Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein

Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein
Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein

Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein (* 16. Januar 1927 in Graz, Steiermark) war bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand ein österreichischer Diplomat, der wissenschaftlich und kulturpolitisch tätig war.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums (1934–1945) studierte Heinrich Pfusterschmid-Hardtenstein Rechtswissenschaften an der Universität Graz und praktizierte nach der Promotion zum Dr. Juris an den Gerichten und in der Advokatur seiner Heimatstadt.

1952 wurde er Sekretär für Österreich der Europäischen Jugendkampagne der Europabewegung und studierte anschließend Nationalökonomie als Fulbrightstudent an der University of California at Berkeley (1954/1955)

1956 wurde er in den österreichischen Diplomatischen Dienst aufgenommen und 1959 als Attaché an die Botschaft Den Haag versetzt. Von 1960 bis 1967 war er stellvertretender Delegationsleiter der Österreichischen Delegation bei der Hohen Behörde der Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl in Luxemburg und eröffnete als Geschäftsträger die Österreichische Botschaft im Großherzogtum Luxemburg.

Als Direktor der Abteilung für wirtschaftliche Integration im Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten (1967 – 1971) war er zuständig für die Europäische Integration und die Donaukommission, und entwarf und verhandelte das Kapitel Stahl des Freihandelsabkommens zwischen der EFTA und den Europäischen Gemeinschaften.

Von 1971 bis 1978 war er österreichischer Botschafter in Finnland und war dadurch auch Leiter der österreichischen Delegation während der vorbereitenden Verhandlungen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. 1978 wurde er bis 1986 zum Direktor der Diplomatischen Akademie in Wien bestellt. Während dieser Zeit war er Co-Direktor der Internationalen Tagungen der Direktoren und Leiter diplomatischer Akademien und Institute für Internationale Beziehungen, weiters war er Berater des königlich saudiarabischen Außenministeriums für die Errichtung einer Diplomatischen Akademie in Riad. Neben seiner Direktorentätigkeit leitete er Seminare, war Personalvertreter und Mitglied der Disziplinaroberkommission und hielt Lehraufträge.

Ab 1986 war er bis zur Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1992 österreichischer Botschafter im Königreich der Niederlande.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

1992 wurde er vom Österreichischen College zum Präsidenten in ehrenamtlicher Funktion gewählt und war damit bis zum Jahr 2000 auch für die Vorbereitung und Durchführung des seit 1945 alljährlichen Europäischen Forum Alpbach verantwortlich.

Seit 1991 ist er Präsident der Österreichisch-Finnischen Gesellschaft Wien, sowie. Vizepräsident der Sozialwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft.

Auszeichnungen

Publikationen

  • Der Kleinstaat in der modernen Welt. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1970.
  • Von der Orientalischen Akademie zur K.u.k. Konsularakademie. In: Die Habsburgermonarchie im System der Internationalen Beziehungen. 1. Teil, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1989, ISBN 3-7001-1682-9.
  • Dialog Ukraine : Dialogkongress 1992. Ibera-Verlag, Wien 1993, ISBN 3-900436-09-6.
  • Kleinstaat Keinstaat? Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2001, ISBN 3-205-99429-9.
  • Kleine Geschichte der Diplomatischen Akademie Wien : Ausbildung im Bereich der internationalen Beziehungen seit 1754. Diplomatische Akademie, Wien 2008, ISBN 3-902021-56-X.

Herausgeber der Jahrbücher 14 bis 21 der Diplomatischen Akademie in Wien, Verlag der Akademie und der Berichtsbände des Europäischen Forum Alpbach:

Weblinks


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