Sulvanit

Sulvanit
Sulvanit
Sulvanite-pas-24b.jpg
Sulvanit aus Mercur, Utah, Vereinigte Staaten
Chemische Formel Cu3VS4
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CB.70 (8. Aufl. II/C.10-60) (nach Strunz)
03.02.03.01 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse \bar{4}3m
Farbe Bronze-gold
Strichfarbe Schwarz
Mohshärte 3,5
Dichte (g/cm3) 3,68-4,0
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit gut
Habitus

Sulvanit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu3VS4 und bildet bis zu 2,5 Zentimeter große, kubische Kristalle von gold-bronzener Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1900 von George A. Goyder[1] in der Edelweiss Mine bei Burra in South Australia (Australien) gefunden. Es wurde nach der Zusammensetzung aus den chemischen Elementen Schwefel (engl. sulphur) und Vanadium benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Sulvanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit, Germanit, Maikainit, Morozeviczit, Germanocolusit, Ovamboit, Polkovicit, Renierit, Stibiocolusit, Nekrasovit und Vinciennit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Arsenosulvanit eine Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze mit der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz] (A: Metalle, B: Halbmetalle, C. Nichtmetalle) und dem Verhältnis von z/y = 4.[2]

Bildung und Fundorte

Sulvanit bildet sich hydrothermal als primäres Sulfid in vanadiumhaltigen Kupferlagerstätten. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Chalkopyrit, Chalkosin, Digenit, Covellin, Chrysokol, Malachit, Azurit, Atacamit, Vésigniéit, Mottramit und Gips oder Yushkinit, Sphalerit und Fluorit.

Vom seltenen Mineral sind derzeit 36 Fundorte (Stand: November 2010) bekannt. Neben der Typlokalität fand man Sulvanit in Dörrmorsbach in Bayern, der argentinischen Provinz Córdoba, Panagjurischte in Bulgarien, am Kechika River in British Columbia (Kanada), den chinesischen Provinzen Guizhou, Hunan und Sichuan, Kambove in Katanga, Demokratische Republik Kongo, Corte auf Korsika, der Kykladeninsel Tinos, der Toskana (Italien), Kosaka in Japan, Kentau in Kasachstan, Kuilyu in Kirgisistan, Tsumeb in Namibia, Pai-Choi-Gebirge und Sacha in Russland, Bor in Serbien sowie dem US-Bundesstaat Utah.[3]

Kristallstruktur

Sulvanit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P\bar{4}3m mit dem Gitterparameter a = 5,391 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. archive.org - Chemical Society (Great Britain): Abstracts of proceedings (englisch, Page n209 u. n316)
  2. New Dana Classification of Sulfides
  3. Sulvanit bei mindat.org (englisch)

Literatur

  • Sulvanit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sulvanit — Sulvanịt   [zu Sulfur und Vanadium] der, s/ e, weißes bis bronzegelbes, kubisches Mineral der chemischen Zusammensetzung Cu3VS4, dunkel anlaufend; Härte nach Mohs 3,5, Dichte 3,9 4,0 g/cm3; neben dem grauen bis schwarzen, monoklinen Patronit,… …   Universal-Lexikon

  • Sulvanit — Sul|va|nit [...v..., auch ... nit] der; s, e <zu ↑Sulfur, ↑Vanadium u. 1↑...it> ein weißes bis bronzegelbes, dunkel anlaufendes Mineral …   Das große Fremdwörterbuch

  • Colusit — (bronzefarbene Kristalle) auf Quarz aus dem Butte District, Montana, USA (Größe: 5,3 x 4,1 x 2,5 cm) Chemische Formel Cu13V(As,Sn,Sb)3S16[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalz — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Aktuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalze — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Strunz… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Germanit — aus Tsumeb, Otjikoto Region, Namibia Chemische Formel Cu26Fe4Ge4S32 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.CB.30 (8. Aufl. II/C.10 20) (nach Strunz) 02.09.04.02 (na …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”