- Corps Saxonia Hannover
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Das Corps Saxonia Hannover ist ein Corps im Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend. Es vereint Studenten und ehemalige der hannoverschen Hochschulen und Fachhochschulen. Die Corpsmitglieder werden Saxen genannt.
Inhaltsverzeichnis
Couleur
Saxonia trägt die Farben Grün-Weiß-Schwarz mit silberner Perkussion. Die Füchse tragen die Farben Schwarz-Weiß-Schwarz mit silberner Perkussion. Das Wappen der Saxonia zeigt eine Vierung mit den Sachsenköpfen im roten Feld links oben, dem weißen sächsischen Adler im blauen Feld rechts unten, sowie dem Farbenband und dem Schlägerkreuz mit Kranz und Stiftungsdatum in den beiden anderen Feldern. In der Mitte befindet sich ein zweiter, kleinerer Schild, der den Zirkel und die sächsische Raute zeigt.
Geschichte
Das Corps wurde am 27. Februar 1852 vom Ingenieur Harry Bock von Wülfingen (1829-1881) zusammen mit anderen Mitgliedern des „Polytechnischen Gesangsvereins Hannover“ (PGV) gegründet und ist Gründungsmitglied im Weinheimer Senioren-Convent (WSC). Bock von Wülfingen war Direktor der Hannoverschen Maschinenbau AG (Hanomag) und hatte zuvor schon den PGV als studentische Korporation gegründet. Wilhelm Kleinschmidt (1831-1890), ebenfalls PGV-Mitglied, war erster Senior der Saxonia.[1]
Am 31. März 1852 trat Saxonia dem SC zu Hannover bei. Am 27. Februar 1856 gründete sie das Tochtercorps Saxonia Karlsruhe, dem es die gleichen Farben, den gleichen Zirkelspruch, den gleichen Wahlspruch und ein gemeinsames Wappen gab. Am 6. Februar 1857 schlossen beide Corps einen Kartellvertrag ab. Dieses Kartell hat bis heute Bestand und ist das älteste im WSC. Am 9. Januar 1863 gründete Saxonia das Tochtercorps Teutonia Hannover. Am 7. April 1863 gehörte Saxonia zu den Gründungscorps des WSC. Die dritte Corpsgründung, die von Saxonia ausging, war die Gründung des Tochtercorps Saxonia Danzig am 18. Oktober 1904, mit dem es am 27. Februar 1922 verschmolz, nachdem dieses bereits am 2. April 1912 suspendiert hatte.
Das heutige Corpshaus in der Wilhelm-Busch-Straße 16 (Nordstadt) wurde im Jahr 1912 nach Plänen von Hermann Schaedtler erbaut[2] und verfügt u.a. über einen Ballsaal und zwölf Studentenzimmer.
Nach der durch die Nationalsozialisten erzwungenen Selbstauflösung des Corps am 27. Oktober 1935 rekonstituierte Saxonia am 21. Juni 1949 an der Technischen Universität Hannover.
Bekannte Mitglieder
- Harry Bock von Wülfingen (1829-1881), deutscher Maschinenbauingenieur
- Aute Bode (1846-1921), Oberingenieur
- Hermann Wilhelm Bödeker (1799-1875), evangelischer Pastor in Hannover
- Gerrit van Delden (1842-1925), deutscher Chemiker und begründer der Firma Gerrit van Delden & Co. zu Gronau
- Franz Haniel junior (1842-1916), deutscher Unternehmer in der Montanindustrie
- Friedrich Heeren (1803-1885), Geheimer Regierungsrat und Professor
- Christian Kuhlemann (1891-1964), deutscher Ingenieur, Unternehmer und Politiker, Ehrenbürger und Ehrensenator der Universität Hannover
- Georg Lasius (1835-1928), deutscher Architekt und Hochschullehrer
- Wilhelm Lüer (1834-1870), Architekt
- Moritz Rühlmann (1811-1896), deutscher Mathematiker und Maschineningenieur sowie Ehrenbürger der Stadt Hannover
- Hermann Schaedtler (1857-1931), deutscher Architekt, lieferte u.a. den Entwurf für das Corpshaus der Saxonia in der Wilhelm-Busch-Straße
- Ernst Schiess (1840-1915), deutscher Industrieller, Gründer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW)
- Leo Sympher (1854-1922), deutscher Bauingenieur
- Ferdinand Wallbrecht (1841-1905), deutscher Architekt, Bauunternehmer und nationalliberaler Politiker
- Oskar Wolff (1858-1943), Geschäftsführer der Wolff & Co Pulverfabrik in Bomlitz bei Walsrode, Ehrenbürger der Stadt Walsrode
Literatur
- Geschichte des Corps Saxonia bis zum 50. Jahre seines Bestehens (1852-1902), Göhmannsche Buchdruckerei u. Verlagsbuchhandlung, Hannover 1902
- Die Corps des WSC und die örtlichen SC. In: Handbuch für den Weinheimer Senioren-Convent. Kapitel 1.1.4.,1971
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Schroeter: Für Burschenschaft und Vaterland, 2006, Seite 168/169 (Digitalisat)
- ↑ Hermann Schaedtler bei Architekt.de
Siehe auch
Weblinks
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