- Bahnstrecke Wuppertal-Opladen
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Wuppertal–Opladen/Solingen Kursbuchstrecke (DB): 458 Streckennummer: 2700 (W-Oberbarmen–Opladen)
2705 (RS-Lennep–RS-Hasten)
2706 (RS–RS-Bliedinghausen)
2675 (RS–SG)Streckenlänge: 35 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Bundesland: Nordrhein-Westfalen Verlauf LegendeHauptstrecke nach Düsseldorf Wuppertal Hbf (weitere Halte der S-Bahn) 0,0 Wuppertal-Oberbarmen Bf Hauptstrecke nach Hagen nach Wuppertal-Langerfeld Gbf Rauenthaler Tunnel (265 m) ehem. nach Wuppertal-Langerfeld Gbf 1,5 Wuppertal-Rauenthal Wupper ehem. Wuppertalbahn nach RS-Lennep 7,0 Wuppertal-Ronsdorf Bf 9,9 Remscheid-Lüttringhausen A 1 13,0 Remscheid-Lennep Bf ehem. Wuppertalbahn nach W-Rauenthal Datei:BSicon exBHF.svg 17,3 Bergisch Born ehem. Wippertalbahn nach Marienheide Datei:BSicon exBHF.svg 21,2 Wermelskirchen 22,5 Wermelskirchen West 24,5 Tente 26,1 Unterstraße Datei:BSicon exBHF.svg 27,8 Hilgen 29,3 Burscheid Dünweg Datei:BSicon exBHF.svg 31,2 Burscheid 31,8 Burscheid Rathaus 34,0 Kuckenberg Datei:BSicon exBHF.svg 35,8 Pattscheid 37,4 Grund 38,2 Bergisch Neukirchen Hauptstrecke nach Solingen (s.u.) 41,3 Opladen Bf Hauptstrecke nach Köln (2,4) Remscheid-Bliedinghausen (Stichstrecke von 1896, nur GV) 17,8 17,7 Remscheid Hbf (ursprüngl. Strecke von 1883) 18,9 Anst Remscheid RWE 18,9 Anst Remscheid Gebr Frantzen 19,1 Remscheid-Stachelhausen 19,5 Anst Remscheid Alexanderwerk 19,5 Anst Remscheid Schlachthof Datei:BSicon exBHF.svg 20,0 Remscheid-Vieringhausen 22,2 Remscheid-Hasten Büchener Tunnel (106 m) 14,1 Remscheid-Güldenwerth Müngstener Brücke (465 m) 10,3 Solingen-Schaberg Windfelner Brücke ehem. „Korkenzieherbahn“ nach Wuppertal 6,8 Solingen Mitte (seit 2006) 6,2 Solingen Hbf (bis 2006) 6,0 Solingen-Grünewald (seit 2006) Weyersberger Tunnel (60 m) 5,6 Solingen (Weyersberg) (bis 1925) 4,9 Abzw Weyersberg (1890 bis 1925) Hauptstrecke nach Opladen (s.o.) 0,0 Solingen Hbf (bis 2006 Solingen-Ohligs) Hauptstrecke nach Wuppertal S-Bahnstrecke nach Düsseldorf Die Bahnstrecke Wuppertal–Opladen/Solingen ist eine von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft gebaute Eisenbahnstrecke im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen. Die ursprüngliche Strecke verlief ab Lennep nach Opladen, dieser Streckenabschnitt ist inzwischen stillgelegt.
Die noch bestehende Strecke verbindet heute die drei bergischen Großstädte Wuppertal, Remscheid und Solingen. Sie ist als Hauptbahn klassifiziert, zweigleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eröffnet wurde die heutige Verbindung zwischen Solingen und Wuppertal in mehreren Abschnitten:
Ohligs-Wald – Solingen (Weyersberg)
1867 wurde die für ihre Klingen- und Scherenindustrie bekannte Stadt Solingen nach langjährigen Verhandlungen über eine 5,6 Kilometer lange Stichbahn an den Bahnhof Ohligs (damals noch Ohligs-Wald, ab 2006 Solingen Hbf) an der im selben Jahr eröffneten Bahnstrecke Gruiten–Köln-Deutz angebunden.
Die Strecke endete in einem Kopfbahnhof in Solingen-Weyersberg und damit recht weit außerhalb der Innenstadt, jedoch war die Bahn in erster Linie für den Güterverkehr errichtet worden und bot nur bescheidenen Personenverkehr.
Weyersberg – Wuppertal-Vohwinkel
Solingen erhielt rund 23 Jahre später mit der Korkenzieherbahn nach Vohwinkel schließlich eine bedeutend bessere Anbindung in Richtung des Ruhrgebiets. Der Bahnhof Solingen Süd dieser Bahn befand sich auch erheblich näher an der Innenstadt Solingens.
Wuppertal-Oberbarmen – Opladen/Remscheid
1868 erhielt Remscheid Anschluss an die bereits 1849 eröffnete Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund in Wuppertal-Oberbarmen. Die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) eröffnete in diesem Jahr die Strecke von Rittershausen nach Opladen und eine Stichstrecke von Lennep nach Remscheid, die 1883 nach Hasten verlängert wurde. Erst im Jahr 1914 erhielt der Remscheider Bahnhof schließlich den Namen Remscheid Hbf.
Solingen (Hbf) – Remscheid (Hbf)
Auf dem verbleibenden Abschnitt zwischen Remscheid und Solingen gestaltete sich der Bahnbau aufgrund der Topographie sehr schwierig, das Teilstück konnte nach dem Bau mehrerer Brücken (siehe unten) erst im Jahr 1897 eröffnet werden.
Der Personenverkehr nach Solingen-Weyersberg wurde bereits vor der Eröffnung der Korkenzieherbahn wieder aufgegeben, seit 1890 hielten die Züge der Stichbahn von Ohligs und somit später auch die durchgehenden Züge am Solinger Südbahnhof, der nach der der Fertigstellung der Verbindungsstrecke nach Remscheid in Solingen Hbf umbenannt und ausgebaut wurde.
Weitere Entwicklung
Sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr auf der Strecke stieg stetig an, in Remscheid-Lennep entstand mit der Wippertalbahn nach Wipperfürth und Marienheide, der Abzweig zur Station Krebsöge an der Wuppertalbahn von Radevormwald nach Wuppertal-Oberbarmen sowie der Bahnstrecke Lennep–Opladen ein großer Kreuzungsbahnhof. In Lennep wurde auch ein Bahnbetriebswerk für den Betrieb der von dort ausgehenden Strecken errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb von Dampf- auf Dieselloks umgestellt, seit den 1970er Jahren nimmt der Güterverkehr deutlich ab. Nur noch wenige Firmen werden heute von Wuppertal/Remscheid und Solingen aus im Güterverkehr bedient, während der Personenverkehr beträchtlich ist und inzwischen mit Dieseltriebwagen abgewickelt wird.
Die Strecke Lennep-Opladen, im Volksmund auch als Balkanexpress bekannt, wurde seit den 1970er Jahren in mehreren Abschnitten stillgelegt, zuletzt 1991 das Teilstück Hilgen-Opladen.
Betrieb
Die Strecke wird auf ihrer ganzen Länge - und darüber hinaus bis Wuppertal Hauptbahnhof - von der Regionalbahn „Der Müngstener“ (RB 47) befahren. Der Name der Verbindung weist auf den ehemaligen Ort Müngsten im Grenzgebiet der drei Städte hin, in dessen Nähe die Bahnstrecke das Tal der Wupper auf der bekannten Müngstener Brücke überquert.
An Wochentagen verkehren die Züge tagsüber im 20-Minuten-Takt, abends und am Wochenende alle 30 Minuten. Nicht alle Züge befahren jedoch die gesamte Strecke, einige Fahrten enden (von beiden Seiten her) bereits in Remscheid. In den Zügen gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, von Solingen Hbf bis Remscheid-Lüttringhausen ebenfalls der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg.
Zum Einsatz kommen auf der Strecke seit 1994 Dieseltriebwagen der Baureihe 628 der Deutschen Bahn AG. Aufgrund der schwachen Motorisierung der Fahrzeuge und der anspruchsvollen Strecke mit zahlreichen Steigungen kommt es vor allem im Herbst regelmäßig zu Problemen bis hin zu Zugausfällen. Dennoch werden bis auf weiteres keine stärker motorisierten Züge eingesetzt, da die Triebwagen von den Gemeinden teilweise mitfinanziert wurden und somit an die Strecke gebunden sind.
Modernisierung
Seit einigen Jahren werden die Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert. Dies wird vor allem in Solingen deutlich, wo der frühere Hauptbahnhof im Mai 2006 ganz geschlossen wurde. Im Gegenzug wurde zunächst als Ersatz der Haltepunkt Solingen-Grünewald eröffnet, der nicht weit vom alten Hbf entfernt liegt und deutlich besser an die Stadt und den Busverkehr angebunden ist. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurde auch der zweite neu gebaute Haltepunkt Solingen Mitte eröffnet.
Der Name Solingen Hauptbahnhof bezeichnet seitdem den ehemaligen Bahnhof Solingen-Ohligs, der der einzige Halt für RE und IC/ICE auf Solinger Stadtgebiet ist.
Bauwerke
Aufgrund der bergigen Landschaft konnte die Bahnstrecke nicht einfach „in die Landschaft gelegt“ werden, vielmehr mussten zahlreiche Kunstbauten wie Brücken und Tunnel errichtet werden. Über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus bekannt ist die mit 107 m höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die Müngstener Brücke, auf der zwischen Remscheid und Solingen das Tal der Wupper überquert wird. Jedes Jahr im Herbst findet hier das so genannte „Brückenfest“ statt, zu dem auch Sonderzüge über die Bahnstrecke verkehren. Die Brücke wurde 1897 eingeweiht und ist die größte der Kunstbauten entlang der Strecke. Neben ihr gibt es vor allem auf dem Abschnitt zwischen Solingen und Remscheid eine Reihe weiterer Brücken, so befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt mit der Windfelner Brücke quasi die „kleine Schwester“ der Müngstener Brücke.
Ein weiterer bemerkenswerter Bau ist der Rauenthaler Tunnel in Wuppertal, mit dem die Bahn zwischen Oberbarmen und Ronsdorf einen Höhenzug und das darauf befindliche Wohngebiet unterquert. Für die zweigleisige Strecke wurden zwei Tunnelröhren in den Berg geschlagen, am südlichen Portal befindet sich direkt neben den beiden Tunnelröhren noch eine dritte. Diese gehört zum Langerfelder Tunnel, der den Güterbahnhof Wuppertal-Rauenthal mit dem Containerbahnhof in Wuppertal-Langerfeld verband, inzwischen jedoch stillgelegt ist. Auch die östliche Röhre des Rauenthaler Tunnels ist seit 2005 aus Sicherheitsgründen gesperrt, die Züge benutzen nur noch die westliche Tunnelröhre. Südlich des Tunnels schließt sich bis zum Bahnhof Rauenthal noch ein tiefer Einschnitt an.
Heutige Nutzung der stillgelegten Teile
Auf der Strecke Remscheid-Hbf nach Hasten wurde am 23. September 2006 ein Radweg, die sogenannte Trasse des Werkzeugs eröffnet. Die Gleisanlagen sind entfernt und die Strecke asphaltiert worden.
In Planung ist auch die Umwandlung der Strecke von Lennep nach Opladen in einen Radweg.
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2700: Wuppertal-Oberbarmen ↔ Remscheid-Lennep ↔ Opladen
- Beschreibung der Strecke 2705: Remscheid-Lennep ↔ Remscheid Hbf ↔ Remscheid-Hasten
- Beschreibung der Strecke 2706: Remscheid Hbf ↔ Remscheid-Bliedinghausen
- Beschreibung der Strecke 2675: Remscheid Hbf ↔ Solingen Hbf
weitere Belege:
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