Karl Joseph von Drechsel

Karl Joseph von Drechsel

Karl Joseph Graf von Drechsel (* 26. Juni 1778 auf Schloss Spindlhof bei Regenstauf; † 8. Februar 1838 in München) war bayerischer Generalpostmeister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn des bayerischen Hauptpflegers zu Regenstauf Joseph Maria Freiherr von Drechsel (1754–80) geboren studierte Karl Joeph Graf von Drechsel an den Universitäten von Erlangen, Würzburg und Ingolstadt Rechtswissenschaften. In Erlangen schloss er sich 1798 dem Corps Onoldia an.[1] Nach dem Studium besuchte er die Diplomatischen Pflanzschule in München.

1800 wurde Drechsel Landesdirektionsrat in Neuburg an der Donau. 1803 wurde er nach München versetzt und dort am 1. Oktober 1806 zum königlichen Postkomissär ernannt. In dieser Funktion hatte er die Souveränitätsrechte Bayerns gegenüber der durch Staatsvertrag errichteten thurn-und-taxischen Lehenspost zu sichern. Im Frühjahr 1808 überführte er die taxisschen Posten in die bayerische Staatsverwaltung, die er bis 1817 als Generalpostdirektor leitete. Von 1817 bis 1826 war er Generalkommissärs im Rezatkreis und von 1826 bis 1828 im Oberdonaukreis. Wegen seiner liberalen Haltung wurde er 1828 von König Ludwig I. des Dienstes enthoben. Hiernach lebte er auf seinem Gut Karlstein und betätigte sich als Mitglied der Zweiten Kammer in schulpolitischen, sozialen und verkehrstechnischen Themen.

Drechsel zählte zu den führenden Köpfen der Ära Montgelas. Seine Hauptleistungen waren die Schaffung einer eigenen bayerischen Landespost, ihr fortschrittlicher Ausbau und die Verteidigung dieses Hoheitsrecht gegen Thurn und Taxis. Ein Urenkel von ihm war der Widerstandskämpfer Max Ulrich Graf von Drechsel.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 28, 11

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