Ford Maverick (USA)

Ford Maverick (USA)
Ford
Ford Maverick Grabber.jpg
Maverick
Hersteller: Ford Motor Company
Produktionszeitraum: 1969–1977
Klasse: Untere Mittelklasse
Karosserieversionen: Coupé, zwei Türen
Limousine, vier Türen
Motoren: 2,8 l-R6, 100-105 Brutto-PS bzw. 83 Netto-PS
3,3 l-R6, 115-120 Brutto-PS bzw. 76-97 Netto-PS
4,1 l-R6, 145 Brutto-PS bzw. 73-99 Netto-PS
4,9 l-V8, 213 Brutto-PS bzw. 131-142 Netto-PS
Länge: 4557–4925 mm
Breite: 1791 mm
Höhe: 1344 mm
Radstand: 2615–2790 mm
Leergewicht: 1092–1383 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines

Der Ford Maverick war ein heckgetriebenes Modell der unteren Mittelklasse, das in den USA, Kanada und Mexiko von 1969 bis 1977 gebaut wurde. Im Modellprogramm ordnete sich der Maverick zwischen dem (etwas später herausgekommenen) Kleinwagen Ford Pinto und dem Mittelklassemodell Ford Torino ein. Sein annähernd baugleiches Schwestermodell war der Mercury Comet.

Der Name Maverick bezeichnet im Englischen ganz allgemein einen Außenseiter oder Preisbrecher.

Zunächst war der Maverick nur als zweitüriges Fließheck-Coupé mit Reihensechszylindern von 2,8 oder 3,3 Litern Hubraum lieferbar; im Sommer 1970 kam ein 4,1-Liter-Reihensechszylinder hinzu. Anfangs gab es das Modell in nur einer einzigen Variante, ab Frühsommer 1970 auch in einer sportlich aufgemachten Version namens Maverick Grabber mit Zierstreifen und Heckspoiler.

Ford Maverick Sedan (1973)

Zum Modelljahr 1971 kam zum Coupé eine viertürige Limousine auf verlängertem Radstand hinzu. Gleichzeitig konnte der Maverick jetzt auch mit einem 4,9-Liter-V8 geordert werden.

Im Modelljahr 1972 bot Ford zusätzlich den Maverick mit Sprint-Paket an; dieser besaß eine spezielle rot-weiß-blaue Lackierung und eine farblich dazu passende Inneneinrichtung. Im Sommer 1972 kam ein Luxuspaket ins Programm, das Sportsitze mit verstellbaren Rückenlehnen und Kunstlederbezug, Teppichboden, Holzfolie am Armaturenbrett, Radialreifen, Chromradkappen und Vinyldach umfasste.

Von 1973 bis 1975 gab es jährlich kleinere Änderungen am Maverick. 1973 entfiel der 2,8-Liter, wodurch der 3,2-Liter zum Basisantrieb avancierte, ferner wurden die Bremsen verbessert und der vorher aufpreispflichtige Chromgrill war jetzt serienmäßig. Neue Extras waren Stereoradio und Alufelgen. Den neuen gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen gemäß erhielt der Maverick eine kräftigere Vorderstoßstange. Ab Modelljahr 1974 wurde auch hinten eine Sicherheitsstoßstange verbaut. 1975 wurden am Maverick nur Detailänderungen durchgeführt, so wurden etwa die Maverick-Schriftzüge auf Motorhaube und Kofferraumdeckel durch Ford-Schriftzüge ersetzt.

Für 1976 fiel der Grabber aus dem Programm und wurde durch den Maverick Stallion mit Sonderlackierungen und sportiver Ausstattung ersetzt; das Stallion-Paket war auch für den Pinto und den Ford Mustang II erhältlich. Der Maverick erhielt einen neuen Kühlergrill und serienmäßige vordere Scheibenbremsen; die Feststellbremse wurde nicht mehr über einen Hebel unter dem Armaturenbrett, sondern ein Pedal betätigt.

1977 war das letzte Jahr für den Maverick in Nordamerika. Neu eingeführt wurde eine spezielle Polizeiversion, die sich aber nur knapp 400 Mal verkaufte.

Insgesamt fertigte Ford vom Maverick in Nordamerika 2,088 Mio. Exemplare.

Nachfolger des Maverick war ab Modelljahr 1978 der Ford Fairmont auf Fords neuer Fox-Plattform, auf der bis Mitte der achtziger Jahre zahlreiche Konzernmodelle basieren sollten.

Produktion in Brasilien

Ein brasilianischer Maverick

Ab Juni 1973 wurde der Maverick in kaum veränderter Form auch in Brasilien hergestellt und sollte dort mit Mittelklassewagen wie dem Chevrolet Opala konkurrieren.

Allerdings tat sich der Maverick in Brasilien schwer, insbesondere nachdem im Gefolge der Ölkrise die Benzinpreise stiegen - der Maverick war kein sparsames Auto. Im April 1979 wurde seine Fertigung schließlich eingestellt, nachdem er sich immer schleppender verkaufte.

Vor der Markteinführung hatte Ford Brasilien einer ausgewählten Gruppe von 1300 Personen drei Modelle zur Begutachtung vorgeführt, den britischen Ford Cortina, den Maverick und den deutschen Ford Taunus, den das Werk selbst als ideal geeignet für Brasilien hielt. Allerdings wären die vorbereitenden Maßnahmen für die Produktion des Taunus sehr zeitaufwändig gewesen und hätten sich bis 1975 hingezogen; da Ford aber eiligst ein Mittelklassemodell benötigte, traf man die Entscheidung, stattdessen den technisch anspruchslosen Maverick zu produzieren, in dem man zudem den bereits vorhandenen Willys-Overland-Motor verwenden konnte, ein Unternehmen, das Ford Brasilien 1967 aufgekauft hatte. Diese Entscheidung sparte Ford geschätzte 70 Millionen US-Dollar ein.

Um den ältlichen Dreiliter-Niederkompressions-Sechszylinder unter die Haube des Maverick zu bringen, waren einige technische Änderungen notwendig. Zusätzlich war der Maverick mit dem aus den USA importierten 4,9-Liter-V8 zu haben.

Die Maverick-Familie bestand anfangs aus dem Basismodell Super, dem Super Luxo (SL) und dem GT. Super und SL waren als Coupé und als Viertürer zu kaufen. Der GT stellte das Topmodell dar und war mit dem V8 ausgerüstet, der 195 Brutto- oder 137 Netto-PS leistete.

1975 wurden vordere Scheibenbremsen serienmäßig, dazu gab es einen neuen Einstiegsmotor, einen 2,3 Liter großen Vierzylinder mit 97 PS; der Willys-Dreiliter entfiel. Zugleich ersetzte man bei allen Modellen vordere Sitzbank und Lenkradschaltung durch Einzelsitze und Mittelschalthebel.

1977 wurden Fahrwerk, Kühlergrill, Sitze und Heckleuchten überarbeitet, der GT erhielt Lufthutzen auf der Motorhaube. Klimaanlage und Automatikgetriebe waren für die Vier- wie für die Achtzylinderversionen erhältlich.

Bis April 1979 wurden in Brasilien 108.106 Maverick gefertigt (85.654 Coupés, 11.879 Viertürer und 10.573 GT).

Weblinks

 Commons: Ford Maverick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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