- Magnitogorsk
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Stadt Magnitogorsk
МагнитогорскFlagge Wappen Föderationskreis Ural Oblast Tscheljabinsk Bürgermeister Jewgeni Teftelew Gegründet 1929 Stadt seit 1931 Fläche 375,8 km² Höhe des Zentrums 310 m Bevölkerung 409.397 Einw. (Stand: 2009) Bevölkerungsdichte 1.089 Ew./km² Zeitzone UTC+6 Telefonvorwahl (+7)3519 Postleitzahl 455000–455051 Kfz-Kennzeichen 74, 174 OKATO 75 438 Website http://www.magnitog.ru Geographische Lage Koordinaten 53° 23′ N, 59° 2′ O53.38333333333359.033333333333310Koordinaten: 53° 23′ 0″ N, 59° 2′ 0″ O Oblast TscheljabinskListe der Städte in Russland Magnitogorsk (russisch Магнитогорск, wörtlich übersetzt „die Stadt am magnetischen Berg“) ist eine Stadt in der Oblast Tscheljabinsk in Russland. Sie liegt im Südural zu beiden Ufern des Flusses Ural. Sie hat knapp 410.000 Einwohner (Stand 2009).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Magnitogorsk entstand 1929 im Rahmen des ersten Fünfjahresplans und wurde als Industrie- und Arbeiterstadt gegründet. Unter der Leitung des Deutschen Ernst May hatte man ein Baukonzept ausarbeiten lassen, bei dem besonderes Augenmerk auf kurze Wege zwischen Arbeitsstätten und Wohnbebauung sowie weitere Effizienzkriterien gelegt worden war (Bandstadt). Als diese Pläne jedoch in ihrer abschließenden Fassung vorlagen, hatte man längst angefangen, die Stadt zu bebauen und zu besiedeln, so dass eine erneute Überarbeitung notwendig wurde und die Stadt sich völlig anders gestaltete, als ursprünglich vorgesehen. Vermutlich hatte die endgültige, weniger effiziente Struktur jedoch damals unbedachte Vorteile: ein größerer Abstand zwischen Industrie- und Wohnanlagen dürfte sich bis heute positiv auf den Gesundheitszustand der Stadtbewohner auswirken. Allerdings ist trotz der weitgehenden Trennung der größten Industrie- und Wohnkomplexe durch den Fluss Ural eine extreme Gesundheitsbelastung im stark verschmutzten Magnitogorsk bekannt (siehe unten: Umwelt).
An wirtschaftlicher Effizienz wurde Magnitogorsk zu einem leuchtenden Aushängeschild der Sowjetunion. Binnen kurzer Zeit entstand in Magnitogorsk die weltgrößte Eisen- und Stahlproduktion. Im Zweiten Weltkrieg dürfte die Stadt der wichtigste russische Lieferant des für die Kriegsmittelproduktion nötigen Stahls gewesen sein.
In Magnitogorsk bestand das Kriegsgefangenenlager 102 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[1]
Wirtschaft
Magnitogorsk ist ein Zentrum der Stahlerzeugung. Bereits 1930 wurde hier der erste Stahl produziert. Die ersten drei Hochöfen wurden in einem für die damalige Zeit atemberaubenden Tempo errichtet, in 56, 16 und 5 Tagen. Noch heute geht der Stahl aus Magnitogorsk in 7.000 Betriebe des Landes und in 40 Staaten. Das Unternehmen Magnitogorsk Iron and Steel Works hat seinen Firmensitz in der Stadt.
Sport
In der Stadt ist der Sportclub HK Metallurg Magnitogorsk beheimatet. Seine Eishockeymannschaft spielt in der russischen Kontinentalen Hockey Liga; sie wurde mehrfach russischer Meister und gewann im Jahre 2005 den Spengler Cup in Davos. 2008 gewann Metallurg die letzte Austragung des IIHF European Champions Cup. Jewgeni Malkin, einer der weltbesten Eishockeyspieler, wuchs in Magnitogorsk auf und spielte bis 2006 für HK Metalurg. Eine Handballmannschaft des Vereins spielt ebenfalls international.
Umwelt
Laut einer Studie des Blacksmith Institute gehört die Stadt zu den 35 am meisten verschmutzten Orten der Welt. Lediglich 1% aller Kinder befinden sich in einem guten gesundheitlichen Zustand; ein lokales Krankenhaus berichtet von 72% aller Kinder, die krank geboren werden. 73% aller Mütter sind ebenfalls nicht gesund. Dies ist auf die äußerst hohe Konzentration von Blei, Schwefeldioxid und etlicher weiterer Schwermetalle in Luft und Trinkwasser zurückzuführen. [2]
Städtepartnerschaften
- Brandenburg an der Havel, Brandenburg, seit 1989
Söhne und Töchter der Stadt
- Jelena Belowa (* 1965), Biathletin
- Jewgeni Birjukow (* 1986), Eishockeyspieler
- Wadim Dawydow (* 1966), Autor und Publizist
- Michail Fissenko (* 1990), Eishockeyspieler
- Stanislaw Galimow (* 1988), Eishockeytorwart
- Jewgeni Gladskich (* 1982), Eishockeyspieler
- Rinat Ibragimow (* 1986), Eishockeyspieler
- Jewgeni Konobri (* 1985), Eishockeytorwart
- Jaroslaw Kossow (* 1993), Eishockeyspieler
- Nikolai Kuljomin (* 1986), Eishockeyspieler
- Jewgeni Malkin (* 1986), Eishockeyspieler
- Maxim Mamin (* 1988), Eishockeyspieler
- Denis Mossaljow (* 1986), Eishockeyspieler
- Artjom Nossow (* 1985), Eishockeyspieler
- Gleb Panfilow (* 1934), Filmregisseur
- Alexander Petschurski (* 1990), Eishockeytorwart
- Sergei Piskunow (* 1981), Eishockeyspieler
- Bogdan Potechin (* 1992), Eishockeyspieler
- Ilja Proskurjakow (* 1987), Eishockeytorwart
- Igor Solopov (* 1961), Tischtennisspieler
- Waleri Spizyn (* 1965), Leichtathlet
- Artjom Ternawski (* 1983), Eishockeyspieler
- Gennadi Tschurilow (* 1987), Eishockeyspieler
- Michail Tschurljajew (* 1989), Eishockeyspieler
- Dmitri Woloschin (* 1989), Eishockeytorwart
Weitere Lektüre
Die Standardwerke zu Magnitogorsk stammen von Professor Stephen Kotkin: Steeltown, USSR und Magnetic Mountain (beide soweit nur in Englisch verfügbar).
Quellen
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.
- ↑ http://www.blacksmithinstitute.org/top10/10worst2.pdf
Weblinks
Commons: Magnitogorsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielles Stadtportal (russisch)
- Inoffizielles Stadtportal (russisch)
- Magnitogorsk auf mojgorod.ru (russisch)
- Magnitogorsk Fotos (russisch)
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