Schöneberg (Adelsgeschlecht)

Schöneberg (Adelsgeschlecht)

Das Geschlecht der Edelherren von Schöneberg (auch von Schonenberg) trat im Hochmittelalter in Nordhessen auf. Es erlosch im Jahre 1419 in der männlichen Linie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Herren von Schöneberg waren im 12. Jahrhundert Burgmannen und Lehensnehmer des Erzstifts Mainz auf der Burg Schöneberg bei Hofgeismar, und diese wurde zu ihrem Stammsitz. Im 13. Jahrhundert versuchten sie, im Umfeld ihres Stammsitzes eine eigene Herrschaft aufzubauen, indem sie Güterbesitz erwarben und ihre Beziehungen zu den umliegenden Grafschaften pflegten. Dabei gerieten sie jedoch in Konflikte mit den weltlichen Interessen der Erzbistümer Mainz und Paderborn sowie mit der Landgrafschaft Hessen. Schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts mussten sie die Grafen von Dassel in die Verwaltung ihrer Stammburg aufnehmen. 1272 wurde die Schöneburg auf Druck der Stadt Hofgeismar an das Erzbistum Mainz verkauft. Daraufhin wichen die Schöneberger auf die Trendelburg aus. 1429 kaufte Landgraf Ludwig I. von Hessen ihre verbliebenen Güter an der Diemel.

Stammliste

Stammvater war Haold von Eberschütz. Er ist 1089 beurkundet und heiratete eine Weldrud. Die Söhne hießen Konrad (1120–1144), Robert und Berthold. Letzterer nannte sich ab etwa 1170 "von Schöneberg".

Als Mitglieder des Geschlechts sind beurkundet:

  • Bertold I. 1151 Vogt des Damenstifts Heerse ("von Eberschütz", 1170–1180 "von Schöneberg")
    • Konrad I. 1180–1185
      • Bertold II. 1200–1220 ∞ Adelheid von Dassel 1212–1238
      • Bernhard I. 1209–1239
      • Adelheid 1245–1260 Priorin im Kloster Gehrden
        • Konrad II. 1231–1244 ∞ 1. Sophia, ∞ 2. Agnes von Münzenberg
        • Bernhard II. 1231–1235 ∞ Gerburg
          • Konrad III. 1249–1311 ∞ Adelheid Riedesel
            • Mette ∞ Conrad I. Rabe von Pappenheim (urkdl. 1260–1317)
          • Bertold III. 1249–1306 Kleriker
          • Tochter ∞ Widukind von Ziegenberg
            • Konrad IV. 1279–1306 ∞ Mechthild von Schwalenberg 1303–1346
            • Bertold IV. 1279–1303
            • Adelheid 1279 Nonne in Hilwartshausen
            • Gisela 1279 Nonne in Hilwartshausen
            • Mechthild ∞ Konrad von Pfaffenhofen
            • Agnes ∞ Konrad Spiegel
            • Sophia ∞ Wittekind von Falkenberg
              • Johann 1306–1311
              • Konrad V. 1302–1370 ∞ Helena von Schwalenberg
              • Adelheid 1306–1311
              • Konrad VI. 1302–1372
                • Heinrich I. 1360–1368 ∞ Jutta von Wittgenstein
                • Burkhard I.[1] 1348–1417 ∞ Jutta von Woldenberg
                  • Konrad VII. 1378–1392 Kleriker
                  • Heinrich II. 1390–1419 ∞ Maria von Homburg

Literatur

  • Kurt Günther: Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, Dissertation, Marburg 1959, S. 432 - 452
  • Josef Dolle, "Das älteste Lehnbuch des Edelherren von Schöneberg, Edition und Kommentar," in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte (HessJb) 41, 1991, S. 31

Einzelnachweise

  1. EDELHERRN VON HOMBURG PDF
  2. EDELHERRN VON HOMBURG PDF

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Schöneberg — Übersichtskarte von Schöneberg Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin Schöneberg beschreibt das Straßensystem im Berliner Ortsteil Schöneberg mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese vollständige Liste ein Teil des… …   Deutsch Wikipedia

  • Schachten (Adelsgeschlecht) — Familienwappen von Schachten Die Herren von und zu Schachten waren ein hessisches Adelsgeschlecht mit Stammsitz in dem Dorf Schachten, heute Stadtteil von Grebenstein im Landkreis Kassel. Urkundlich erscheinen sie erstmals im Jahr 1162 mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Dobeneck (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Dobeneck Dobeneck, auch Daubeneck, ist der Name eines alten ostfränkischen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört zum vogtländischen Uradel. Später gelangten die Herren von Dobeneck auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Bülow (Adelsgeschlecht) — Das Wappen derer von Bülow verschiedene Formen des Wappens der Familie Bülow (1780) …   Deutsch Wikipedia

  • Hochstift Paderborn — Dieser Artikel behandelt das historische Territorium Fürstbistum Paderborn. Für das römisch katholische Bistum siehe Erzbistum Paderborn. Für die heutige Region siehe Hochstift Paderborn (Region) – vgl. Paderborn (Begriffsklärung). Territorium im …   Deutsch Wikipedia

  • Paderborn (Fürstbistum) — Dieser Artikel behandelt das historische Territorium Fürstbistum Paderborn. Für das römisch katholische Bistum siehe Erzbistum Paderborn. Für die heutige Region siehe Hochstift Paderborn (Region) – vgl. Paderborn (Begriffsklärung). Territorium im …   Deutsch Wikipedia

  • Stift Paderborn — Dieser Artikel behandelt das historische Territorium Fürstbistum Paderborn. Für das römisch katholische Bistum siehe Erzbistum Paderborn. Für die heutige Region siehe Hochstift Paderborn (Region) – vgl. Paderborn (Begriffsklärung). Territorium im …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter N–Z — Diese Liste umfasst nur Adelsgeschlechter im deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und teilweise Polen und Italien), die schon in der deutschsprachigen Wikipedia enthalten sind. Ausländische Geschlechter, die nicht in den… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Tempelhof — Übersichtskarte von Tempelhof Die Liste der Straßen und Plätze in Berlin Tempelhof beschreibt das Straßensystem im Berliner Ortsteil Tempelhof mit den entsprechenden historischen Bezügen. Gleichzeitig ist diese Liste ein Teil des Gesamtprojektes… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”