Corps Arminia München

Corps Arminia München

Das Corps Arminia ist ein farbentragendes, pflichtschlagendes Münchner Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband. Arminias Mitglieder, „Arminianer“ genannt, sind oder waren Studenten der Münchner Hochschulen (Ludwig-Maximilians-Universität, Technische Universität München, Fachhochschule München, Universität der Bundeswehr).

Georg Keck, Aktiver des Corps Arminia in Aschaffenburg 1854/55

Inhaltsverzeichnis

Corps

Die Arminia ist aus dem Geiste der Französischen Revolution wie auch aus der als Idealismus bezeichneten Epoche, am 1.April 1845 in Aschaffenburg entstanden.

Die Arminianer pflegen die in dieser Zeit geprägten Prinzipien als weltanschaulich, politisch, wissenschaftlich und religiös neutrale Verbindung. Sie statuierte auch das Gleichheits- und Demokratieprinzip und die Brüderlichkeit. Im Corpsleben sowie im Alltag versuchen die Corpsstudenten auch Ritterlichkeit zu verkörpern und zu leben.

Couleur

Prunktönnchen des Corps Arminia

Die Farben der Arminia sind „grün-gold-weiß“ mit goldener Perkussion, wobei die Füchse die Farben „grün-weiß“ tragen. Die Mützenfarbe ist weiß. Der Wahlspruch der Arminia lautet „Treu, Fest, Frei,“ der Waffenspruch „Virtus et Honos!“ (Tugend und Ehre). Der Zirkel enthält die Buchstaben A.F.C.V. Sie stehen für „Arminiae fratrum circulus vivat!“ (deutsch: „Es lebe der Kreis der Brüder der Arminia!“).

Geschichte

Im Jahre 1807 entstand in Aschaffenburg das erste Forstinstitut (Siehe auch: Forstliche Hochschule Aschaffenburg). In den 1820er Jahren gab es an dieser Hochschule eine sich als „Arminia“ bezeichnende Burschenschaft, welche sich über die Umwege der Verbindung „Sulphuritia“ und der Landsmannschaft „Arminia“ am 4. Januar 1845 als Corps konstituierte. Gemeinsam mit den anderen beiden Aschaffenburger Corps, Hubertia und Hercynia, bildete die Arminia im Jahre 1856 den Aschaffenburger Senioren-Convent (SC). Aufgrund der Schließung der Forsthochschule im Jahre 1910, siedelten die Aschaffenburger Corps am 31. Juli nach München über und wurden im selben Jahr in den Münchner Senioren-Convent aufgenommen.

In den Jahren des Ersten Weltkriegs ruhte der aktive Corpsbetrieb. 1920 erwarb der Corpshausverein das Anwesen in der Schönfeldstraße, auf dem sechs Jahre später, nach An- und Umbaumaßnahmen, das Corpshaus eingeweiht wurde.

Unter dem Eindruck der durch die Nationalsozialisten erzwungenen Änderungen der Wesensmerkmale (wie z. B. das Führerprinzip oder die Durchsetzung der Ariergrundsätze) löste der Philisterausschuss 1936 das Corps auf. Daraufhin wurde im Corpshaus die Kameradschaft „Paul de Lagarde“ untergebracht, welcher Dank eines bestehenden Mietverhältnisses mit der „Deutschen Jägerschaft“ das Haus nicht übereignet werden musste. Am 6. Januar 1945, zwei Tage nach dem 100. Stiftungstag, wurde das Haus durch Fliegerbomben zu 2/3 zerstört.

In den Jahren 1946 bis 1948 wurde das Haus wiederhergestellt. 1949 verpachtete der Corpshausverein die untere Etage des Nordflügels an die bis heute bestehende Gaststätte „Halali.“

Am 24. Mai 1949 wurde der Corpsbetrieb wieder aufgenommen. Von 1949 bis 1952 beherbergte die Arminia in ihrem Hause die Corps Bavaria, Palatia, Franconia, Ratisbonia, Transrhenania und Rheno-Palatia. 1951 wurde der Münchner Senioren-Convent auf dem Arminianerhaus gegründet.

Verhältnisse

1953 schloss die Arminia mit dem Corps Silvania Tharandt ein Traditionsverhältnis, um das Erbe der Silvania über die Zeit der deutsch-deutschen Teilung zu bewahren.

Veranstaltungen

Seit dem November 1959 veranstaltet die Arminia jährlich ein „Hirschessen“. Des Weiteren stehen u.a. Semesterparties, Stiftungsfest, Ski-Wochenende in Fügen, Aktivenfahrten sowie der Thomastag auf dem Programm.

Bekannte Arminianer

Literatur

  • Wolfgang Bruckmann: Eine Gemeinschaft entsteht: Zum 150. Bundesfest des Corps Arminia München (Festschrift), München 1995
  • Friedrich Westhäuser: Geschichte des Corps Arminia, München 1979

Weblinks


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