Herbert Ostwald

Herbert Ostwald

Herbert Ostwald (* 1960 in Berlin) ist ein deutscher Journalist, Regisseur und Dokumentarfilmer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herbert Ostwald besuchte von 1974 bis 1978 die Askanische Oberschule in Berlin-Tempelhof[1], an der er auch sein Abitur ablegte. Von 1979 bis 1987 studierte er an der Freien Universität Berlin mit Abschluss als Diplom-Biologe.

Seit 1987 ist er journalistisch tätig, zunächst bis 1995 als Reporter beim Sender Freies Berlin (SFB) Hörfunk.[2] Parallel dazu verfasste er auch Beiträge für Tageszeitungen und Zeitschriften.1993/1994 war er kurzzeitig Redakteur bei der Tageszeitung Neue Zeit, bis diese nach der letzten Ausgabe am 5. Juli 1994 eingestellt wurde. Seit 1995 arbeitet Ostwald vorrangig für das Fernsehen. Er begann mit der von ihm moderierten Serie Ostwalds Tierleben, die 1995 bis 1998 auf DW-TV, dem deutschen Auslandsfernsehen der Deutschen Welle, lief. Parallel dazu bildete er sich 1997 an der Wildlife Filmmaking School in Sundsvall und 2002 an der Discovery Campus Masterschool in München als Dokumentarfilmer weiter.[2] Er hat seit 1995 zahlreiche Natur- und Umwelt-Dokumentationen gedreht und teilweise mit seiner Firma wild.doc Filmproduktion auch selbst produziert, zunächst für die WDR-Reihe Abenteuer Erde, später auch für das ZDF und ARTE.[3] Dabei arbeitet er regelmäßig mit dem Kameramann Roland Gockel zusammen. 2003 steuerte er auch eine Reihe von Kurzbeiträgen für Die Sendung mit der Maus bei, später auch für die Fernsehreihe W wie Wissen.

International bekannt machte ihn 2001 die Dokumentation Mein lieber Biber. Zu seinen aufwändigsten Produktionen gehört der abendfüllende Eichen-Dokumentarfilm Der Baum der BäumeGeheimnisvolle Reise in die Welt der Eichen (2004), der teilweise im Reinhardswald gedreht wurde und für den Ostwald mit mehreren Kameraleuten zusammenarbeitete, darunter Andreas Kieling.

Bekannt geworden ist Herbert Ostwald zudem mit Dokumentationen über Kenia, in dessen Hauptstadt Nairobi er von 2002 bis 2008 auch lebte. In NacktmulleAfrikas wilde Wichte dokumentierte er 2005 erstmals die Lebensweise dieser ostafrikanischen Sandgräber und zugleich die Forschungsarbeit der deutschen Biologin Rosie Koch an diesen Nagetieren im kenianischen Meru-Nationalpark. Ebenfalls 2005 veröffentlichte er eine Dokumentation über das Mount-Kenya-Massiv. Im Arabuko-Sokoke-Nationalpark entstand Kobolde des KüstenwaldsDie Rüsselhündchen von Arabuko (2008). Und in DodoZwischen Wellblech und Weltbühne (2009) portraitierte Ostwald die kenianische Fußballspielerin DoreenDodoNabwire.

Der Dokumentarfilmer beteiligt sich mit seinen Filmen regelmäßig an Festivals und erhielt dabei zahlreiche nationale und internationale Preise. Besonders erfolgreich war dabei die Produktion Räumkommando RiesenratteSpürnasen auf Minensuche, die den Einsatz afrikanischer Riesenhamsterratten bei der Beseitigung von Landminen zeigt.[4]

Ostwald ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK).[2] Im Jahr 2010 gehörte er der Jury des Naturfilm-Festivals Green Screen an.[3] [5] Ostwald ist auch als Lektor für die Deutsche-Welle-Akademie und das Goethe-Institut (2010 in Thailand als Lehrveranstalter für einen Studenten-Workshop im Rahmen des SEADocs-Festivals) tätig.[6]

Herbert Ostwald lebt in Köln.

Auszeichnungen

  • Mein lieber Biber
    • 2001Internationales Berg- & Abenteuer-Filmfestival, Graz (Österreich) – Nominierung
    • 2001Ekotopfilm, Bratislava (Slowakei) – Nominierung
    • 2002International Wildlife FilmfestivalEhrenpreis für seine Naturschutz-Botschaft
  • Fabelhaftes LangohrAuf der Spur des Osterhasen
  • Der Baum der BäumeGeheimnisvolle Reise in die Welt der Eichen
    • 2005Włodzimierz Puchalski International Nature Film Festival, Łódź (Polen) – Spezialpreis der Jury
    • 20061. Brandenburger Festival des Umwelt- und Naturfilms, die ökofilmtour 2006, Potsdam (Deutschland) – „Bester Kinderfilm
    • 2006Environmental Film FestivalGreen Vision“, St. Petersburg (Russland) – Award for the Beauty & Humanism
  • NacktmulleAfrikas wilde Wichte
    • 20072. Brandenburger Festival des Umwelt- und Naturfilms, die ökofilmtour 2007, Potsdam (Deutschland) – „Bester Naturfilm
  • Räumkommando RiesenratteSpürnasen auf Minensuche
    • 2008NaturVision Festival, Neuschönau (Deutschland) – Publikums- und Wissenschaftspreis
    • 2008ekofilm, Krumlov (Tschechien) – „Bestes Drehbuch
    • 2008Atlantis Festival, Wiesbaden (Deutschland) – „Beste Dokumentation
    • 2008Ekotopfilm, Bratislava (Slowakei) – Preis des slowakischen Verteidigungsministeriums
    • 2008Guangzhou International Documentary Film Festival, Guangzhou (China) – „Best Storytelling
    • 20094. Brandenburger Festival des Umwelt- und Naturfilms, die ökofilmtour 2009, Potsdam (Deutschland) – lobende Erwähnung der Jury
  • Karawane der BücherKenias Kamelbibliothek
    • 2010NaturVision Festival, Neuschönau (Deutschland) – „Beste Story“ (2. Preis)

Werk

Fernsehdokumentarfilme

  • 19951998: Ostwalds Tierleben, Serie (DW-TV)
  • 2000: Halb so wild (WDR)
  • 2001: Mein lieber Biber (ARTE)
  • 2002: Fabelhaftes LangohrAuf der Spur des Osterhasen (WDR/ARTE)
  • 2004: Der Baum der BäumeGeheimnisvolle Reise in die Welt der Eichen (ZDF/ARTE)
  • 2005: Abenteuer Erde: Im Reich des DrachenMagisches Siebengebirge (WDR)
  • 2005: NacktmulleAfrikas wilde Wichte [Rosie und die Nacktmulle] (ZDF/ARTE)
  • 2005: Mount KeniaIm Herz von Afrika (ZDF/ARTE)
  • 2005: Im Garten der Götter (ORF) – nur Drehbuchbeteiligung
  • 2005: Wilder Osten (ZDF/ARTE)
    • Folge 1: SpreewaldLabyrinth des Wassermanns
    • Folge 2: WartburgFestung der Wildnis
  • 2005: Mythos Tier: BärenTeddys große Brüder (MDR/ARTE)
  • 2006: Abenteuer Erde: SchwäneHalbgötter in Weiß (WDR/ARTE)
  • 2006: Rückkehr der Plagen: Gefährliche Stiche (ZDF/ARTE)
  • 2007: Mythos Tier: AdlerGeschenke des Himmels (MDR/ARTE)
  • 2008: Kobolde des KüstenwaldsDie Rüsselhündchen von Arabuko (ZDF/ARTE)
  • 2008: Der TafelbergWächter des Südens (WDR/ARTE)
  • 2008: Räumkommando RiesenratteSpürnasen auf Minensuche (ZDF/ARTE)
  • 2009: MeerschweinchenErstaunliche Zwerge (ZDF/ARTE)
  • 2009: DodoZwischen Wellblech und Weltbühne
  • 2010: Abenteuer Erde: Die Hippos vom Rhein (WDR)
  • 2010: Wilder Iran (ZDF/ARTE)

Schriften

  • zusammen mit Martin Esche (Fotos): Schädel, Steine, Sterne. Spaziergänge in die Berliner Schatzkammern der Wissenschaften, Stattbuch-Verlag, Berlin 1996 (ISBN 3-922778-60-7)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Ostwald bei StayFriends; abgerufen am 6. Dezember 2010)
  2. a b c Vita bei der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm; abgerufen am 10. Dezember 2011
  3. a b Angaben zur Hauptjury des Green Screen-Festivals; abgerufen am 7. Dezember 2010
  4. So lobte ihn die Jury des 4. Brandenburger Festival des Umwelt- und Naturfilms, der ökofilmtour 2009, wie folgt: Dem Autor Herbert Ostwald und den Kameramännern Roland Gockel und Norbert Röttcher gelingt es, durch das mühevolle Training afrikanischer Riesenhamsterratten zu zeigen, wie aufwändig es ist, Landminen zu beseitigen. Eine eher diffamierte Tierart wird uns so auf ungewöhnliche Weise bekannt gemacht und für freundlich und liebenswert befunden.“, Woidke ehrt Preisträger zum Abschluss derökofilmtour 2009“, Pressemitteilung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) Brandenburg vom 22. April 2009; abgerufen am 5. Dezember 2010
  5. Uwe Rutzen: Politisch und auf hohem Niveau. 4. Naturfilm-Festival Green Screen: Jury wählte 24 Beiträge für acht Kategorien ausPreisgeld: 16000 Euro In: Kieler Nachrichten (Online-Fassung vom 22. Juli 2010; abgerufen am 6. Dezember 2010)
  6. SEADocs 2010Junge Dokumentarfilmer beschäftigen sich intensiv mit dem Thema der Biodiversität

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ostwald (Begriffsklärung) — Ostwald hat folgende Bedeutungen: Stadt Ostwald im Elsass Elia Ostwald (* 1988), deutscher Eishockeyspieler Hans Ostwald (1873–1940), deutscher Journalist, Erzähler und Kulturhistoriker Herbert Ostwald (* 1960), deutscher Journalist und… …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Freundlich — Herbert Max Finlay Freundlich (* 28. Januar 1880 in Charlottenburg, heute Berlin; † 30. März 1941 in Minneapolis, Minnesota, USA) war ein führender Grundlagenforscher in der Kolloidchemie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert Max Finlay Freundlich — (* 28. Januar 1880 in Charlottenburg, heute Berlin; † 30. März 1941 in Minneapolis, Minnesota, USA) war ein führender Grundlagenforscher in der Kolloidchemie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung …   Deutsch Wikipedia

  • Herbert A. Hauptman — Herbert Aaron Hauptman Herbert Aaron Hauptman (né le 14 février 1917), est un mathématicien américain, lauréat du prix Nobel de Chimie avec Jerome Karle pour leurs réalisations remarquables dans la mise au point de méthodes directes de… …   Wikipédia en Français

  • Herbert Hauptman — Herbert Aaron Hauptman Herbert Aaron Hauptman (né le 14 février 1917), est un mathématicien américain, lauréat du prix Nobel de Chimie avec Jerome Karle pour leurs réalisations remarquables dans la mise au point de méthodes directes de… …   Wikipédia en Français

  • Herbert Aaron Hauptman — en 2009 Herbert Aaron Hauptman (14 février 1917 23 octobre 2011) est un mathématicien américain. Jerome Karle et lui sont colauréats du prix Nobel de chimie de 1985 pour « leurs réalisations remarquables dans la mise au point de méthodes… …   Wikipédia en Français

  • Herbert Brovarnik — Herbert C. Brown Herbert Charles Brown (Londres, 22 mai 1912 Lafayette (Indiana), 19 décembre 2004) était un chimiste qui a obtenu le prix Nobel de chimie en 1979 (en même temps que Georg Wittig) pour ses travaux sur les organoboranes. Fils d… …   Wikipédia en Français

  • Herbert Charles Brown — Herbert C. Brown Herbert Charles Brown (Londres, 22 mai 1912 Lafayette (Indiana), 19 décembre 2004) était un chimiste qui a obtenu le prix Nobel de chimie en 1979 (en même temps que Georg Wittig) pour ses travaux sur les organoboranes. Fils d… …   Wikipédia en Français

  • Herbert C. Brown — Herbert Charles Brown (22 mai 1912 à Londres 19 décembre 2004 à Lafayette, Indiana, États Unis) était un chimiste américain. Georg Wittig et lui sont colauréats du prix Nobel de chimie de 1979[1]. Sommaire 1 B …   Wikipédia en Français

  • Wilhelm Ostwald — Erinnerungstafel an Wilhelm Ostwald …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/2404276 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”