Emil Karl Frey

Emil Karl Frey

Emil Karl Frey (* 27. Juli 1888 in Kaufbeuren; † 6. August 1977 in Gmund am Tegernsee) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer in Düsseldorf und München.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines Bankiers besuchte das humanistische Wilhelmsgymnasium München und studierte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Christian-Albrechts-Universität.

Nach Promotion und bestandenem Staatsexamen im Frühjahr 1913 widmete er sich zunächst der Pathologie und der Inneren Medizin. Als Sanitätsoffizier im Ersten Weltkrieg schlug er eine operative Behandlung hirnverletzter Soldaten vor, die bald allgemeine Anerkennung fand.

Seine chirurgische Ausbildung begann Frey nach dem Krieg an der Chirurgischen Universitätsklinik München. Unter Ferdinand Sauerbruch war sie die weltweit führende Klinik für Thoraxchirurgie. Sie wurde Freys Spezialgebiet, dem er zahlreiche wissenschaftliche Publikationen widmete. 1924 habilitierte er sich an der LMU und wurde Privatdozent für Chirurgie. Als eben ernannter a. o. Professor ging er 1927 mit Sauerbruch an die Charité in Berlin.

1930 folgte er dem Ruf als o. Professor und Nachfolger von Hans von Haberer an die Medizinische Akademie Düsseldorf. Dort gelangen ihm schon bald beiderseitige Lungeneingriffe und – was vergessen ist – 1938 der weltweit erste Verschluss eines Ductus arteriosus Botalli. Von 1939 bis 1943 war er Rektor der Akademie.[1]

Im Zweiten Weltkrieg war Frey Beratender Arzt der Wehrmacht.[2]

1943 wurde Frey Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik München. Nach den Bombenangriffen großenteils nach Tegernsee ausgelagert, wurde die Klinik im Dezember 1944 völlig zerstört. Ihrem Wiederaufbau widmete Frey die letzten Jahre seiner Amtszeit. 1959 wurde er emeritiert.

Freys biochemische Forschungen waren Ausgangspunkt der modernen Proteasenforschung. So hielt Adolf Butenandt die Laudatio auf Frey, als er 1975 in den Orden Pour le Mérite aufgenommen wurde.

Werke (Auswahl)

  • Die Chirurgie des Herzens (1939)
  • mit Heinrich Kraut und Eugen Werle: Kallikrein (Padutin). Stuttgart 1950
  • Chirurgie, Forschung und Leben. Gräfelfing 1974
  • Leistungen und Ergebnisse der neuzeitlichen Chirurgie. Thieme, Stuttgart 1958

Auszeichnungen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Aus der Medizinischen Akademie Düsseldorf ging 1965 die Universität Düsseldorf hervor, die 1988 in Heinrich-Heine-Universität umbenannt wurde.
  2. siehe Werner Wachsmuth

Literatur

Weblinks


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