- Götz Frank
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Götz Frank (* 6. November 1944) ist ein deutscher Staatsrechtler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von 1964 bis 1969 studierte Frank Rechtswissenschaft an den Universitäten Frankfurt und Kiel. 1965 wurde er Mitglied des Corps Austria.[1] 1972 promovierte er an der Universität Konstanz und absolvierte im Anschluss das zweite Staatsexamen in Stuttgart. Danach war er ab Ende der 1970er Jahre Dozent an der Universität Hannover, wo er sich 1979 habilitierte. In der Folgezeit nahm er Vertretungs - und Gastprofessuren an verschiedenen in - und ausländischen Universitäten (Bonn,Frankfurt, Hamburg und Münster sowie Brest, Le Havre, Peking, Rouen und La Coruña) wahr. Seit Wintersemester 1989/1990 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Wirtschaftsrecht an der Universität Oldenburg. In der Lehre engagierte er sich hier insbesondere im Bereich der Internationalisierung. Er baute Doppeldiplome mit französischen Hochschulpartnern (Brest und Le Havre) auf. Zusammen mit den Universitäten Groningen und Bremen war er von Oldenburger Seite für die Gründung und den Aufbau der Europäischen Juristenausbildung in der Hanse Law School [2] verantwortlich.
Seit der 17. Auflage 2000 ist Frank Verfasser des von Ekkehart Stein begründeten Standardwerks Staatsrecht.
Positionen
In seinen frühen Schriften erarbeitete Frank eine verfassungsdogmatische Begründung für den Friedensauftrag im Grundgesetz als Staatszielbestimmung. Auf dieser Basis entstand seine Kommentierung zur Wehrverfassung im Alternativkommentar zum Grundgesetz. Leitgedanke seiner Kommentierung war hier das übergreifende Prinzip der demokratischen Kontrolle und der Reduktion des Militärs auf das notwendige Maß. Davon ausgehend vertrat er seit den frühen neunziger Jahren die Auffassung, dass nach dem Wegfall des Ost-West-Konflikts die Aufrechterhaltung einer Wehrpflichtarmee verfassungsrechtlich nicht mehr haltbar sei.
In der rundfunkrechtlichen Diskussion setzte er sich seit dem vierten Rundfunkurteil des Bundesverfassungsgerichts für eine striktere Einhaltung des Gebots der Staatsferne im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein. Jede Art der parteipolitischen Vereinnahmung des Rundfunks stieß bei ihm auf scharfe Kritik.
Ehrungen
- 1994 Verleihung der Ehrendoktorwürde (Dr. jur. h. c.) durch die Faculté des Affaires Internationales, Département de Droit der Universität Le Havre.
- 1999 Ernennung zum Ehrenbürger in der Stadt Weihai in der Volksrepublik China.
Werke (Auswahl)
- Staatsrecht, Tübingen: Mohr Siebeck, 21. Aufl., 2010, ISBN 978-3-16-150258-3
- Rundfunkorganisationsrecht in: Peter Schiwy/Walter J. Schütz (Hrsg.), Medienrecht: Lexikon für Wissenschaft und Praxis, 2010, ISBN 978-3-4522-7153-2
- Wahlen zu dem Dorfkomitees in der Volksrepublik China in Frank/Langrehr, Die Gemeinde, Festschrift zum 70. Geburtstag von Heiko Faber 2007
- Wirtschaftsrechtliche Promotion und berufliche Karriere in Faber/Frank, Demokratie in Staat und Wirtschaft, Festschrift für Ekkehart Stein zum 70. Geburtstag, 2002
- Kommentierung der Art. 12 a, 24 Abs. 2,26, 45 a, 45 b, 65 a, 87 a und 87 b im Kommentar zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (Reihe Alternativkommentare), 3 Aufl., 2001/2002, ISBN 978-3-4720-3584-8
- Auslaufmodell Wehrpflichtarmee, Neudietendorf: Evangelische Akademie Thüringen, 1996, ISBN 3-925099-17-4
- Baufreiheit und Wegeplanung im Grossherzogtum Oldenburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts (= Oldenburger Universitätsreden, Nr. 52), Oldenburg, 1992, ISBN 3-8142-1052-2
- Verkehrsberuhigung und Verkehrsrecht, Baden-Baden, 1992, ISBN 978-3-7890-2652-2
- Kommentar zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland –Neuwied.-1 (1989), S.1629-1640
- Kommentar zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland –Neuwied.-1 (1989), S.1661-1696
- Kommentar zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland –Neuwied.-2 (1989), S.767-831
- Kommentar zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland –Neuwied.-2 (1989), S.1410-1471
- Sozialstaatsprinzip und Gesundheitssystem, in Reihe: Demokratie und Staatsrecht, Frankfurt/Main, 1983, ISBN 978-3-5933-3185-0
- Lokaler Infrastrukturmangel und kommunale Finanzausstattung, Baden-Baden: Nomos-Verlagsgesellschaft 1982 (= Habilitation Hannover 1979)
- Abwehr völkerfriedensgefährdender Presse durch innerstaatliches Recht, Berlin: Duncker und Humblot 1974 (= Dissertation Konstanz 1972)
Literatur
- Ulrich Meyerholdt: Götz Frank 60 Jahre, in: Publizistik, Jahrg. 49, Heft 4, 476 Digitalisat
- Die zögerliche Annäherung des Bürgers an den Citoyen (mit Kurzbiographie am Ende) Digitalisat
Weblinks
- Literatur von und über Götz Frank im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Kruse (Bearb.): Kösener Corpsliste 1996, Stamsried 1998, Corps Nr. 8, lfd. Nr. 558 (In den 1980er Jahren war er dort zeitweise ausgetreten).
- ↑ Website des Hanse-Law-School Projekts
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