- Franz Bubenzer
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Franz Bubenzer (* 4. Mai 1872 in Lüdenscheid; † 3. August 1934 in Hannover)[1] war ein deutscher Architekt, Portraitmaler, Schauspieler und Regisseur, Autor und Theaterleiter[2] sowie Fotograf.[3]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Bubenzer studierte von 1891 bis 1895 an der Technischen Hochschule Hannover[3] bei Conrad Wilhelm Hase, Hubert Stier und Karl Börgemann.[2] Nebenher war er seit 1894 als Architekt in Bremen tätig und leitete darüber hinaus in Hannover Theateraufführungen mit Studenten des Akademischen Vereins Hannover am Residenztheater und am Opernhaus.[3]
Noch während des Studiums wurde Bubenzer 1895 Mitglied der Hannoverschen Bauhütte.[2] 1896 wechselte er an die Technischen Hochschule München, um dort nebenbei an der Kunstakademie Malerei zu studieren, unter anderem bei Franz Stuck.[2][3] 1897 studierte Bubenzer wiederum in Hannover.[2]
1898 beteiligte sich Bubenzer an einer Expedition zum Nordpolarmeer[2], um dort die Bäreninsel zu vermessen.[3] Dabei war ihm jedoch der Abenteurer Theodor Lerner zuvorgekommen, der mittels Vermessung vergeblich versucht hatte, die Insel für das Deutsche Kaiserreich in Besitz zu nehmen.[4]
Von 1901 bis 1910 trat Bubenzer in Berlin als Schauspieler auf und verfasste währenddessen 1908 „eine Denkschrift zur Theatersituation in Hannover“.[2]
Zurück in Hannover, eröffnete Bubenzer 1911 die von ihm selbst und den Architekten Wilhelm Leyn und Rudolf Goedecke erbaute Schauburg (ab 1926: „Städtisches Schauspielhaus“) an der Hildesheimer Straße, die er dann als Direktor und Regisseur leitete.[2]
Im Ersten Weltkrieg diente Bubenzer von 1914 bis 1918 als Soldat.[2]
Wieder in Hannover, arbeitete Bubenzer ab 1920 als Porträtmaler mit eigenem Atelier im Hansahaus am Aegidientorplatz. 1921 bewarb er sich als Intendant der Städtischen Bühnen,[2] seinerzeit sowohl für das Opernhaus als auch die Schauspielhäuser. Er unterlag jedoch dem vom Berliner Lessingtheater kommenden gebürtigen Hannoveraner Willy Grunwald[5] und schrieb dann, als erklärter Gegner der modernen Theaterentwicklung in Hannover, eine Schmähschrift gegen Willy Grunwald.[2]
Bubenzer war der Schwiegervater des Architekten Carl Bauer.[3]
Werke
Bauten
- 1911: Theater Schauburg in Hannover, Hildesheimer Straße (zusammen mit Rudolf Goedecke und Wilhelm Leyn[2]; 1943 zerstört[6]
Schriften (unvollständig)
- Willy Grunwald. Eine Charakterstudie. 1926.
Literatur
- Bauhütte zum weißen Blatt (Hrsg.): Hütten-Buch 1930. Hannover 1930.
- Herbert Mundhenke: Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover. Hildesheim 1988-1992 (3 Bände), Matrikel 9239.
- Carl Bauer: Franz Bubenzer, genannt Rolan. Architekt, Schauspieler, Portraitmaler, Erbauer der Schauburg zu Hannover. Selbstverlag, Hannover 1992.
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 519f.
- Friedrich Lindau: Franz Bubenzer, genannt Rolan. In: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. (mit einem Vorwort von Paulhans Peters) 2., überarbeitete Auflage, Schlütersche, Hannover 2001, ISBN 3-87706-659-3, S. 321f. (online bei Google Bücher)
- Hugo Thielen: Bubenzer (auch: Rolan oder Rolan-Bubenzer), Franz. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 75f. (online bei Google Bücher)
Weblinks
- Datensatz zu Franz Bubenzer in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), zuletzt abgerufen am 31. August 2011
- Datenbank der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek: Niedersächsische Personen (per nochmaliger Dateneingabe)
Einzelnachweise
- ↑ Lebensdaten nach geduckter → Literatur; In der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) (→ Weblinks) sind davon abweichende Lebensdaten angegeben, die möglicherweise auf neuere Forschungsergebnisse zurückgehen.
- ↑ a b c d e f g h i j k l Hugo Thielen: Bubenzer (auch: Rolan... (s. Literatur)
- ↑ a b c d e f Friedrich Lindau: Franz Bubenzer... (s. Literatur)
- ↑ K. Barthelmess: Bäreninsel 1898 und 1899. Wie Theodor Lerner eine Geheimmission des Deutschen Seefischerei-Vereins zur Schaffung einer deutschen Arktis-Kolonie unwissentlich durchkreuzte. In: Polarforschung, Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung, 78 (2009), 1/2, S. 68 f.
- ↑ Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Band 2: Vom Beginn des 19.Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 468. (online bei Google Bücher)
- ↑ Günter Meißner (Mithrsg.): Goedecke. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 41, K. G. Saur, S. 496f. (online bei Google Bücher)
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