- Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow
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Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow (* 22. Dezember 1752 in Ruppin; † 22. Juli 1830 auf Schloss Bied bei Colombier am Neuenburger See) war preußischer General der Infanterie und Staatsminister des Auswärtigen Amtes.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow entstammte der Familie Zastrow, er war ein Sohn des Christian Wilhelm von Zastrow (1712-1758), Major und Kommandeur des Regiments Prinz Ferdinand und der Christiane Auguste von Boden († 1777), Tochter des preußischen Finanzministers. Er war in erster Ehe seit 1781 mit Louise Freiin von Langenthal vermählt. Nach Scheidung dieser ersten Ehe im Jahre 1784 ging er 1787 eine zweite Ehe mit Friederike Dorothea Lüdemann (1767-1840) ein. Aus beiden Ehen sind insgesamt 14 Kinder hervorgegangen.[1]
Leben
Zastrows Laufbahn begann 1766 mit Eintritt in das Kürassierregiment Nr. 11, er wurde jedoch noch selben Jahres zum Infanterieregiment Graf Lottum nach Berlin versetzt und in diesem 1768 zum Fähnrich, 1774 zum Sekondeleutnant befördert.
Während des Bayerischen Erbfolgekrieges war Zastrow Adjutant des Generals v. Ramin, nach Friedensschluss verblieb er bei diesem als Inspektionsadjutant der Berliner Inspektion. 1782 ging er in gleicher Eigenschaft zur pommerschen Inspektion nach Potsdam, 1787 wurde er Major im Infanterieregiment v. Brünneck in Köslin.
Friedrich Wilhelm II. berief Zastrow 1792 als Flügeladjutanten in sein Hauptquartier in Frankfurt am Main. In dieser Stellung nahm er an der Belagerung von Mainz teil. Anschließend begleitete Zastrow den König nach Polen, wo er nach dem Sieg über den Kościuszko-Aufstand in Anerkennung seines Beitrags zum Oberstleutnant befördert wurde. 1794 wurde er Generaladjutant, 1796 Oberst und 1801 Generalmajor.
Im Frühjahr 1806 hatte Zastrow die südpreußische Inspektion inne wurde jedoch im Herbst erneut in das königliche Hauptquartier berufen, wo er sich auch während der Schlacht bei Jena und Auerstedt aufhielt. Anschließend wurde er gemeinsam mit Staatsminister Graf Lucchesini beauftragt, mit Napoleon über den Frieden zu unterhandeln. Im Dezember übernahm Zastrow die Stelle des zurückgetretenen Graf Haugwitz im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, 1807 wurde er zum Geheimen Staats- und Kabinettsminister sowie zum Chef des auswärtigen Departements ernannt. Selben Jahres erfolgte die Beförderung zum Generalleutnant bei gleichzeitiger Verleihung des Kommandos der Infanterie beim Corps des Generals von L’Estocq. Diese Stelle nahm Zastrow jedoch nicht an, sondern bat um Entlassung, die ihm gewährt wurde.
Etwa 1813 bat er um Wiederindienststellung und erhielt das Kommando der Landwehren in Schlesien, wechselte jedoch umgehend auf die Stelle des Militärgouverneurs zwischen Weichsel und russischer Grenze, wo er bis zum Sommer 1814 verblieb.
1824 wurde Zastrow General der Infanterie und vertrat als solcher 1825 Preußen bei der Krönung König Karl’s X. von Frankreich.
Er war auch Amtshauptmann zu Barten, zudem Herr auf Baudach bei Krossen, Lagow im Landkreis Oststernberg, Deutsch Press Bei Posen und Wielichowo im Landkreis Schmiegel.
Zastrow war ebenfalls Ritter des Ordens Pour le Mérite (1778), des Ordens vom Schwarzen Adler (1823) sowie des Bayrischen Hubertusordens.
Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow starb auf Schloss Bied bei Colombier am Neuenburger See, wo er zwischenzeitlich auch Gouverneur der Fürstentümer Neuchatel und Valengin gewesen ist.
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsgb.): Jahrbuch des Deutschen Adels. Berlin 1896, Bd. 1, S. 965/966
Literatur
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 364
- Kurd Wolfgang von Schöning: Die Generale der chur-brandenburgischen und königlich preussischen Armee von 1640–1840. 1840 S. 189, Nr. 1014
- Otto von Zastrow: Die Zastrowen. Berlin 1872, S. 74.
- Bernhard von Poten: Zastrow, Wilhelm von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 721–723.
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Hamburg 1937 - 1942, Bd. 3, S. 111, Nr. 1023
Weblinks
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