Karl-Heinz Schröter

Karl-Heinz Schröter

Karl-Heinz Schröter (* 26. Oktober 1954 in Frankfurt (Oder)) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist Landrat des Landkreises Oberhavel (Land Brandenburg) und war Mitglied des zwölften Deutschen Bundestages.

Leben

Karl-Heinz Schröter wurde am 26. Oktober 1954 in Frankfurt (Oder) geboren. Nach dem Besuch der Politechnischen Oberschule und der Erweiterten Oberschule erhielt er 1973 das Abitur. Anschließend leistete er bis 1975 seinen Grundwehrdienst. Schröter studierte an der Universität Rostock und schloss 1980 als Diplom-Ingenieur für Landtechnik ab. Danach war er bis 1990 in der landtechnischen Instandhaltung tätig, zuletzt als technischer Bereichsleiter im Volkseigenen Gut Tierproduktion Berlin. Schröter ist katholisch, verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt in Hohen Neuendorf und ist Marathonläufer.[1][2]

Politik

Schröter wurde 1989 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei in der DDR, heute Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), und ein Jahr später Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Oranienburg. Im Mai 1990 wurde Schröter zum Landrat des Kreises Oranienburg gewählt. Von 1990 bis 1994 war er zugleich Mitglied des Deutschen Bundestages als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Oranienburg – Nauen.[1] 1994 wurde Schröter Landrat des neu gebildeten Landkreises Oberhavel sowie Vorsitzender des Landkreistages Brandenburg und Vizepräsident des Deutschen Landkreistages.[2] 2001 erfolgte seine Wiederwahl als Landrat.[3]

In Bezug auf eine mögliche Neugliederung des Bundesgebietes sprach sich Schröter im Jahr 2000 für die Schaffung eines großen Nord-Ost-Staates aus. Dieser sollte aus den Ländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gebildet werden mit Schwerin als Hauptstadt.[4] 2006 wurde Schröter als Kandidat für das Amt des Vorsitzenden der brandenburgischen SPD gehandelt, aus dem sich Matthias Platzeck damals zurückzog.[5] Im brandenburgischen Bildungswesen forderte Schröter 2007 als zentrale Reform eine stärkere Dezentralisierung der Schulpolitik. Die Kommunen als Träger der Schulen sollten auch die Personalverantwortung für die Lehrer erhalten, die bisher beim Land liegt.[6] Im Rahmen der Errichtung des Flughafens Berlin Brandenburg International plädierte Schröter 2008 für die Offenhaltung des von der Schließung bedrohten Flughafens Berlin-Tegel. Andernfalls befürchtete er Nachteile für die wirtschaftliche Entwicklung Oberhavels.[7]

Im November 2009 wurde Schröter durch den Kreistag als Landrat wiedergewählt.[8] Seine neue achtjährige Amtszeit wird im März 2010 beginnen.[9] Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP hatten zuvor einen Antrag im Kreistag abgelehnt, eine Option der brandenburgischen Kommunalverfassung zu nutzen und den neuen Landrat direkt durch die Bürger wählen zu lassen. Einige Fraktionsmitglieder bekundeten, eine Direktwahl sei ihnen zu riskant.[10] Schröter selbst hatte 2007 die Diskussion über eine Direktwahl der Landräte in Brandenburg als völlig überflüssig bezeichnet.[11]

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Klaus-J. Holzapfel (Hrsg.): Kürschners Volkshandbuch Deutscher Bundestag; 12. Wahlperiode 1990. 62. Auflage, Rheinbreitbach 1991, S. 224.
  2. a b Vgl. Landrat mit langem Atem. In: Märkische Allgemeine, Neue Oranienburger Zeitung, 26. Oktober 2004.
  3. Vgl. Alle loben Schröter. In: Märkische Allgemeine, 25. September 2001.
  4. Vgl. Eine neue Kommission soll die Länderfusion vorantreiben. In: Berliner Zeitung, 2. Februar 2000.
  5. Vgl. Speer: Skurrile Debatte um Platzeck-Nachfolge. In: Berliner Morgenpost, 6. April 2006.
  6. Vgl. Gespräch Schröters mit Ulf Matthiesen und Jörg Schönbohm. In: Der Tagesspiegel, 22. Oktober 2007.
  7. Vgl. Oberhavel und Barnim torpedieren BBI-Projekt. In: Die Welt, 16. Juli 2008.
  8. Vgl. Ohne Umweg in die vierte Amtszeit: In: Märkische Allgemeine, Neue Oranienburger Zeitung, 1. Oktober 2009.
  9. Vgl. Schröters Weg zur vierten Amtszeit. In: Märkische Allgemeine, Neues Granseer Tageblatt, 7. Mai 2009.
  10. Vgl. Oberhavel darf Landrat erst 2018 direkt wählen. In: Märkische Allgemeine, Neues Granseer Tageblatt, 7. Mai 2009.
  11. Vgl. Landkreistag fordert Ende der Debatte um Landräte-Direktwahl. In: ddp Basisdienst, 27. April 2007.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl-Heinz Spickenagel — 1959 Karl Heinz Spickenagel (* 17. Januar 1932 in Berlin; auch Kalle) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der als Torwart de …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Heinz Holze — (* 30. Juni 1930; † 11. Juni 2000) war ein deutscher Fußballspieler (DDR). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schloss sich Holze der neu gegründeten Sportgemeinschaft Volkspolizei (SG VP) Greifswald an. Mit 19 Jahren wechselte er 1949 in die… …   Deutsch Wikipedia

  • Schröter (Familienname) — Schröter oder Schroeter ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Max von Bauernfeind — Karl Maximilian von Bauernfeind Karl Maximilian von Bauernfeind (* 28. November 1818 in Arzberg in Oberfranken; † 3. August 1894 in Feldafing) war ein deutscher Ingenieur und Geodät. Bauernfeind ging mit 18 Jahren auf die „polytechnische Schule“… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Max von Bauernfeind — Karl Maximilian von Bauernfeind Karl Maximilian von Bauernfeind (* 28. November 1818 in Arzberg in Oberfranken; † 3. August 1894 in Feldafing) war ein deutscher Ingenieur und Geodät. Bauernfeind ging mit 18 Jahren auf die „polytechnische Schule“… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Putzhammer — (* 31. März 1941 in Freilassing; † 27. Juni 2006 in Berlin) war ein deutscher Volksschullehrer und von 1998 bis Mai 2006 Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Seit 2001 war er außerdem Mitglied… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Schmidtke (Ergonom) — Heinz Schmidtke (* 6. August 1925) ist ein deutscher Arbeitswissenschaftler. Er ist emeritierter Ordinarius für Ergonomie und Altrektor der Technischen Universität München (TUM). Leben Schmidtke studierte Psychologie und Physik bis 1949 und… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Maximilian von Bauernfeind — Karl Maximilian (Max) von Bauernfeind (* 28. November 1818 in Arzberg in Oberfranken; † 3. August 1894 in Feldafing) war ein deutscher Ingenieur und Geodät. Bauernfeind ging mit 18 Jahren auf die „polytechnische Schu …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Heinrich Hager — (* 17. Januar 1868 in Mainz; † 25. Dezember 1948 in Simbach am Inn) war ein deutscher Bauingenieur, Rektor der Technischen Hochschule München und Direktor der Landesgewerbeanstalt Bayern. Er studierte an den Technischen Hochschulen in Dresden und …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Döring (Manager) — Karl Döring (* 1937) ist ein deutscher Manager. Er war von 1979 bis 1985 Stellvertretender Minister der DDR für Erzbergbau, Metallurgie und Kali.[1] Karl Döring studierte von 1955 bis 1962 Eisenhüttenkunde an der Hochschule für Stahl und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”