- Engelbert Drerup
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Engelbert Drerup (* 11. Februar 1871 in Borghorst bei Steinfurt; † 16. September 1942 in Münster in Westfalen) war ein deutscher Klassischer Philologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Engelbert Drerup, der Sohn eines Postmeisters, Brennerei- und Gasthofbesitzers, besuchte zunächst die Realschule seiner Heimatstadt, später das Gymnasium zu Rheine und das Gymnasium Paulinum zu Münster. Nach der Reifeprüfung (1889) studierte er Klassische Philologie in Münster, München, Freiburg im Breisgau, Berlin und Leipzig. Dort wurde er 1894 mit der Dissertation De codicum Isocrateorum auctoritate promoviert.
Auf das Probejahr am Gymnasium folgte eine einjährige Studienreise durch Italien und Griechenland (1895/1896) und bald darauf (1897) die Habilitation für Klassische Philologie in München. Während seiner Zeit als Münchner Privatdozent lernte Drerup den Dichter Martin Greif kennen und entwickelte starke literarische Interessen. Er verfolgte jedoch weiterhin eine akademische Karriere. 1906 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, 1910 zum Ehrenmitglied der Archäologischen Gesellschaft in Athen.
1913 erhielt Drerup einen Ruf der Universität Würzburg zum ordentlichen Professor, dem er folgte. 1923 wechselte er an die niederländische Universität Nijmegen, wo er 1929 zum Dekan und 1930 zum Rektor gewählt wurde. 1939 trat er in den Ruhestand und zog nach Münster, wo er wenige Jahre später starb.
Drerups Forschungsschwerpunkte waren die antike Rhetorik, Homerforschung und die Aussprache des Griechischen. Er veröffentlichte zahlreiche Monografien und Aufsätze, daneben auch eigene Gedichte.
Sein Sohn war der Klassische Archäologe Heinrich Drerup.
Schriften
- Isocratis opera omnia (hrsg.), Band 1 (mehr nicht erschienen), Leipzig 1906.
- Aus einer alten Advokatenrepublik. (Demosthenes und seine Zeit) Paderborn 1916.
- Die Schulaussprache des Griechischen von der Renaissance bis zur Gegenwart. Schöningh, Paderborn, 1930-1932, Nachdruck Johnson, New York, London 1968.
- Teil 1: Vom XV. bis zum Ende des XVII. Jahrhunderts. 1930 (Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums. Ergänzungsband 6)
- Teil 2: Vom XVIII. Jahrhundert bis zur Gegenwart. 1932 (Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums. Ergänzungsband 7)
Literatur
- Engelbert Drerup: Aus versunkenen Tagen. Jugenderinnerungen. Paderborn/Zürich 1939 (mit Bild).
- Heinrich Drerup: Aus versunkenen Tagen. Leben und Wirken meines Vaters Engelbert Drerup (1871–1942). In: Eikasmós. Band 4, 1993, S. 159–168 (PDF).
Weblinks
- Literatur von und über Engelbert Drerup im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie, Schriftenverzeichnis und Bibliografie zu Engelbert Drerup im Lexikon Westfälischer Autoren und Autorinnen 1750–1950
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Universität WürzburgErster Lehrstuhl: Bonaventura Andres (1783–1809) | Ferdinand Blümm (1809–1821) | Peter von Richarz (1821–1835; zuvor seit 1817 ao. Prof.) | Ernst von Lasaulx (1837-1844; zuvor seit 1835 ao. Prof.) | Franz Josef Hermann Reuter (1844–1867) | Wilhelm Studemund (1869–1870; zuvor seit 1868 a.o. Prof.) | Martin Schanz (1874–1912; zuvor seit 1870 ao. Prof.) | Carl Hosius (1913–1933) | Josef Martin (1933–1952) | Rudolf Güngerich (1953–1968) | Carl Joachim Classen (1969–1973) | Udo Scholz (1974–2007) | Thomas Baier (seit 2008)
Zweiter Lehrstuhl (zunächst auch für klass. Archäologie): Ludwig von Urlichs (1855–1889) | Karl Sittl (1889–1899) | Franz Boll (1903–1908) | Otto Stählin (1908–1913) | Engelbert Drerup (1913–1923) | Friedrich Pfister (1924–1951) | Franz Dirlmeier (1951–1959) | Ernst Siegmann (1960–1981) | Thomas A. Szlezák (1983–1990) | Michael Erler (seit 1991)
ao. Professur für Klassische Philologie: Bernd Manuwald (1981–1983) | Ludwig Braun (1985–2008) | Christian Tornau (seit 2009)
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