Ford Courier

Ford Courier
Courier (USA)
Ford Courier.jpg
Produktionszeitraum: 1972–1982
Karosserieversionen: Kompakt-Pickup, 2 Türen
Motoren: 1,8 l-R4 (1972–1976)
2,0 l-R4 (1977–1982)
2,3 l-R4 (1977–1982)
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: kg
Das Foto zeigt einen Ford Courier zweiter Modellgeneration aus den USA.
Ein Ford Courier brasilianischer und indischer Bauart der aktuellen zweiten Modellgeneration. Das Modell basierte auf dem Ford Ikon. In Südafrika ist das Modell als Ford Bantam bekannt.
Ein Ford PC Courier wie er 1990 bis 1996 in Australien hergestellt wurde.
Ein Ford Courier australischer Produktion und letzter lokaler Modellgeneration. Basiert auf dem vietnamesischen PickUp Ford Ranger.
Ford Courier philippinischer und malaiischer Bauart der letzten Generation. Das Modell entstammte dem Schwestermodell aus der Mazda B-Serie.
Der europäische Ford Courier erschien als Hochdachkastenwagen und wurde auf der Basis der Ford Fiesta erbaut. Das Modell ist nicht zu verwechseln mit dem in Großbritannien und Spanien angebotenen Panel Van Ford Fiesta Van.
Die Dritte und letzte europäische Generation des Ford Courier. In Brasilien wird das Modell noch heute als Ford Courier Van hergestellt. Beide Modelle basieren ebenfalls auf dem Ford Fiesta.

Der Ford Courier war der erste kompakte US-amerikanische Pickup. Er wurde von Ford in Dearborn in den Modelljahren 1972 bis 1982 angeboten und gilt als Vorläufer des Ranger.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Der Courier wurde von Toyo Kogyo (Mazda) in Japan hergestellt und von Ford in die USA importiert und als Konkurrenzmodell zu den ungewöhnlich erfolgreichen kleinen Pickups von Toyota und Nissan/Datsun verkauft, insbesondere an junge Käufer im Westen der USA. Wie die anderen Mini-Pickups dieser Zeit hatte der Courier einen Vierzylindermotor mit unter 2 Litern Hubraum, ein manuelles Vierganggetriebe, Heckantrieb, eine angesichts der geringen Größe beeindruckende Nutzlast von 634 kg und einen im Vergleich zu den größeren Pickups hohen Preis.

Erste Generation (1972–1976)

Die erste Generation des Ford Courier wurde 1972 eingeführt und für etwas mehr als 2000,-- US-$ verkauft – ein Preis ähnlich dem des F-100.

Anfangs gab es den Courier mit einem 1,8-l–OHC– Motor, der 55 kW bei 5070/min abgab und bei 3500/min ein Drehmoment von 125 Nm lieferte. Ein Vierganggetriebe gehörte zur Serienausstattung, ein Fünfganggetriebe kam 1976 und ein Automatikgetriebe folgte ebenfalls.

Die Karosserie entsprach der der Mazda-B-Serie, die Front war aber überarbeitet und erhielt einen Kühlergrill, der der größeren Ford F-Serie ähnlich sah, und große, einzelne Scheinwerfer anstatt der kleineren Doppelscheinwerfern der Mazda-B-Serie.

Zweite Generation (1977–1982)

1977 wurde der Courier überarbeitet und es gab ein Fülle neuer Ausstattungsdetails. Der Pickup war erhältlich mit Scheibenbremsen vorne, einer 2,3-Liter–Ford–Maschine auf Wunsch – der gleichen wie beim Pinto oder Mustang II – einer Getriebeautomatik oder einem Fünfganggetriebe. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zwischen Courier und der Mazda-B-Serie waren die einzelnen Scheinwerfer, die allerdings Park- und Blinklichter integriert hatten.

1979 wurde der Motor des Grundmodells auf 2,0 Liter aufgebohrt. Die auf Wunsch verfügbare 2,3-Liter-Maschine von Ford war einer der ersten Motoren, die in den USA ausschließlich mit metrischen Maßen gefertigt wurden. Ab 1977 gab es auch ein Automatikgetriebe.

Der Courier wurde bis 1982 verkauft. Es gab ihn auch als Mazda B2000. 1983 führte Ford den Ranger aus eigener Produktion in diesem Marktsegment ein. Er ersetzte den Courier in den USA und Kanada.

Ein Ford Courier Pickup auf Mazda-Basis, kleiner als der Ranger, wird zurzeit in Mexiko angeboten.

Varianten des Ford Courier

Diesel

Den Ford Courier gab es in den USA niemals mit Dieselmotor. 1980 aber gab es den Mazda B2000 mit dem Perkins 4.135 (4 Zylinder, 135 cu.in), ein Diesel, der aus 2,2 l Hubraum 49kW bei 2100/min schöpfte. Den gleichen Dieselmotor gab es von 1983 bis 1984 im Ford Ranger; er wurde dort aber in den Modelljahren 1985 bis 1988 durch den Mitsubishi 4D55T, einen 2,3-Liter-Turbodieselmotor, ersetzt.

Elektroantrieb

Von 1979 bis 1982 wurde eine Anzahl elektrisch betriebener Ford Courier gefertigt. Die Firma Jet Industries bezog von Ford Courier-Fahrzeuge ohne Motor (Vehicle Glider) und baute verschiedene Gleichstrommotoren und Bleibatterien ein. Das Ergebnis hieß Jet Industries ElectraVan 750.

Diese Wagen wurden hauptsächlich als Kommunalfahrzeuge verkauft. Sie entwickelten eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 113 km/h und liefen mit einer Batterieladung ungefähr 100 km. Es gibt noch eine Reihe dieser Fahrzeuge, üblicherweise mit verbesserter Motorsteuerung und Batterien mit höherer Spannung.

Umbauten an der Karosserie

Einige Courier wurden als Fahrgestelle mit Führerhaus und hinterer Abdeckung verkauft. Sie wurden üblicherweise mit Servicecontainern, Pritschen, Campingaufbauten o. ä. versehen.

Umbauten an den Motoren

Der Courier war ab Werk immer mit einem Vierzylindermotor ausgestattet. Einige Käufer haben aber in Eigenregie andere Motoren eingebaut, insbesondere Ford-V6- und kleinere V8-Motoren. Um mit den größeren Motorleistungen zurechtzukommen, mussten verstärkte Antriebskomponenten eingebaut werden.

Andere Ford-Modelle mit dem Namen Courier

Es gab vier verschiedene Fahrzeugreihen von Ford, die ebenfalls Courier hießen:

  • Einen Lieferwagen in den USA 1952-1958 (basierend auf den Ford-Kombiwagen)
  • Einen Lieferwagen in Europa 1991-2002 (basierend auf dem Ford Fiesta)
  • Einen Pickup in Brasilien 1998-heute (basierend auf dem Ford Fiesta)
  • Einen Pickup in Australien und Neuseeland 1978-2006 (ein umdekorierter Mazda-B-Serie)

US-Lieferwagen 1952–1958

Dieser Lieferwagen basierte auf den großen Ford Kombis. Sein Modellcode war 78A.

Von 1952 bis 1956 war die Ladefläche über eine einzelne Seitentüre zu erreichen. In den Modelljahren 1957 und 1958 gab es eine geteilte Heckklappe. Das bedeutete, dass die geschwärzte Heckscheibe in drei Teile aufgeteilt werden musste, zwei gebogene Teile außen und ein flaches Mittelteil.

1959 bekamen alle Courier Karosserien mit Seitenfenstern, ähnlich dem Tudor Ranch Wagon. Ihr Modellcode lautete 59E. Das letzte Jahr für diesen Courier war 1960.

Brasilianischer Pickup seit 1998

Auch ein kleiner Pickup auf Basis des 1998er Ford Fiesta, der von Ford in Brasilien hergestellt wird, trägt diesen Namen. Seine Front entspricht dem in Südafrika gefertigten Ford Bantam-Pickup, allerdings ist das Heck komplett anders ausgebildet.

Seine Nutzlast beträgt 700 kg. Der Mk IV – 1,4 Liter – 16V-Zetec-Motor verleiht dem Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h und beschleunigt ihn in 12 Sekunden von 0 bis 100 km/h. Der Mk V – 1,6 Liter – 8V Zetec-Rocam-Motor schafft 180 km/h, bzw. 10 Sekunden für 0-100 km/h.

Asiatischer, australischer und neuseeländischer Pickup 1978–2006

In den USA, Australien und Neuseeland war der Courier ein Kompakt-Pickup, den Mazda für Ford baute. Er wurde ursprünglich in den 1970er-Jahren eingeführt.

In den USA wurde er eingestellt, als der Ford Ranger kam. Seine Produktion wurde in Asien, Australien und Neuseeland aber fortgesetzt. Dies war aber nur ein Mazda-B-Serie mit Ford-Emblemen. Zurzeit wird er in Thailand gefertigt.

Verwirrenderweise heißt dieser Ford Courier in allen Exportmärkten ‘’Ford Ranger’’. Es besteht aber keine Beziehung zum amerikanischen Ford Ranger. Wenn Ford den Ranger aber nach seinem geplanten Ende 2009 nicht durch eine eigene Konstruktion ersetzen sollte, wäre dieser Wagen allerdings die erste Wahl bei der Nachfolge.

Weblinks

 Commons: Ford Courier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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