 und war 1996 nahezu abgeschlossen.[6] Nach dem Rückbau der Gleise wurde im Rahmen der Regionale 2006 am 23. September 2006 auf der Trasse zwischen dem Remscheider Hauptbahnhof und dem Remscheider Stadtteil Hasten ein asphaltierter Rad- und Wanderweg eröffnet, der Besuchern unter dem Namen Trasse des Werkzeugs Aspekte der Werkzeug- und Metallverarbeitung vermittelt, die teilweise auch künstlerisch präsentiert werden. Die Kosten betrugen zwei Millionen Euro, die Streckenlänge beträgt etwa 4 km. Der Weg beginnt am Hauptbahnhof.[7][8]
Betriebsstellen
Remscheid-Vieringhausen
Das Bahnhofsgelände erstreckte sich zeitweilig zu beiden Seiten des Bahnübergangs Schüttendelle. In Vieringhausen wurden während des Ersten Weltkriegs und kurz danach Lebensmittel und Kohlen auf die hier querende Straßenbahn zum Weitertransport in die Innenstadt umgeladen. Die mehrfach umgebaute und erweiterte Güterabfertigung wird nach der Aufgabe der Strecke privatwirtschaftlich genutzt.
Remscheid-Hasten
Hasten erhielt zur Eröffnung der Strecke ein verschiefertes Empfangsgebäude mit Wartesälen und Bahnhofsrestauration in Fachwerkbauweise. Dazu kamen ein Güterschuppen und mehrere Abstell- und Ladegleise. Einrichtungen zur Versorgung von Lokomotiven fehlten, eine Gleiswaage war jedoch vorhanden. Gebäude und Gleise mußten bereits nach wenigen Jahren erweitert werden. Während des Ersten Weltkriegs und noch kurze Zeit danach bestand eine Feldbahnverbindung in 600 Millimetern Spurweite vom Bahnhof Hasten zu den wenige Hundert Meter entfernten Glockenstahlwerken Richard Lindenberg in der Hammesbergerstraße, die zeitweise mit einer werkseigenen Dampflok betrieben wurde.
Nach der Einstellung der Verbindung im Jahre 1986 wurden die Gleise ab Mitte der 1990er-Jahre entfernt, die Betriebsgebäude der Bahn ab 2005 entwidmet und abgebrochen. Auf dem ehemaligen Bahngelände haben sich hauptsächlich Einzelhandelsunternehmen angesiedelt. Es ist geplant, hier ein Nahversorgungszentrum zu bauen.[9]
Literatur
- Zeno Pillmann, Armin Schürings: Von Remscheid Hbf nach Hasten. Die Nebenbahn zur Filiale. Verlag Astrid Kaiß, Leichlingen 2009, ISBN 978-3-9809357-5-3.
- Eisenbahnfreunde Remscheid e.V.: Eisenbahnen im Remscheid. Martina Galunder-Verlag, Nümbrecht 2005. ISBN 3-89909-060-8.
- Kurt Kaiß: 100 Jahre Eisenbahn Solingen–Remscheid, Der Brückenschlag bei Müngsten. Verlag Astrid Kaiß, Leichlingen 1997, ISBN 3-9806103-5-7
Weblinks
- Beschreibung der Strecke 2705 im NRWbahnarchiv von André Joost
- Bahnen in Remscheid bei Bahnen-Wuppertal.de
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Pillmann, S. 86-87
- ↑ Pillmann, S. 85
- ↑ RP Online: Als nach Hasten noch eine Bahn fuhr, Zugriff am 26. März 2010
- ↑ Pillmann, S. 90
- ↑ Kurt Kaiß: 100 Jahre Eisenbahn Solingen-Remscheid, 1997
- ↑ RP Online: Brückenschlag für die Trasse, Zugriff am 26. März 2010
- ↑ Geodatenportal der Stadt Remscheid: Flyer (PDF), Zugriff am 26. März 2010
- ↑ Michael Karutz: Gutachterliche Stellungnahme zur Realisierung eines Nahversorgungszentrums in Remscheid-Hasten auf dem Areal des ehemaligen Bahnhofs (abgerufen am 26. März 2010)
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