- Café Prag
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Altmarkt Platz in Dresden Altmarkt von der Kreuzkirche aus (2006) Basisdaten Ort: Dresden Ortsteil: Innere Altstadt Angelegt: 13. Jahrhundert Neugestaltet: ab 1945 Einmündende Straßen: Wilsdruffer Straße, Seestraße, Pfarrgasse, Kreuzstraße, Schloßstraße, Galeriestraße Bauwerke: Kreuzkirche, Altmarkt-Galerie, Kulturpalast Nutzung Nutzergruppen: Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Verkehr, Autoverkehr Platzgestaltung: Brunnen Technische Daten Platzfläche: 13.000 Quatdratmeter Der Altmarkt ist einer der wichtigsten Dresdner Plätze. Er ist etwa 100 mal 130 Meter groß und befindet sich an der heutigen Wilsdruffer Straße.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Bebauung
Der Altmarkt befindet sich auf der Nord-Süd-Achse Hauptbahnhof - Prager Straße - Schloßstraße - Augustusbrücke. Er ist umrandet von der großen Wilsdruffer Straße im Norden und der Seestraße im Westen. Die Straßen im Süden und Osten werden als Altmarkt geführt.
Das markanteste Gebäude am Altmarkt ist die 92 Meter hohe Kreuzkirche. Durch die Wiederbebauung der südlichen Grünfläche, zeigt sie bald, wie vor dem Krieg, nur mit einer Ecke zum Altmarkt.
Auf der Südseite befinden sich Geschäftshäuser mit Läden und Cafés. Bis 1945 befand sich dort das Kaufhaus Renner, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Auf der Seestraße an der Westseite befand sich das bekannte Café Prag, welches allerdings seinen hohen Status über die Jahre nicht voll halten konnte und im September 2007 schließen musste. Nach vielen weiteren Geschäften endet die Seestraße an der nordwestlichen Ecke des Altmarkts mit dem Altbau des Centrum Warenhauses, dieses zog von hier nach Fertigstellung des Blechwürfels auf die Prager Straße um. Danach befand sich bis 2001 das Möbelhaus intecta in dem Gebäude, seit dessen Insolvenz wird das Erdgeschoss von einem Autohaus genutzt. Künftig soll das Haus in eine Erweiterung der Altmarkt-Galerie einbezogen werden.
Die Webergasse führte vom Altmarkt zum Antonsplatz. Die hier um 1960 nach Plänen von Wolfgang Hänsch als Fußgängerzone errichtete Ladenstraße wurde am Ende der 1990-er Jahre abgerissen. Das Areal wurde großflächig mit der 2002 eröffneten Altmarkt-Galerie der Deutschen EuroShop überbaut, so dass die Webergasse seither keine durchführende Straße mehr ist.
Die Nordseite wird vom gegenüber liegenden Kulturpalast bestimmt. An der Ostseite befand sich das bekannte Restaurant Haus Altmarkt, heute sind in dem Gebäude eine McDonald’s-Filiale und eine Diskothek untergebracht.
Auf der Wilsdruffer Straße befindet sich die Straßenbahnhaltestelle Altmarkt der DVB-Linien 1, 2 und 4. Die Haltestelle Prager Straße ist ungefähr 150 Meter entfernt.
Nutzung
Während der meisten Zeit des Jahres wird der Altmarkt lediglich als Parkplatz genutzt, sofern er nicht für Veranstaltungen gesperrt ist.
Neben Einzelveranstaltungen, sind hier besonders die Verkaufsmärkte wie z. B. das Dresdner Herbstfest zu nennen. Das Wichtigste ist aber der weltbekannte Dresdner Striezelmarkt, der jedes Jahr im Dezember stattfindet. Dann stehen mitten auf dem Altmarkt der riesige Weihnachtsbaum und die 14 Meter große Stufenpyramide.
Des Weiteren wird der Altmarkt bei städtischen Großveranstaltungen genutzt, so beim Stadtfest oder beim Dixieland-Festival. Darüber hinaus finden sportliche Veranstaltungen wie ein Beach-Volleyball-Turnier auf dem Platz statt.
Unter dem Altmarkt befindet sich seit November 2008 eine Tiefgarage.
Geschichte
Der Altmarkt existierte bereits bei der ersten Erwähnung Dresdens, im Jahr 1206, und war das Zentrum der Stadt. Dies erklärt sich dadurch, dass sich hier die Handelsrouten in Nord-Süd-Richtung, heute noch Prager Straße, mit denen in Ost-West-Richtung kreuzten.
Von 1653 bis 1888 stand auf dem Altmarkt der sogenannte Justitia-Brunnen. Christoph Abraham Walther schuf den Brunnen. Dargestellt war die Justitia. Nachdem der Brunnen 1749 erneuert wurde, trug man ihm im Jahre 1888 ab. 1880 wurde auf dem Altmarkt ein Siegesdenkmal errichtet. Es sollte an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 und an die in diesem Krieg gefallenen Dresdner erinnern. Robert Henze schuf das Denkmal aus Carrara-Marmor, dargestellt ist Germania umringt von vier weiblichen Allegorien, Frieden, Wehrkraft, Wissenschaft und Religion. Nach der Figur der Germania wird das Denkmal auch Germania-Denkmal genannt.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war er von drei Seiten bebaut. Wie im gesamten Dresdner Zentrum wurden aber praktisch alle Gebäude bei den Bombenangriffen auf Dresden zerstört oder schwer beschädigt. Lediglich die Kreuzkirche konnte 1955 wieder eingeweiht werden. Alle anderen Gebäude sind neu errichtet worden. Bei den Wohn- und Geschäftshäusern östlich und westlich des Platzes ist dies aber so geschehen, dass sie die Formensprache der historischen Bebauung aufnehmen und an Altbauten erinnern. Das Germaniadenkmal in der Mitte des Platzes wurde zerstört, im Jahre 1949 wurde es jedoch abgetragen. Teile des Denkmals nutzte man zur Rekonstruktion von Antonio Corradinis Üppigkeitsvase im Großen Garten. Den Kopf des Denkmals entdeckte man 1991 in einem Garten in Blasewitz, er wurde dem Stadtmuseum übergeben.
Auf der Nordseite des Altmarkts, über die Wilsdruffer Straße hinweg wurde 1966–1969 der Kulturpalast erbaut. Er zeichnet sich fast als einziges Gebäude der Innenstadt durch eine sozialistische Architektur aus. Die Südseite des Altmarkts war bis zur Wende eine Grünfläche. Aber inzwischen wurde die Front durch mehrere große Geschäftsbauten wieder zur Hälfte geschlossen.
Derzeit wird an dieser Stelle ein Hotel errichtet. An dieser Stelle befand sich eine aus einem Wettbewerb hervorgegangene Bank mit einem Penis, der Wasser spritzt, mittlerweile wurde diese entfernt.
Gedenktafeln
An der Ostseite Ecke Altmarkt/Kreuzstraße ist eine Gedenktafel am Standort des ehemaligen Wohnhauses von Ludwig Tieck angebracht. Die Bronzetafel schuf Ernst Julius Hähnel im Jahr 1874, sie hat die Maße 120 mal 60 Zentimeter.
An der Nordwestecke des Altmarkts erinnert eine bronzene Gedenktafel an den Dresdner Maiaufstand im Jahre 1849. Geschaffen wurde sie von Martin Hänisch, zwei weitere Gedenktafeln zum Thema Maiaufstand befinden sich an der Schloßstraße 7 und an der Ostseite des ehemaligen Zeughaus (das heutige Albertinum) am Tzschirnerplatz. Ebenfalls an der Westseite des Platzes am Eingang zur Webergasse gibt es eine Gedenktafel zur Grundsteinlegung des Wiederaufbaus des Marktes.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Kunst im öffentlichen Raum. Informationsbroschüre der Landeshauptstadt Dresden, Dezember 1996.
Literatur
- Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9.
Weblinks
51.04966666666713.738030555556Koordinaten: 51° 2′ 59″ N, 13° 44′ 17″ O
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