HP webOS

HP webOS
HP webOS
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Bildschirmfoto
Der webOS-Programmstarter
Der webOS-Programmstarter
Basisdaten
Entwickler HP Palm
Version 2.1
(Februar 2011)
Lizenz Closed Source, Kernel unter GPL
Website www.palm.com

webOS ist ein Smartphone-Betriebssystem der Firma HP Palm, das erstmals auf der Consumer Electronics Show am 8. Januar 2009 in Las Vegas vorgestellt wurde. Es stellt den Nachfolger des Palm OS dar und ist auf die Bedienung per kapazitivem Touchscreen angepasst. Der Name kommt von der engen Verflechtung mit dem Internet bzw. mit Internetdiensten. Am 18. August 2011 teilte HP die Einstellung der Entwicklung von webOS-basierten Geräten mit.[1] Die WebOS-Software selbst will HP aber weiterentwickeln.[2]

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die letzte öffentliche Version 5.4 von Palm OS, die mittlerweile von der Firma Access gekauft und in Garnet umbenannt wurde, unterstützte nur zwei Verbindungsprofile und somit bei Smartphones (mit GPRS und Bluetooth) kein zusätzliches UMTS oder integriertes GPS. Dadurch konnte die Hardware-Ausstattung der neueren Palm-Geräte nicht mehr mit der anderer Hersteller mithalten. Palm entschloss sich in der Folge, Palm OS nicht weiterzuentwickeln und auch das von Access als Nachfolger von Garnet entwickelte Betriebssystem Access Linux Platform nicht zu verwenden, sondern ein neues Betriebssystem zu entwickeln. webOS wurde unter dem Codenamen Nova entwickelt.

Merkmale

webOS ist ein Multitasking-Betriebssystem für Smartphones mit einem auf Linux basierenden Kernel. Mehrere gleichzeitig geöffnete Anwendungen lassen sich über eine Live-Vorschau durchblättern. Die Bedienung erfolgt durch Fingergesten auf einem Touchscreen.

Synergy

Alle PIM-Daten werden nicht ausschließlich auf dem Gerät gespeichert, sondern ständig mit Internetdiensten wie z. B. Gmail synchronisiert. Mit Hilfe einer Synergy genannten Technik können sämtliche Informationen, beispielsweise aus unterschiedlichen Kalendersystemen wie Exchange und Google Calendar, übersichtlich in einer Anwendung zusammengefasst werden. Synergy verknüpft Kontaktdaten, Kalenderereignisse und E-Mails aus verschiedensten Quellen (u. a. oben genannte Exchange, Gmail, Hotmail, Yahoo, Facebook).

Benachrichtigungen

Über einen Notification Manager werden Erinnerungen oder Ereignisse wie neue E-Mails im unteren Bereich des Bildschirms, der „notification bar“, eingeblendet und das Programmfenster darüber verkleinert. Die jeweils aktuelle Anwendung wird bei Nachrichten weder verlassen noch gestört. Jede Benachrichtigung, die Benutzereingaben erfordert (eingehender Anruf, Kalendererinnerung, Wecker usw.) kann stummgestellt werden, ohne explizit verworfen zu sein (Klingelton ausgestellt, erneute Erinnerung usw.). Die Icons bleiben in diesem Fall in der notification bar. HP Palm nennt dies „unobtrusive notifications“ in Anspielung auf Apples „Push notification“, die lediglich eine sofortige Beantwortung oder ein Verwerfen der Benachrichtigung erlauben.

App Catalog

Mit dem HP App Catalog bietet der Hersteller ähnlich wie bei iPhones, Android- und Windows Phone 7-Telefonen einen Online-Service, der es erlaubt, von unterwegs Applikationen (Apps) für das jeweilige webOS-Telefon herunterzuladen.

Homebrew

Zusätzlich zum offiziellen App Catalog gibt es eine große Homebrew-Community, die, wie von HP Palm vorgesehen, weitere Verteilungskanäle für Software für webOS verwirklicht. Durch die offene Struktur von webOS werden modifizierte Kernels, Patches zum Ausbügeln kleinerer Schwächen (bspw. kann ein Zähler für die Anzahl der Zeichen in der SMS-/Nachrichten-App nachgerüstet werden) und natürlich Apps (teils auf Wunsch) entwickelt, verteilt, kommentiert und bewertet.

Ebenfalls enthalten ist ein auf der Rendering-Engine WebKit basierender Webbrowser mit Unterstützung für Tabbed Browsing.

Anwendungen

HP Palm bietet mehrere Möglichkeiten an, um Anwendungen für webOS zu entwickeln.

SDK
Mit dem SDK namens Mojo Application Framework können Anwendungen in den Sprachen HTML 5, CSS und JavaScript entwickelt werden. Das SDK muss dazu auf dem eigenen Rechner installiert werden.
Ares
Ares ist eine neue Entwicklungsumgebung für HP webOS, welche mittlerweile in der Version 1.0 erschienen ist. Mit Ares ist es möglich Anwendungen direkt im Browser zu entwickeln. Eine Installation des SDKs ist nicht mehr nötig. Um die Anwendungen testen zu können, ist in Ares ein webOS-Emulator integriert. Ares funktioniert mit den Webbrowsern Firefox, Safari und Chrome.[3]
Plug-In Development Kit
Seit März 2010 steht mit dem „Plug-In Development Kit“ auch die Möglichkeit offen, C- oder C++-Code in Anwendungen zu verwenden. Davon erhofft sich HP Palm zahlreiche Portierungen bereits bestehender Anwendungen von anderen Plattformen.[4]

Durch die vergleichsweise geringen notwendigen Voraussetzungen und die verschiedenen Möglichkeiten hofft HP Palm auf möglichst viele Entwickler.

webOS ist nicht abwärtskompatibel zu Palm OS, jedoch gibt es unter dem Namen „Classic“ einen Emulator für Palm-OS-Programme. „Classic“ wird als Kaufanwendung angeboten und ermöglicht laut Produktmanager Paul Cousineau, Palm-OS-Anwendungen auf dem Pre auszuführen.[5] Der Hersteller von „Classic“, die Firma MotionApps, hat inzwischen die Software an Palm verkauft und den Vertrieb der Applikation eingestellt. Die Suche nach der Software ergibt zumindest auf der deutschen Seite von Palm keinen Treffer. MotionApps gibt an, dass „Classic“ unter webOS 2 nicht mehr lauffähig ist.

Geräte

Das erste Gerät, das mit webOS ausgeliefert wurde, ist das Palm Pre, das gleichzeitig mit webOS auf der CES 2009 vorgestellt wurde. Die Auslieferung startete am 6. Juni 2009 in den USA in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber Sprint.[6] In Deutschland ist das Pre seit dem 13. Oktober 2009 ausschließlich bei O2 und Simyo zu erwerben.[7] Im Herbst 2009 hat Palm sein zweites Smartphone mit webOS, das Palm Pixi, in den USA auf den Markt gebracht.[8] An der CES 2010 wurden Palm Pre Plus und Palm Pixi Plus vorgestellt, die sich von ihren Vorgängern durch folgende Funktionen unterscheiden: Palm Pre Plus hat doppelt so viel Ram und Speicherplatz, sprich 512 MB Arbeitsspeicher und 16 GB Festspeicher. Das Palm Pixi Plus hat zusätzlich WLAN erhalten und ist in Deutschland bei o2 und Vodafone erhältlich (Stand Dez. 2010).

Seit Oktober 2010 ist nun das Palm Pre 2 auf dem Markt. Anfänglich nur in Frankreich, ist es inzwischen auch in England und in den USA verfügbar. Für Deutschland steht jedoch noch kein Verkaufsstart fest.

Im Februar 2011 hat HP mit dem HP Veer, dem HP Pre3 und dem HP TouchPad drei neue Geräte auf der Basis von webOS vorgestellt. Außerdem wurde angekündigt, webOS auch auf den Personal Computer zu portieren. [9]

Ende

Am 18. August 2011 kündigte HP das Ende von Tablets und Smartphones mit WebOS an.[10] Was mit WebOS selbst geschehen wird, ist zur Zeit noch offen. Microsoft hat die Gelegenheit genutzt, WebOS-Entwickler mit kostenlosen Handys zu einem Wechsel zu Windows Phone 7 zu bewegen.[11]

Weblinks

 Commons: webOS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HP Studies Options for PCs, Eyes Software Buy - Bloomberg
  2. http://allthingsd.com/20110822/hp-webos-still-coming-to-pcs-and-printers-pre3-launching-in-limited-markets/
  3. Introducing Project Ares - Palm Developer Center
  4. The Palm webOS Plug-in Development Kit - Palm Developer Center
  5. Palm öffnet WebOS-SDK für weitere Entwickler - ZDNet.de
  6. Im Test: Palm Pre - innovatives WebOS, aber kein iPhone-Killer - CNET.de
  7. Palm Pre bei o2online
  8. Palm bringt zweites WebOS-Smartphone - heise online
  9. HP kündigt PC-Revolution an
  10. Keine Zukunft: HP gibt WebOS-Geräte auf - Golem.de
  11. Ungewisse Zukunft: Microsoft umwirbt WebOS-Entwickler, Netzwelt.de, abgerufen am 26. August 2011

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