Karl Sittl

Karl Sittl

Karl Sittl (auch Carl Sittl und mit latinisierten Formen des Vornamens; * 13. Februar 1862 in Passau; † 9. Mai 1899 in Würzburg) war ein deutscher Altphilologe und Klassischer Archäologe.

Karl Sittl studierte Klassische Philologie und Archäologie an der Universität München, wo er am 4. März 1882 promoviert wurde. Nach seiner Habilitation lehrte er als Privatdozent an der Universität München. Von 1889 bis zu seinem Tod 1899 war er Professor für Philologie und Archäologie an der Universität Würzburg. Er beschäftigte sich mit vielen verschiedenen Aspekten der Klassischen Altertumswissenschaften, angefangen bei Problemen der der lateinischen Sprache über literaturwissenschaftliche und historische Themen bis zu kulturgeschichtlichen und archäologischen Themen. Seit 1893 war er korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts.

Sittl trat mit Monografien zur griechischen Literatur und Kunstarchäologie hervor. Seine Werke wurden in der Fachwelt kritisiert. In seiner Geschichte der griechischen Literatur (1884) stritt er alle äolischen Einflüsse auf den homerischen Dialekt ab. Diese These wurde vom Sprachwissenschaftler Gustav Hinrichs eingehend widerlegt, was dazu führte, dass Sittls Buch in der Fachwelt abgelehnt und ignoriert wurde. Auch sein Handbuch Archäologie der Kunst (1895) wurde von der Kritik (Georg Ferdinand Dümmler, Friedrich Koepp) als oberflächlich und unzuverlässig abgetan.

Schriften

  • Die lokalen Verschiedenheiten der lateinischen Sprache mit besonderer Berücksichtigung des afrikanischen Lateins, Erlangen 1882
  • Die Wiederholungen in der Odyssee. Ein Beitrag zur Homerischen Frage, München 1882
  • Geschichte der griechischen Literatur bis auf Alexander den Grossen, Ackermann, München 1884
  • Die Gebärden der Griechen und Römer, Teubner, Leipzig 1890
  • Archäologie der Kunst, Beck, München 1895 (Handbuch der Altertumswissenschaft VI)

Literatur

Weblinks


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