Frieswil

Frieswil
Frieswil
Wappen von Frieswil
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Seelandw
Gemeinde: Seedorfi2
Postleitzahl: 3035
Koordinaten: (588349 / 204882)46.994897.28546674Koordinaten: 46° 59′ 42″ N, 7° 17′ 8″ O; CH1903: (588349 / 204882)
Höhe: 674 m ü. M.
Einwohner: 230 (2011)
Website: www.frieswil.ch
Karte
Frieswil (Schweiz)
Frieswil
www

Frieswil ist ein Ort in der politische Gemeinde Seedorf im Kanton Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort Frieswil befindet sich zwischen der Bundesstadt Bern und dem bernischen Seeland auf 674 m ü. M. und liegt auf einem kleinen Plateau, mit einer Fernsicht von den Berner Alpen zu den Freiburger Alpen über den Murtensee bis zum Jura, an der südwestlichen Flanke des 820 m ü. M. hohen Frienisberges. Frieswil liegt hoch über dem in 3 km Luftlinie westlich gelegenen Niederried Stausee, der 2,5 km südwestliche gelegenen Einmündung der Saane in die Aare (463 m ü. M.) und dem in südlicher Richtung an der Aare liegenden, 3 km entfernten Atomkraftwerk Mühleberg und dem Wasserkraftwerk Mühleberg am Ende des Wohlensees.

Durch seine abgesonderte Lage im westlichen Zipfel des Gemeindegebietes von Seedorf, ist Frieswil etwas entfernt von den übrigen Weilern und Siedlungen der Gemeinde und hat auch seine eigene Postleitzahl. Nachbarorte sind das nordwestliche gelegene Detligen in der Gemeinde Radelfingen, welche noch zum Verwaltungskreis Seeland gehört, und östlich Innerberg in der Gemeinde Wohlen bei Bern, die Teil des Verwaltungskreises Bern-Mittelland ist.

Verkehrstechnisch liegt Frieswil an der Hauptstrasse 235[1] Aarberg - Bern, im öffentlichen Verkehr wird Frieswil durch die Postautolinie 100[2], Bern - Aarberg bedient.

Geschichte und Wirtschaft

Die Geschichte Frieswils - 1249 erstmals als Frieswile[3] erwähnt - ist ausgangs Hochmittelalter mit der Herrschaft und Burg Oltigen eng verknüpft. Da Frieswil Teil der Grundherrschaft Oltigen war, wurde diese auch in Frieswil während des 13. und 14. Jahrhunderts vornehmlich durch die Grafen von Kyburg[4] ausgeübt. Wobei das Kloster Frienisberg und das Kloster Tedlingen (Detligen) oder Bernburger[5] während diesem Zeitraum, und auch in spätmittelalterlicher Zeit[6], Güter in Frieswil besassen. Schliesslich wurde Frieswil 1412 von Bern gekauft[7].

Ab diesem Datum gehörte Frieswil zu einer bernischen Landvogtei - ab 1483 zu derjenigen von Laupen[8] - bis zum Ende der Berner Stadtrepublik, 1798. Seit 1832 ist Frieswil Teil der Gemeinde Seedorf[9] und durch die neu gebaute Staatsstrasse ab 1851-1852[10] mit Aarberg und Bern verbunden. Es ist davon auszugehen, dass diese moderne Staatsstrasse mit Postkutschen bedient wurde und nachgewiesen ab 1906 mit Postautos - erster Postautokurs der Schweiz[11].

Aufgrund der urkundlich erwähnten Handänderungen von Schupposen[12] im Mittelalter, kann darauf geschlossen werden, dass die Frieswiler Ackerbau und Viehzucht betrieben haben. Ansonsten ist über die Geschichte Frieswils oder seiner Bewohner seit dem Mittelalter bis zur Neuzeit nichts genaues bekannt. Anfangs des 20. Jahrhunderts hatte Frieswil 26 Häuser und 165 Einwohner, ein Postbureau mit Telegraph und Telefon[13].

Heute besteht die Wirtschaft Frieswils aus Landwirtschaft und Gewerbe.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schweizerische Bundeskanzlei: Anhang 2 - Liste der Hauptstrassen - B. Hauptstrassen, die nicht mit der «Nummerntafel für Hauptstrassen» (4.57) gekennzeichnet sind. In: Systematische Sammlung des Bundesrechts - SR 741.272 Durchgangsstrassenverordnung. Schweizerische Eidgenossenschaft, 11. Juli 2006, S. 1, abgerufen am 4. August 2011 (HTML, deutsch).
  2. PostAuto Schweiz: Postautolinie 100 (Bern - Wohlen - Detligen - Aarberg) (Frienisberg-Linie). Die Post - PostAuto Schweiz AG (PAG), 20. Dezember 2010, S. 3, abgerufen am 3. August 2011 (PDF, deutsch, 126 KB).
  3. Anne-Marie Dubler: 1249 erstmals erwähnt als Frieswile (Frieswil) im Historischen Lexikon der Schweiz
  4. 2. Mai 1316 - Niklaus von Frieswil, seine Ehefrau und Kinder, Eigenleute des Grafen Hartmann von Kyburg, verkaufen mit Zustimmung ihres Herrn dem Frauenkloster Detligen für 22 Pfund eine Eigenschuppose zu Frieswil.
  5. 11. Januar 1409 - Jost Dietrich d.Ä., Burger und gesessen zu Bern, und seine Gattin Ita verkaufen dem Siechenhaus bei Bern für 43 Pfund Stebler Pfennige Bernerwährung eine Schuppose in Frieswil (Kirchhöre Wohlen) mit allem Zubehör als freies Eigen.
  6. 12. November 1454 - Benedikt Schirri und Hensli (Johann) Hurni zu Frieswil verkaufen an Heini (Heinrich) Uetinger, Pfister und Burger zu Bern, für 34 Rhein. Gulden einen ewigen Zins von 2 Mütt Dinkel ab der "Grossmatt" und ab der "Buchenmatt" zu Frieswil.
  7. Anne-Marie Dubler: 1412 an Bern (Frieswil) im Historischen Lexikon der Schweiz
  8. Anne-Marie Dubler: 1483 bernische Landvogtei Laupen (Oltigen) im Historischen Lexikon der Schweiz
  9. Anne-Marie Dubler: 1832 gehört ganzheitlich zur Gemeinde Seedorf (Frieswil) im Historischen Lexikon der Schweiz
  10. Anne-Marie Dubler: Staatsstrasse 1851-1852 (Frieswil) im Historischen Lexikon der Schweiz
  11. Anne-Marie Dubler: Erster Postautokurs der Schweiz (Radelfingen) im Historischen Lexikon der Schweiz
  12. Gregor Egloff: Schuppose im Historischen Lexikon der Schweiz
  13. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Bern-Aarberg, 26 Häuser, 165 reformierte Einwohner Geographisches Lexikon der Schweiz, 1902-1910 - Digitalisierung: Peter Hug

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