Brincken (Adelsgeschlecht)

Brincken (Adelsgeschlecht)
Wappen der von den Brincken

Brincken, auch Brinken ist der Name eines ursprünglich aus Westfalen stammenden Adelsgeschlecht, das sich im 15. Jahrhundert in Kurland besitzlich machte. Ein gleichnamiges, späterhin auch wappengleiches Geschlecht aus dem Bistum Verden wurde im 16. Jahrhundert in Braunschweig sesshaft. Ein agnatischer Zusammenhang, mit den Kurländern ist nicht erwiesen.[1] Zweige der kurländischen Familie bestehen bis heute fort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kurland

Die kurländischen von den Brincken erscheinen am 9. September 1461 erstmals mit Johann von den Brincken,[2] der im Gebiet bei Windau mit 16 Haken Landes belehnt wurde und ab dem 26. März 1464 als weltlicher Bruder des Ordens auftrat.

Am 17. Oktober 1620 ließ Ludolff von den Brincken seine Familie in die 1. Klasse der kurländische Ritterbank (Nr. 40) immatrikulieren. Durch russischen Senatsukas (Nr. 2823) erhielt die Gesamtfamilie am 3. März 1862 die Anerkennung der Berechtigung zur Führung des Baronstitels.

In Kurland besaßen die Brincken u.a. die Güter Bershof, Dingshof, Nilten, Ruhnen, Schlossberg, Sessilen, Seppen, Sparen, Wallathen, Wormen, Zetzern und Ziepelhoff.

Der westfälische Zweig des Geschlechts, welcher zuletzt auch in Lippe ansässig war, hat mit Arthur von den Brincken († 1826) seinen Ausgang gefunden.

Mehrer Glieder der Familie, vor allem königlich preußische Offziere machte sich sich auch in Preußen sesshaft. Schon vor 1713 erwarb Ernst Johann von den Brincken das Gut Baugskorallen bei Memel. Noch 1767 war der königlich preußische Fähnrich Otto Ernst von den Brincken aus dem Hause Laidsen in Kurland im Besitz des Gutes. Der königlich preußische Oberstleutnant Moritz von den Brincken († 1806) besaß bis 1789 Saussienen, weiterhin Dietrichsdorf, Lindenau und Schönwalde. Er verstarb erblos. Aus dem Hause Nilten und Wormen besaßen Kasimir von den Brincken († 1805) ab 1773 Mertensdorf und Götzlack und der Major Friedrich von den Brincken († 1753) Langensdorf im Landkreis Preußisch Eylau in seinem letzten Lebensjahr. Dem preußischen Zweigen des Geschlechts wird auch der k.u.k. Feldmarschalleutnant und Inhaber des böhmischen Infanterieregiments Nr. 18 Jacob Friedrich von den Brincken († 1791) zugerechnet. Die preußischen Häuser sind sämtlich erloschen.

Josef von den Brincken aus Mitau wurde 1805 badischer Forstmeister.

Am 16. Juli 1908 bzw. am 26. September 1908 erhielt Helene Baronin von den Brincken die sächsische Anerkennung des Freiherrenstandes und wurde in das königlich sächsische Adelsbuch (Nr. 293) eingetragen.

Braunschweig

Der aus dem Bistum Verden zugewanderte Claus von Brincken († 1639) erwarb am 21. Februar 1597 das Bürgerrecht in Braunschweig, wo er später selbst Ratsherr war. Mit ihm beginnt auch die Stammreihe. Der Pastor zu Groß Twülpstedt Ernst Conrad von Brincken († 1757) postulierte ein Stammverwadtschaft mit den kürländischen von den Brincken, adaptierten deren Namensschreibweise und das Wappen, was von deinen Deszendenten fortgeführt wurde.

Am 5. Dezember 1823 erfolgte die Bestätigung des Freiherrnstandes für den polnischen Jäger- und Forstmeister Julius von den Brincken (* 1789; † 1846), durch Dekret der Senatsdeputation in Warschau. Dessen jüngerer Bruder, der braunschweigische Geheime Kammerrat und Probst zu Clus und Brunshausen Georg Ludwig Adolf Eduard von den Brincken wurde am 30. Mai 1853 durch den König Freiherrenwürde verliehen. Am 20. Dezember 1853 erfolgte die braunschweigische Freiherrenstandsbestätigung

Von 1836 bis 1853 zählte auch Zirke bei Birnbaum im Großherzogtum Posen zum preußischen Güterbesitz. In der Mitte des 19. Jahrhunderts stelle die Familie einen Major und Landestallmeister in Zirke sowie einen Regierungsrat in Frankfurt

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Blau drei (2:1) silberne Rosen. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken zwischen einem offenen, links blauen, rechts silbernen Adelflug, eine der Rosen.

Das alte Wappen der braunschweigischen von Brincken zeigte im Weißen Schild einen Arm mit Weinrebe.

Angehörige

Literatur

Einzelnachweise

  1. Theodor Schön: Ein angeblicher Zweig der kurländischen Geschlechts von den Brincken im Herzogtum Braunschweig und Königreich Preussen In: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik u. Sphragistik. Mitau 1909/10, S. 91–99
  2. Oskar Stavenhagen: Johann v. dem Brincken und die "Gesellschaft" des Deutschen Ordens In: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik u. Sphragistik. Mitau 1914, S. 618–620

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