Ljubka Biagioni zu Guttenberg

Ljubka Biagioni zu Guttenberg

Ljubka Biagioni zu Guttenberg, vollständiger Name Ljubka Biagioni Freifrau von und zu Guttenberg, (* 16. April 1968[1] in Rom, Italien, als Ljubka Biagioni) ist eine deutsche Dirigentin italienischer Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Werdegang

Ljubka Biagioni wurde als Tochter einer Bulgarin und eines italienischen kommunistischen Gewerkschaftsführers geboren.[1] Sie wuchs in Rom auf und besuchte dort ein humanistisches Gymnasium. Nach langjährigem Klavierunterricht erhielt sie ein Stipendium an der Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ im bulgarischen Sofia, wo sie in der Klasse von Professor Georgi Robew eine Ausbildung als Chor- und Orchesterdirigentin erhielt und mit Auszeichnung abschloss. Außerdem studierte sie dort Musiktheorie.[2][3]

Weitere musikalische Studien führten Biagioni nach Warna in Bulgarien zu Karl Österreicher, an die Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom zu Norbert Balatsch und Leonard Bernstein sowie an die Accademia Musicale Chigiana in Siena zu Ferdinand Leitner und Waleri Abissalowitsch Gergijew. 1997 arbeitete sie mit Ilja Musin sowie in Rotterdam erneut mit Gergijew zusammen. Danach studierte sie in Rom Philosophie und wirkte nebenher als assistierende Dirigentin in zahlreichen Produktionen mit, wie unter anderem in der Suntory Hall in Tokio, der Arena di Verona, bei den Salzburger Festspielen und in mehreren anderen Städten. Das dabei bearbeitete Repertoire reichte von Mozart, Bellini und Rossini über Verdi und Wagner bis Richard Strauss. Später studierte sie in Frankfurt am Main auch Theologie.[2]

Nach einem Wettbewerbserfolg beim Wiener Kammerorchester unternahm Biagioni mit dem Ensemble im Jahr 1996 eine Österreich-Tournee, die mit einem Auftritt im Wiener Konzerthaus abschloss. Im selben Jahr dirigierte sie Puccinis Manon Lescaut in Lucca, Pisa und Viareggio und erarbeitete eine Produktion von Mozarts Don Giovanni mit dem italienischen Opernsänger Ruggero Raimondi im Megaro Mousikis in Athen. In der Saison 1996/97 wurde Biagioni als Erste Gastdirigentin an das Orchestra Filarmonica Marchigiana berufen, mit dem sie zahlreiche Konzerte in ganz Italien bestritt.[3] Im Jahr 1997 gab sie Konzerte in Dänemark mit dem Aarhus Symfoniorkester sowie im Rahmen einer Tournee in Griechenland mit dem Orchester La Camerata.[2]

Seit ihrer Heirat im Jahr 1997 führt sie den Nachnamen Biagioni zu Guttenberg (siehe Abschnitt: Familie).

Im Jahr 2002 gewann Biagioni zu Guttenberg den von der Europäischen Union ausgerichteten, internationalen Dirigentenwettbewerb „Franco Capuana“. Bei den Herrenchiemsee-Festspielen dirigierte sie eine Opernreihe mit halb-szenischen Aufführungen mit eigener Regie und Inszenierung; unter anderem brachte sie 2007 Verdis La Traviata, 2008 Verdis Nabucco mit Paolo Gavanelli in der Titelpartie, 2009 Mascagnis Cavalleria rusticana[3] und 2010 Verdis Rigoletto[1]. Seit Anfang 2010 ist sie First Guest Conductor beim Sofia Philharmonic Orchestra[1] und beim National Philharmonic Choir „Svetoslav Obretenov“ in Sofia.[2]

Ihr aktuelles Repertoire reicht von Johann Sebastian Bach bis Franz Léhar. Im Bereich der Oper liegt ihr Interesse vor allem beim „italienischen Fach“. Sie hat als Dirigentin mit zahlreichen Orchestern zusammengearbeitet.[2]

Familie

Ljubka Biagioni ist seit 1997 mit dem deutschen Dirigenten Enoch zu Guttenberg verheiratet, der aus erster Ehe (1971–1977) zwei Kinder hat, die Söhne Karl-Theodor zu Guttenberg (* 1971) und Philipp Franz zu Guttenberg (* 1973). Seit ihrer Heirat führt Biagioni den Nachnamen Biagioni zu Guttenberg (vollständig Biagioni Freifrau von und zu Guttenberg); sie hat mit ihrem Mann zwei Söhne.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Barbara Doll: Dirigentin zu Guttenberg. Töpfe, Blumen und Finanzen. Auf: sueddeutsche.de vom 21. Juli 2010; abgerufen am 8. März 2011.
  2. a b c d e Kurzbiografie von Ljubka Biagioni zu Guttenberg auf der Website der Herrenchiemsee-Festspiele (Stand: 2011); abgerufen am 8. März 2011.
  3. a b c d Hermann Weiß: Schon wieder eine Guttenberg. In: Welt am Sonntag vom 19. Juli 2009; abgerufen am 8. März 2011.

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