- Berggasse 19
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Filmdaten Originaltitel Berggasse 19 Produktionsland Österreich,
DeutschlandOriginalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1979 Länge 126[1] Minuten Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung Stab Regie Ernst Haeusserman Drehbuch Henry Denker Produktion Walter Schmidt Kamera Felix Kränkl,
Ulfried Feuerstein,
Ernst MeyerSchnitt Helmut Schlosser Besetzung - Curd Jürgens: Sigmund Freud
- Eva Kerbler: Martha Freud, seine Frau
- Erna Korhel: Amalia Freud, seine Mutter
- Michaela Rosen: Dolfi Freud, seine Schwester
- Mijou Kovacs: Elisabeth von Ritter
- Matthias Croy: Friedrich Wohlmuth, der Schwager
- Robert Dietl: Josef Breuer
- Erni Mangold: Kathi
- Miguel Herz-Kestranek: Gordon Douglas, von der britischen Botschaft
- Gerhard Essler: Ein SA-Mann
Berggasse 19 (seltener auch: Berggasse 19 – Wunden der Seele) ist ein deutscher Fernsehfilm aus dem Jahr 1979 von Ernst Haeusserman, mit dem Schauspieler Curd Jürgens in der Hauptrolle als Sigmund Freud. Der Film ist eine Aufzeichnung des gleichnamigen Theaterstücks, das im selben Jahr am Theater in der Josefstadt gespielt wurde.
Das Drama, das auch einige heitere Momente bietet, behandelt das Leben und Wirken Sigmund Freuds.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Sigmund Freud, praktizierender Arzt der Neurologie in der Berggasse 19, in Wien, wird von einem jungen Mann, namens Friedrich Wohlmuth aufgesucht. Seine Schwägerin leide unter rheumatischen Schmerzen in den Beinen. Die Schmerzen hätten begonnen, nachdem ihr Vater, den sie eineinhalb Jahre gepflegt habe, verstorben sei. Kurz nach dem Tod habe Elisabeth begonnen ihre Schwester, Wohlmuths Frau, zu pflegen. Nach drei Jahren verstarb diese ebenfalls, und der Schmerz wurde bedeutsam schlimmer. Mittlerweile könne die junge Frau nur noch mit Krücken laufen. Zögerlich und mit viel Unbehagen nimmt Sigmund Freud die neue Patientin an. Aber seine Behandlung, unter anderem mit der in Fachkreisen verpönten Hypnose, will nicht wirken.
Als Freud eine ihm anvertraute Arbeit seines Kollegen Josef Breuer, den Fall „Anne O.“, liest, fasst er neue Hoffnung, seine Patientin zu heilen. Auch die junge Hysterikerin Anne O. musste wie Elisabeth von Ritter ihren kranken Vater pflegen. Danach litt sie unter starken Hustenanfällen beim Hören von Musik, die sie dem Erstickungstod nahe brachten. Breuer versuchte sie während seiner Behandlung zu hypnotisieren, was misslang. Deswegen ratlos ließ er sie nun einfach reden, was dazu führte, dass sie aus ihren Erinnerungen erzählte. Eines Tages erzählte sie ihm, dass sie am Sterbebett ihres Vaters gewacht habe, als sie plötzlich Tanzmusik aus dem Nachbarhaus vernahm. Die Musik animierte sie Walzer zu tanzen. Dabei weckte sie jedoch durch ein Husten ihren Vater, der sie entgeistert anstarrte und sie fragte, was sie denn da mache. Sie erklärte ihm, dass er durch ihr Husten geweckt worden sei. Er möge weiterschlafen. Augenblicke später verstarb der Vater.
Mit Entdeckung dieser geistigen Ursache des Leidens hörten die Hustenanfälle auf. Die junge Frau war nun zeitweilig geheilt. Aber es kam zu Komplikationen. Die junge Frau hatte sich in Breuer verliebt, und da dieser seine Ehe nicht gefährden wollte, brach er die Behandlung ab. Doch mit dem Abbruch der Behandlung kamen die Symptome zurück. Zusätzlich bildete sich nun die Patientin eine Schwangerschaft ein. Vater des ungeborenen Kindes sollte Breuer sein. Breuer nahm die Behandlung, trotz der Krise seiner Patientin, nicht wieder auf. Diese wurde bald darauf in eine geschlossene Anstalt eingeliefert.
Freud lässt sich nun von Elisabeth ebenfalls ihre Erinnerungen erzählen. Er versucht herauszubekommen wann ihre Schmerzen begannen. Aber die Symptome werden nicht gemildert, sie verschlimmern sich sogar. Elisabeth scheint kurz davor zu sein, einen Rollstuhl zu benötigen. Doch dann schafft Freud es, trotz des Unwillens seiner Patientin, die ursächliche Erinnerung freizulegen. Elisabeth erzählt ihm, dass als sie ihre Schwester am Sterbebett im Krankenhaus besuchen wollte, diese schon tot und ihr Gesicht schon zugedeckt gewesen war. Das erste was sie am Totenbett ihrer Schwester dachte war, dass sie nun ihren Schwager heiraten könne. Sie hatte sich während Spaziergängen, in der Zeit als ihr Vater auf dem Sterbebett lag, in diesen verliebt. Zwar war zwischen den beiden nichts vorgefallen, aber in Folge der Scham, solches gedacht zu haben, entstanden Schmerzen in ihrem Bein. Nach Freilegung der psychischen Ursache ist Elisabeth wieder in der Lage zu laufen. Der wichtigste Teil der Behandlung ist damit abgeschlossen. Später heiratete Elisabeth und bekam Kinder. Ihr Ehemann war aber nicht Friedrich Wohlmuth.
Ungefähr fünfzig Jahre später, die Entwicklung der Psychoanalyse hat Sigmund Freud weltweit bekannt gemacht. Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland muss er, mittlerweile häufig im Rollstuhl sitzend, die Berggasse 19 und sein Land verlassen. Doch die Schritte aus seiner Wohnung macht er, vor den Augen von SA-Männern, ohne Hilfen von Krücken oder eines Rollstuhls. Seine letzten Lebenstage verlebt er in England, wissend, dass die USA ihn ebenfalls aufgenommen hätten. Präsident Roosevelt hatte ihm dies persönlich, mit wertschätzenden Worten, in einem Brief angeboten.
Hintergrund
Des Theaterstück Berggasse 19 basiert auf dem Theaterstück A Far Country des amerikanischen Schriftstellers Henry Denker. Die Inszenierung des Theaterstücks am Theater in der Josefstadt hatte im Jahr 1979 seine Premiere. Der 63-jährige Schauspieler Curd Jürgens, der sowohl den jungen wie auch den alten Freud spielte, zeigte sich seinerzeit in einem Interview nicht sicher, ob er der Rolle des jungen Freuds noch gewachsen sei.[2] In Berggasse 19 spielte Jürgens eine seiner letzten Hauptrollen. Er starb 1982.
Für das Fernsehen wurde das Stück, in Form einer Gemeinschaftsproduktion, vom ORF und Bayerischer Rundfunk aufgezeichnet. Der Film wurde anlässlich des 150. Geburtstags von Sigmund Freud (6. Mai 2006) auf dem Fernsehsender 3sat am 22. April 2006 ausgestrahlt.[3]
Der Film erschien 2007 auf DVD.
Medien
- DVD: Berggasse 19. Edition Josefstadt, Hoanzl
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Überprüft mittels einer Aufzeichnung vom 22. April 2006 des Fernsehsenders 3sat.
- ↑ PERSONALIEN. In: DER SPIEGEL. 24/1979 vom 11. Juni 1979. Abgerufen am 22. August 2010.
- ↑ na-presseportal
Weblinks
- Berggasse 19 in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Berggasse 19 bei Filmportal.de
- Berggasse 19 in der Online-Filmdatenbank
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