- Verdammnis (2009)
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Filmdaten Deutscher Titel Verdammnis Originaltitel Flickan som lekte med elden Produktionsland Schweden, Dänemark, Deutschland Originalsprache Schwedisch, Französisch Erscheinungsjahr 2009 Länge 129 Minuten Altersfreigabe FSK 16[1] Stab Regie Daniel Alfredson Drehbuch Jonas Frykberg Produktion Søren Stærmose,
Jon MankellMusik Jacob Groth Kamera Peter Mokrosiński Schnitt Mattias Morheden Besetzung - Mikael Nyqvist: Mikael Blomkvist
- Noomi Rapace: Lisbeth Salander
- Lena Endre: Erika Berger
- Peter Andersson: Nils Bjurman
- Annika Hallin: Annika Giannini
- Per Oscarsson: Holger Palmgren
- Sofia Ledarp: Malin Eriksson
- Paolo Roberto: Paolo Roberto
- Yasmine Garbi: Miriam „Mimmi“ Wu
- Georgi Staykov: Alexander „Zala“ Zalatschenko
- Tanja Lorentzon: Sonja Modig
- Magnus Krepper: Hans Faste
- Ralph Carlsson: Gunnar Björk
- Hans-Christian Thulin: Dag Svensson
Verdammnis (Originaltitel: Flickan som lekte med elden, wörtliche Übersetzung: Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stieg Larsson, der zweite Teil der Millennium-Trilogie und damit die Fortsetzung von Verblendung. Regie führte der Schwede Daniel Alfredson. Der Film kam am 18. September 2009 in die skandinavischen Kinos. In Deutschland lief der Film am 4. Februar 2010 an.[2] Der Nachfolger und damit dritte und letzte Teil der Millennium-Trilogie heißt Vergebung.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Lisbeth Salander hat mit dem Geld, das sie sich in Verblendung angeeignet hat, einen längeren Luxusurlaub gemacht. Nach ihrer Rückkehr nach Schweden kauft sie ein Luxusappartment in Stockholm und erfährt, dass ihre Mutter inzwischen gestorben ist.
Als sie den Rechner ihres Vormunds Bjurman hackt, bemerkt sie, dass der Rechtsanwalt sich eine Tätowierung entfernen lassen will, die Lisbeth auf seinem Bauch angebracht hat. Sie dringt in die Wohnung des Vormunds ein, durchsucht seine Unterlagen und stellt fest, dass er auch die monatlichen Berichte über ihr Wohlverhalten nicht geschrieben hat. Ihre eigene Akte mit der Einweisung in die Psychiatrie findet sie nicht. Lisbeth hält dem Rechtsanwalt seine eigene Pistole unter die Nase und fordert ihn auf, die von ihr aufgestellten Spielregeln einzuhalten.
Ein blonder, großer Mann trifft sich mit Bjurman und zeigt sich an der Akte Salander interessiert. Nach Lisbeths Besuch in seiner Wohnung bietet Bjurman die Akte im Tausch gegen das Video an, auf dem gezeigt wird, wie er Lisbeth vergewaltigt.
Lisbeth trifft sich mit ihrem ehemaligen Vormund Palmgren, der einen Schlaganfall erlitten hat.
Der Journalist Dag Svensson hat zu russisch-schwedischem Mädchenhandel recherchiert und bietet dieses Material dem Magazin Millennium an. Offensichtlich waren auch Mitarbeiter der schwedischen Sicherheitspolizei unter den Freiern. Bald darauf findet Mikael Dag und seine Freundin ermordet in ihrer Wohnung auf. Die Polizei verdächtigt Lisbeth, weil sie deren Fingerabdrücke auf der Tatwaffe gefunden hat. Diese gehört Bjurmann. Als die ermittelnde Beamtin Modig den Anwalt befragen will, findet sie ihn ermordet auf. Auch dieser Mord wird Lisbeth angehängt.
Mikael Blomkvist versucht, Lisbeth vor den polizeilichen Ermittlern zu finden. Dazu sucht er den Kick-Boxer Paolo auf, mit dem Lisbeth trainiert hat, und bittet ihn, über Lisbeths Geliebte Miriam „Mimmi“ Wu den Kontakt zu Lisbeth herzustellen. Mimmi hat inzwischen die Wohnung von Lisbeth übernommen. Auf der Straße vor Mimmis Wohnung wird Paolo Zeuge, wie ein blonder Hüne Mimmi trotz heftiger Gegenwehr entführt. Paolo folgt dem Fahrzeug des Entführers zu einer einsam gelegenen Scheune, in der er beobachtet, wie dieser versucht, aus Miriam den Aufenthaltsort von Lisbeth gewaltsam zu erpressen. Er versucht einzugreifen. Der Blonde schlägt Miriam und Paolo bewusstlos und steckt die Scheune in Brand. Paolo und Mimmi entkommen jedoch im letzten Augenblick unbemerkt ins Freie.
Lisbeth vermutet ihre Akte im Wochenendhaus des Anwalts. Sie fährt mit dem Bus dorthin. Der Blonde hat das Haus bereits erfolglos durchsucht. Sie kann ihre Akte auf dem Dachboden entdecken. Aus ihr erfährt sie, dass Zalatschenko ihr Vater ist. Blomkvist erfährt dies (zeitgleich?) bei einem Besuch bei Palmgren. Als Lisbeth gerade wieder aufbrechen will, treffen zwei von dem Blonden beauftragte Rocker mit ihren Motorrädern auf dem Grundstück ein. Sie meinen, rasch das Haus abbrennen und zudem ihren Spaß mit der polizeilich gesuchten jungen Frau haben zu können. Lisbeth lenkt den einen durch Pfefferspray ab und streckt ihn durch einen Tritt in die Genitalien zu Boden. Der andere kommt hinzu und wird von Lisbeth durch einen Elektroshocker im Genitalbereich kampfunfähig gemacht. Ersterer ist wieder aufgestanden. Lisbeth schießt ihm in den Fuß.
Lisbeth setzt sich auf die Spur des Blonden. Über das Kennzeichen ermittelt sie eine Autovermietung und zwingt einen Angestellten, die Anmietdaten des Fahrzeugs herauszugeben, das der Hüne verwendet hat. Sie erfährt, dass er Ronald Niedermann heißt, fährt alleine zum Bauernhof ihres Vaters und dringt mit einer Pistole bewaffnet in dessen Haus ein. Dort wird sie jedoch von Niedermann überwältigt, der durch die Alarmanlage auf dem Grundstück vorgewarnt worden war.
Derweil hat Mikael Lisbeths neue Luxuswohnung gefunden und dort Hinweise darauf entdeckt, dass Lisbeth auf dem Weg zum Hof ihres Vaters ist.
Bei einer Unterredung mit ihrem Vater erfährt Lisbeth, dass Niedermann ihr Halbbruder ist. Der hebt auf Anweisung des Vaters ein Grab für sie aus, und Vater nebst Sohn führen sie ins Freie, um sie dort zu erschießen. Kurz darauf gelingt es ihr zu entkommen, doch ihr Vater streckt sie mit mehreren Schüssen nieder; Niedermann legt sie in das ausgehobene Grab und schüttet dieses zu. Sie kann sich jedoch befreien und lockt ihren Vater in einen Schuppen, wo sie ihn mit einer Axt angreift und dem Schwerverletzten die Pistole abnimmt. Kaum noch bewegungsfähig und blutüberströmt, kann sie noch einige Schüsse auf Niedermann abgeben. Der flieht jedoch, als Mikael mit seinem Wagen auf den Hof fährt. Lisbeth wird mit einem Rettungshubschrauber abtransportiert. Ihr Vater wird ebenfalls medizinisch versorgt.
Fassungen
Ursprünglich sollte der Film fast drei Stunden dauern und war nicht fürs Kino vorgesehen. Schließlich entschied man sich aber, den Film doch im Kino zu zeigen, kürzte ihn allerdings, um die Handlung zu straffen. Die Originalversion wurde in Schweden und den Niederlanden auf DVD veröffentlicht, sowie als Zweiteiler durch das ZDF im Fernsehen ausgestrahlt. In dieser längeren Fassung, die als Extended Version veröffentlicht wurde, ist die Affäre zwischen Mikael Blomkvist und Erika Berger wieder integriert und auch einige andere Elemente aus der Buchvorlage, die der Kinofassung fehlten.
Abweichungen von der Buch-Vorlage
Der Drehbuchautor hat den Inhalt der Buchvorlage verkürzt und gestrafft. Vereinzelt gibt es kleinere Abweichungen zum Buch:
- Der Wirbelsturm in der Karibik wird nicht erwähnt.
- Interne Schwierigkeiten und Verwicklungen im Ermittlerteam der Polizei werden nicht gezeigt.
- Laut der Romanvorlage hat der Rechtsanwalt Bjurmann zwar die monatlichen Berichte über Salanders Wohlverhalten geschrieben, entwickelt aber zunehmend Hass auf Salander und möchte sie töten. Im Film merkt Salander, dass er die Berichte nicht geschrieben hat, und will ihn zur Einhaltung der Spielregeln zwingen.
- Ebenso kontaktiert der Rechtsanwalt Bjurmann im Buch aus Hass auf Salander den blonden, großen Mann, der sie töten soll, während im Film der Blonde sich unaufgefordert bei Bjurmann meldet, um Salander zu finden.
- Roberto Paolo ist im Buch ein berühmter Schwergewichtsboxer. Im Film wird er als Kick-Boxer dargestellt .
- Paolo kann den blonden, großen Mann durch den Schlag mit einem Balken kurzzeitig außer Gefecht setzen, sodass er mit Miriam Wu fliehen kann. Anschließend brennt der Blonde die Scheune nieder, damit keine DNA-Spuren zurückbleiben, die später von der Polizei gefunden werden könnten. Im Film schlägt der Blonde die beiden bewusstlos und brennt die Scheune nieder. Im letzten Augenblick können die beiden aber doch noch unbemerkt vor den Flammen fliehen.
- Salander findet im Wochenendhaus des Anwalts die gesuchten Akten und erfährt dort, dass ihr Vater, Zalatschenko, in die Affäre involviert ist. Sie hat bereits als Kind versucht, ihren Vater umzubringen, da dieser ihre Mutter misshandelte.
- Nachdem Lisbeth ihren Vater mit der Axt verletzt hat, gibt sie keine Schüsse auf Niedermann ab. Er ergreift die Flucht, als er sie sieht, und denkt, dass sie ein Dämon sei. Niedermann trifft erst auf der Landstraße auf Mikael, wo ihn dieser überwältigt und an ein Straßenschild fesselt.
Kritiken
Ulrich Kriest (film-dienst) verglich die Handlung mit den Sjöwall/Wahlöö-Krimis der 1970er-Jahre und wies auf die „desorientierende Wirkung der mobilen Handkamera“ hin. Gleichzeitig würde der Film ästhetisch an die „kalkulierte Düsternis“ des ersten Teils anknüpfen. Kriest kritisierte die Adaption, die sich „viel zu schnell“ entscheide. Die politische Dimension der Romanvorlage werde „zugunsten der Familienanamnese ausgeblendet“. Gleichzeitig werde der investigative Journalismus und die Hacker-Fähigkeiten der weiblichen Hauptfigur zu mühelos präsentiert.[3]
Peter Henning (Die Zeit) lobte den Film als „rasantes Unterhaltungskino“. Die Ästhetik im Film wäre eine andere als im ersten Teil. Regisseur Alfredson würde sich „ganz auf die treibende Kraft der Handlung“ verlassen. Die Adaption würde „uneitel“ dem Roman folgen, entschlacke das Buch „geschickt dort, wo sich der Autor allzu detailversessen in seinem aufklärerischen Anspruch und seinen Seitenhieben gegen das von Korruption und Menschenverachtung unterwanderte schwedische Establishment zu verlieren“ drohe.[4]
Rainer Gansera (Süddeutsche Zeitung) bemerkte ebenso, dass wie schon beim ersten Teil die „Fülle der Figuren und der gewaltig verwickelten Handlungsstränge eingedampft“ werde. Regisseur Alfredson bleibe „dem erzählerischen und atmosphärischen Kern der Vorlage treu“ und schwanke zwischen „drauflosfabulierender Fernsehkrimi-Dramaturgie und der Suche nach starken, genrehaften Kinobildern.“ Durch die Konzentration auf die Figur der Lisbeth Salander würde der Film eine „soghafte Spannung“ beziehen.[5]
Weblinks
- Verdammnis in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Verdammnis. NFP neue film produktion GmbH, abgerufen am 16. Januar 2011 (Offizielle deutsche Website zum Film).
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de
Einzelnachweise
- ↑ Freigabekarte der FSK, 3. Februar 2010
- ↑ www.Kino-Zeit.de Verdammnis. Kino Zeit, abgerufen am 9. Januar 2010.
- ↑ vgl. Kritik von Ulrich Kriest im film-dienst 3/2010 (aufgerufen via Munzinger Online)
- ↑ vgl. Henning, Peter: Moral als Investition bei zeit.de, 28. Januar 2010 (aufgerufen am 2. Juni 2010)
- ↑ vgl. Gansera, Rainer: Die Zombies sind die anderen bei sueddeutsche.de, 4. Februar 2010 (aufgerufen am 2. Juni 2010)
Millennium-Trilogie von Stieg LarssonRomane: Verblendung (Män som hatar kvinnor) | Verdammnis (Flickan som lekte med elden) | Vergebung (Luftslottet som sprängdes)
Filme: Verblendung (Män som hatar kvinnor) | Verdammnis (Flickan som lekte med elden) | Vergebung (Luftslottet som sprängdes)
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