- Karimunjawa-Inseln
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Karimunjawa-Inseln Der Hafen in Jahr 1997 Gewässer Javasee Archipel Malaiischer Archipel Geographische Lage 5° 47′ S, 110° 21′ O-5.7833333333333110.35Koordinaten: 5° 47′ S, 110° 21′ O Anzahl der Inseln 27 Hauptinsel Karimunjawa Gesamtfläche 78 km² Einwohner 9.054 (2008) Die Karimunjawa-Inseln (auch Karimunjava-Inseln, indonesisch Kepulauan Karimunjawa) sind eine Inselgruppe, die zu Indonesien gehört. Die 27 Inseln der Gruppe liegen in der Javasee, etwa 80 Kilometer vor der Nordküste der Insel Java entfernt.
Seit 1986 sind die Karimunjawa-Inseln ein Naturschutzgebiet. Das indonesische Ministerium für Forstwirtschaft schuf 1999 den Nationalpark Karimunjawa, der sich über eine Fläche von 110.625 Hektar auf tropischen Regenwald, Mangroven und Seegebiete verteilt. Im Jahr 2001 wurden 110.117 Hektar zu einem von insgesamt sechs Meeresschutzgebieten in Indonesien erklärt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geologisch gehören die Karimunjawa-Inseln zu der Landmasse des Sundalandes. In Zeitalter des Neogen war die Hauptinsel Karimunjawa der höchste Gipfel in der Region. Während des Gelasiums wurden die Inseln vom Festland getrennt.[2]
Die Landmasse besteht hauptsächlich aus quarzhaltigen Sandstein, Kies, Tonmineralien und schlammhaltigen Böden.[1] Es gibt ebenfalls Abschnitte, die mit Sandstränden bedeckt sind.
Die bergige Hauptinsel Karimunjawa hat eine Landfläche von 46,2 Quadratkilometern. Dort befindet sich auch der Berg Gendero, mit etwa 464 m[3] die größte Erhebung in dem Gebiet. Über einen Mangrovenwald ist die Hauptinsel mit der 15 Quadratkilometer großen Nachbarinsel Kemujan verbunden. Die nächstgrößere Insel ist Parang mit 8,7 Quadratkilometern.[4]
Flora und Fauna
Das Ökosystem besteht aus einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Es gibt Gebiete mit Korallenriffen, Seegraswiesen, Mangrovenwälder, küstennahe Wälder und etwas höher gelegene Bereiche mit tropischem Regenwald.[1] Drei Inseln sind Lebensraum von Macaca fascicularis karimondjiwae, einer Unterart der in Südostasien verbreiteten Javaneraffen. Ihre Zahl wurde im Jahr 2008 auf unter 500 geschätzt.[4] Weiterhin kommen Mähnenhirsche, Malaiische Schuppentiere oder Malayische Mokassinottern vor. Auf den Inseln kommen 40 verschiedene Vogelarten vor. Auf den zwei Inseln Burung und Gelean befinden sich Brutstätten des Weißbauchseeadlers. Weitere Vogelarten sind beispielsweise die Rosakopf-Fruchttaube, die Bronzefruchttaube sowie Unterarten des Gelbbauchbülbüls (Pycnonotus goiavier var karimudjawae) und des Bartsittichs (Psitacula alexandri var karimundjawae). Zugvögel wie der Flussuferläufer oder der Regenbrachvogel wurden beobachtet, aber auch Schmetterlinge wie Idea leuconoe karimondjawae, eine Unterart der Weißen Baumnymphe.[1][5]
Es gibt mehrere Saumriffe und Barriereriffe, dazu einige Schiffswracks im Wasser. Dort kommen 16 geschützte Tierarten vor, zum Beispiel die Suppenschildkröte und die Echte Karettschildkröte, verschiedene Arten von Riesenmuscheln, wie die Grabende Riesenmuschel, Hippopus hippopus, die Eingewachsene Riesenmuschel, die Schuppige Riesenmuschel und die Glatte Riesenmuschel. Neben Nautilus pompilius, eine von nur noch sechs existierenden Arten der Perlboote, stehen auch die Helmschneckenart Cassis cornuta, das Tritonshorn und Turbo marmoratus unter Schutz. Insgesamt wurden mehr als 90 Korallenarten aus 51 Gattungen, darunter die seltene Orgelkoralle oder Schwarze Korallen, und 242 verschiedene Arten von Riff-Fischen gezählt.[1][5][6]
Die Seegrasgebiete werden von Thalassia und Enhalus geprägt. Insgesamt wurden 10 verschiedenen Gattung gezählt. Es kommen verschiedene Seetangpflanzen im Wasser vor, wie beispielsweise Caulerpa oder Halimeda, die zu den Grünalge zählen, verschiedenene Braunalgen wie Golftange, Padina oder Turbinaria reniformis sowie die Rotalgen Gracillaria, Gelidium, Hypnea oder Acanthophora. Mangroven, wie Rhizophora mucronata, bedecken eine Fläche von etwa 400 Hektar. Es kommen 13 Gattungen mit 32 verschiedenen Arten vor. An den Küstengebieten leben verschiedene Pflanzenarten, wie der Lindenblättrige Eibisch, Streblus asper aus der Familie der Maulbeergewächse, die Schachtelhalmblättrige Kasuarine oder der Katappenbaum. Teile der Insel sind mit tropischem Tieflandregenwald bedeckt, es kommen verschiedene endemische Arten vor, wie Fagraea elliptica, Cordia subcordata oder Pemphis acidula, die zu der Familie der Weiderichgewächse gehört.[1][5]
Klima
Das Klima ist durch den Monsun geprägt, der einmal aus Nordwesten kommt und dann durchschnittlich etwa 40 Millimeter Regen pro Tag bringt. Wenn er zwischen April und Oktober aus Südosten kommt, wehen trockene warme Winde aus Ost bis Südost. Die Meeresströmung bewegt dann Wassermassen aus Richtung Floressee Richtung Westen.
Verwaltung
Die Karimunjawa-Inseln bilden einen eigenen Kecamatan im Regierungsbezirk Jepara, der sich in der Provinz Zentral-Java befindet. Dieser Unterdistrikt ist in die drei Kelurahan Karimunjawa, Kemojan und Parang untergeteilt, welche die unterste Verwaltungsebene darstellen.
Geschichte
Name und Entdeckung gehen auf eine Zeit zurück, als sich der Islam in Indonesien ausbreitete. Einer Legende zu folge soll Sunan Nyamplungan oder Amir Hasan, der auch dort begraben sein soll, zu den Inseln gereist sein. Sein Vater, Sunan Muria, einer der „neun Vertrauten (Gottes)“, auch Wali Songo genannt, hatte ihn zuvor weggeschickt. Von dem Vulkan Muria an der Nordküste von Java konnte Sunan Muria die Inseln am Horizent nicht klar oder verschwommen erkennen, was auf javanisch kremun-kremun soko jowo heißt. Daraus hat sich der Name Karimunjawa entwickelt.[5]
Während der Kolonialzeit reisten einige Forschungsreisende zu den Karimun-Inseln, beispielsweise der Niederländer Johannes Elias Teijsmann im Jahr 1854 oder Rudolf Schlechter im Jahr 1910.[1]
Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich aus Javanern, Maduresen, Bugis, Mandar, Luwu und Bajak zusammen. Fünf Inseln sind bewohnt. Die meisten der 9054 Einwohner (Stand 2008) leben in der einzigen kleinen Stadt Karimunjawa an der Südwestspitze der Hauptinsel. Weitere bewohnte Inseln sind Kemujan, Nyamuk, Parang und Genting.[4][5][7]
Wirtschaft
Mit 45,4 Prozent lebt etwas weniger als die Hälfte der Bevölkerung vom Fischfang. Weitere 18,5 Prozent sind mit dem Anbau von Lebensmitteln beschäftigt (Stand 2008).[4]
Pro Jahr besuchen einige tausend Touristen den Nationalpark Karimunjawa, viele davon sind wohlhabende Indonesier und ausländische Taucher. Die meisten Hotels befinden sich auf der Hauptinsel Karimunjawa. Auf der Privatinsel Menyawakan gibt es ein fünf Sterne PADI-Resort der Oberklasse.[7][8]
Verkehr
Auf der Insel Kemujan befindet sich ein Flughafen mit einer Verbindung in die Provinzhauptstadt Semarang. Der Hafen liegt auf der Hauptinsel Karimunjawa. Dort fährt eine Fähre nach Jepara und ein Schnellboot nach Semarang. Es existieren etwa 22 Kilometer Straßen. Eine führt um die bergige Insel Karimunjawa nach Kemujan. Die Benutzung eines Ojeks ist eine gebräuchliche Variante im Nahverkehr.[7]
Weblinks
Commons: Karimun-Inseln – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Karimunjawa – Marine National Park Central Java, Indonesia – „The Oasis of Java“. ASEAN Regional Centre for Biodiversity Conservation (ARCBC), Los Baños, Philippinen, 2003, abgerufen am 17. Juni 2011 (PDF, englisch, hier ist nur von 22 statt 27 Inseln die Rede).
- ↑ Tomas Tomascik: The Ecology of the Indonesian Seas: Part 2. Periplus Editions, 15. August 1957, ISBN 978-962-593-163-0, S. 686.
- ↑ Georeferenzierung 5/50/43.05/S 110/27/18.59/E-5.8452916666667110.45516388889.
- ↑ a b c d Agustín Fuentes: Monkeys on the Edge. Ecology and Management of Long-Tailed Macaques and their Interface with Humans. In: Cambridge Studies in Biological and Evolutionary Anthropology. Cambridge University Press, Cambridge 14. April 2011, ISBN 978-0-521-76433-9, S. 12.
- ↑ a b c d e Karimunjawa National Park. Kementerian Kehutanan Republik Indonesia (indonesisches Ministerium für Forstwirtschaft), abgerufen am 17. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Diving Karimunjawa Islands : Menyawakan Island. indonesiadiving.com, abgerufen am 18. Juni 2011 (englisch).
- ↑ a b c Ryan Ver Berkmoes: Indonesia. 9. Auflage. Lonely Planet, 1. Januar 2010, ISBN 978-1-7410-4830-8, S. 218-220.
- ↑ Statistik Kehutanan Indonesia 2007. Kementerian Kehutanan Republik Indonesia (indonesisches Ministerium für Forstwirtschaft), 2008, abgerufen am 18. Juni 2011 (PDF, indonesisch, englisch).
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