Hans-Jürgen Audehm

Hans-Jürgen Audehm

Hans-Jürgen Audehm (* 2. Oktober 1940 in Gernrode (Harz)) ist ein deutscher Fachbuchautor und als ehemaliger 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Schwerin ein Vertreter der früheren SED-Nomenklatura.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Audehm wurde als Sohn eines Handelskaufmannes und einer Sachbearbeiterin geboren. Von 1947 nis 1955 besuchte die Grundschule in Gernrode und von 1955 - 1959 die Erweiterte Oberschule (EOS) in Quedlinburg. Nach seinem Abitur absolvierte er von 1959 bis 1963 ein Lehrerstudium am Pädagogischen Instititut in Güstrow, für die Fächer Mathematik und Russisch. 1961 wurde er Kandidat und später Mitglied der SED. In der Zeit von 1963 bis 1979 war er wissenschaftlicher Assistent und Lehrstuhlleiter an der Pädagogischen Hochschule „Liselotte Herrmann“ in Güstrow. Dort promovierte er 1975 mit einer Arbeit über "Die Semantik der russischen Zustandsverben" und habilitierte 1981 mit dem Thema "Die Valenz russischen Substantive als Prädikat".

Karriere im SED-Parteiapparat

Von 1979 bis 1988 war er der Leiter der Abteilung Wissenschaft, Volksbildung und Kultur der SED-Bezirksleitung des Bezirk Schwerin und anschließend bis November 1989 der zuständige Sekretär für Volksbildung und Wissenschaft der BL.

Vom 3. November 1989 bis zum 2. Dezember 1989 war er als Nachfolger von Heinz Ziegner der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Schwerin.

Vom 3. bis 10. Dezember 1989 gehörte er als Mitglied des Arbeitsausschusses, gemeinsam mit Heinz Albrecht, Wolfgang Berghofer, Lothar Bisky, Ellen Brombacher, Roland Claus, Gregor Gysi, Hans-Joachim Hahn, Klaus Höpcke, Dagmar Hülsenberg, Norbert Kertscher, Dieter Klein, Herbert Kroker, Eva Maleck-Lewy, Bernd Meier, Peter Pechauf, Ulrich Peck, Wolfgang Pohl, Erich Postler, Gerd Schulz, Wolfgang Thiel, Heinz Vietze, Markus Wolf, Roland Wötzel und Brigitte Zimmermann dem Gremium an, welches mit der Umstrukturierung der SED zur SED-PDS befasst war[1].

Betätigung nach der Wende

Nach der politischen Wende in der DDR war er 1990 bis 1992 wissenschaftlicher Oberassistent an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Güstrow. Nach seiner zwischenzeitlichen Arbeitslosigkeit wurde ab 1994 Bundesprogrammlehrer des Auswärtigen Amtes an der Universität der westsibirischen Stadt Barnaul und an der Nowosibirsker Staatlichen Universität in Akademgorodok.

Von 1996 bis 2001 war er pädagogischer Koordinator der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) für das Programm des Bundesministerium des Innern "Breitenarbeit zu Gunsten der russland-deutschen Minderheit in der Russischen Föderation u. Kasachstan". Vor seinem Ruhestand war ab 2002 als Projektleiter der Deutschen Angestellten-Akademie in Schwerin beschäftigt.

weitere Betätigungen und Autorenschaft

Audehm ist Mitglied der Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern der Volkssolidarität und der Osteuropa-Freundschaftsgesellschaft. Weiterhin ist Autor von mehr als 40 Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft und lebt in Schwerin.

Publikationen

  • Man lernt nie aus. Moskau 2000
  • Wer wagt - gewinnt. Moskau 2001.

Literatur

Literatur von und über Hans-Jürgen Audehm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Andreas Herbst, Helmut Müller-Enbergs: Audehm, Hans-Jürgen. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1. und Literatur von und über Hans-Jürgen Audehm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

  • Nikolaus Werz, Hans Jörg Hennecke: Parteien und Politik in Mecklenburg-Vorpommern, Verlag Olzog (2000), ISBN 9783789280474
  • Lena Gürtler: Vergangenheit im Spiegel der Justiz. Eine exemplarische Dokumentation der strafrechtlichen Aufarbeitung von DDR-Unrecht in Mecklenburg-Vorpommern
  • Christian Jung: Geschichte der Verlierer, Historische Selbstreflexion von hochrangigen Mitgliedern der SED nach 1989, Universitätsverlag Winter (2007), ISBN 3825353087, S. 365 und 366 ff.

Einzelnachweise

  1. Chronik der Wende, Auszug vom 3. Dezember 1989

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