Hans Peter Laubscher

Hans Peter Laubscher

Hans Peter Laubscher (* 22. August 1936 in Baden-Baden; † 12. Februar 1999 in München) war ein deutscher Klassischer Archäologe.

Nach dem Abitur 1955 in Mannheim begann er das Studium der Klassischen Archäologie mit den Nebenfächern Altorientalische Philologie und Alte Geschichte an der Universität Heidelberg, wo er 1961 - nach zwischenzeitlichem Wechsel an die Freie Universität Berlin und einem Auslandsstudium in Rom - bei Roland Hampe mit der Dissertation Hellenistische Tempelkultbilder promoviert wurde. Die Arbeit wurde im selben Jahr mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ausgezeichnet.

Nach der Rückkehr von der Stipendiatenreise war Laubscher von 1962 bis 1966 an der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts beschäftigt. Von 1966 bis 1968 war er zunächst Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Gießen. In gleicher Funktion wechselte er 1968 an die Universität Hamburg, wo er sich 1973 mit der Arbeit Der Reliefschmuck des Galeriusbogens in Thessaloniki habilitierte. Schon 1971 war er zum Wissenschaftlichen Rat ernannt worden, 1977 wurde Laubscher Professor an der Universität Hamburg. Im Wintersemester 1989/1990 nahm er einen Ruf auf eine Professur an die Universität München an, wo er bis zu seinem Tod wirkte.

Hans Peter Laubschers wissenschaftliches Interesse galt vor allem der Erforschung der hellenistischen Plastik. Sein Buch Fischer und Landleute. Studien zur hellenistischen Genreplastik (Mainz 1982) kann als bahnbrechendes Werk für die Deutung hellenistischer Genredarstellungen betrachtet werden. Sein zweites bevorzugtes Forschungsfeld war die Selbstdarstellung der römischen Kaiser während der Tetrarchie (283/4-313 n. Chr.).

Schriften (Auswahl)

  • Der Reliefschmuck des Galeriusbogens in Thessaloniki. Mann, Berlin 1975, ISBN 3-7861-2220-2.
  • Arcus Novus und Arcus Claudii, zwei Triumphbögen an der Via Lata in Rom. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1976 (Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, Jahrgang 1976, Nr. 3).
  • Fischer und Landleute. Studien zur hellenistischen Genreplastik. Zabern, Mainz 1982, ISBN 3-8053-0564-8.

Literatur

  • Wolfgang Kuhoff: Aeternae Memoriae. Zum Tode des Münchener Archäologen Hans Peter Laubscher. In: Antike Welt 30, 1999, S. 416-417.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Georg Niemeyer — (* 30. November 1933 in Hamburg; † 5. September 2007) war ein deutscher Klassischer Archäologe. Hans Georg Niemeyer studierte Archäologie, Klassische Philologie und Alte Geschichte in Marburg und Hamburg. Neben dem Studium absolvierte Niemeyer… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Zazoff — (* 4. April 1922 in Sofia; † 1. August 2011 in Hamburg) war ein deutscher Klassischer Archäologe bulgarischer Herkunft. Leben Nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium 1941 nahm Zazoff 1944 ein Studium der Klassischen Archäologie,… …   Deutsch Wikipedia

  • Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts — Das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ist ein vom Deutschen Archäologischen Institut (DAI) seit 1859 jährlich vergebenes Stipendium zur Förderung des akademischen Nachwuchses in der Archäologie und ihren… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Baden-Baden — Wappen der Stadt Baden Baden Diese Liste enthält die Ehrenbürger der Stadt Baden Baden sowie im heutigen Stadtgebiet geborene Persönlichkeiten. Der zweite und dritte Abschnitt ist chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert. Die Liste erhebt… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulf Jantzen — (* 5. April 1909 in Florenz; † 4. März 2000 in Hamburg) war ein deutscher Klassischer Archäologe. Der Sohn des Kunsthistorikers Hans Jantzen studierte Klassische Archäologie und wurde 1936 in München promoviert. Er war von 1960 bis 1969 Professor …   Deutsch Wikipedia

  • Galeriusbogen — Der Galeriusbogen aus dem Jahre 303 n. Chr. Der Galeriusbogen ist ein Triumphbogen in Thessaloniki. Er gehört zu den unter der Bezeichnung Frühchristliche und byzantinische Bauten in Thessaloniki zusammengefassten Stätten des Weltkulturerbes des… …   Deutsch Wikipedia

  • Lambert Schneider — (* 1943 in Berlin) ist ein deutscher Klassischer Archäologe.. Leben und Wirken Schneider ist Sohn des gleichnamigen Verlegers. Er hat nach dem Abitur an dem Kurfürst Friedrich Gymnasium in Heidelberg von 1961 bis 1968 Klassische Archäologie, Alte …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Hatto Gross — (* 30. März 1913 in Heidelberg; † 24. Dezember 1984 in Hamburg) war ein deutscher klassischer Archäologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Burkhard Fehr — (* 23. Februar 1942 in Lindenberg) ist ein deutscher Klassischer Archäologe und war bis zu seiner Entpflichtung 2007 Hochschullehrer am Archäologischen Institut der Universität Hamburg. Burkhard Fehr wurde 1968 an der Universität Marburg von… …   Deutsch Wikipedia

  • Inge Nielsen — (* 26. November 1950 in Aarhus (Dänemark)) ist eine dänische Klassische Archäologin. Nielsen studierte 1971 bis 1979 Klassische Archäologie an der Universität Aarhus, wo sie 1979 promoviert wurde und sich 1991 habilitierte. Von 1998 bis 2000 war… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”