Eberhard Godt

Eberhard Godt

Eberhard Godt (* 5. August 1900 in Lübeck; † 13. September 1995) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg sowie langjähriger und engster Mitarbeiter von Karl Dönitz in der Führung des U-Boot-Krieges.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Godt trat am 1. Juli 1918 als Seekadett (Crew 1918) in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte die Marineschule Mürwik bis zum 6. Oktober 1918. Anschließend kam er an Bord des Linienschiffes SMS Schlesien. Hier verblieb er über das Ende des Ersten Weltkriegs hinaus bis zum 30. November 1918 und wurde bis 14. Februar 1919 beurlaubt. Er schloss sich kurzzeitig der Marine-Brigade Ehrhardt an und wurde in die Reichsmarine übernommen. Dort versah er zunächst Dienst auf dem Kleinen Kreuzer Arcona, auf dem Vermessungsschiff Panther, dem Tender Drache und auf dem Linienschiff Hannover. Anschließend absolvierte Godt vom 3. Januar bis 27. September 1924 einen Offizierslehrgang, in dessen Verlauf er am 1. April zum Leutnant zur See befördert wurde. Man setzte ihn dann als Kompanieoffizier der Seekadetten der Hessen ein. Vom 1. Oktober bis 22. Dezember absolvierte er einen Torpedo- und Signalkursus und kam anschließend als Adjutant zur Küstenabwehrabteilung V, wo er am 1. Januar 1926 zum Oberleutnant zur See befördert wurde. Für ein Jahr versah Godt dann Dienst bei der V. Marine-Artillerie-Abteilung, war vom 30. September 1927 bis 21. September 1929 Wachoffizier und Adjutant bei der 2. Torpedoboots-Halbflottille sowie für ein weiteres Jahr Wachoffizier der 1. Torpedoboot-Flottille. Man versetzte ihn danach bis zum 30. März 1932 als Adjutant zur Inspektion des Sperrwesens. In dieser Zeit fungierte er auch als Kommandant des Torpedobootes T-155. Es folgten Verwendungen als Kommandant auf dem Tender Nordsee sowie auf dem Torpedoboot G-10, wo er am 1. Juli 1933 Kapitänleutnant wurde. Als Torpedooffizier kam Godt am 26. September 1934 an Bord des Leichten Kreuzers Emden, mit dem er eine Auslandsreise durchführte und als Adjutant des Kommandanten Karl Dönitz fungierte.

Vom 1. Oktober bis 20. Dezember 1935 absolvierte Godt eine U-Boot-Ausbildung, wurde anschließend zur Verfügung des Befehlshabers der U-Boote gestellt und durchlief die Baubelehrung für U 25. Am 6. April 1936 ernannte man ihn zum ersten Kommandanten dieses U-Bootes, das zur U-Flottille Weddigen gehörte und beförderte ihn am 1. April 1937 zum Korvettenkapitän. Sein Kommando gab Godt am 3. Januar 1938 ab. Danach wurde er als Erster Admiralstabsoffizier zum Stab des Befehlshabers der U-Boote versetzt. Diese Position behielt er auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zunächst bei und fungierte ab 1. Oktober 1939 als Chef der Operationsabteilung beim Befehlshaber der U-Boote. Als solcher wurde Godt am 1. Juli 1940 zum Fregattenkapitän und am 1. September 1942 zum Kapitän zur See befördert. Gleichzeitig mit der Beförderung zum Konteradmiral am 1. März 1943 folgte die Ernennung zum Chef der 2. Abteilung im Oberkommando der Kriegsmarine. Seine bisherige Funktion als Chef der Operationsabteilung führte er bis Kriegsende weiterhin aus.

Am 31. Mai 1945 geriet Godt im Sonderbereich Mürwik in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 11. April 1947 entlassen wurde. Während dieser Zeit sagte er als Zeuge vor dem Nürnberger Kriegsverbrecherprozess aus. Nach seiner Entlassung betätigte er sich von 1949 bis 1952 als Mitarbeiter des Naval Historical Team in Bremerhaven.

Bis zum Tod seines ehemaligen Chefs blieb Godt Karl Dönitz freundschaftlich verbunden. Das gilt auch als Grund, weshalb er nicht der neu gegründeten Bundesmarine beitrat. Man hatte ihm inoffiziell mitgeteilt, dass seine Nähe zum früheren Großadmiral eine Übernahme in den aktiven Dienst nicht zulassen würde. Daraufhin zog er seinen Aufnahmeantrag zurück.[1]

Auszeichnungen

Verweise

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945 Band 1: A-G (Ackermann bis Gygas), Biblio Verlag, Osnabrück 1988, ISBN 3-7648-1499-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz – Legende und Wirklichkeit, Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-77027-1, S.309
  2. a b Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1932, S.50

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