Łebunia

Łebunia
Łebunia
Łebunia führt kein Wappen
Łebunia (Polen)
Łebunia
Łebunia
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Lębork
Gmina: Cewice
Geographische Lage: 54° 27′ N, 17° 49′ O54.45027777777817.812777777778Koordinaten: 54° 27′ 1″ N, 17° 48′ 46″ O
Einwohner:

666

Postleitzahl: 84-311
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GLE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Woiwodschaftsstraße 214: ŁebaLęborkKościerzynaSkórczWarlubie
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Łebunia (deutsch Labuhn, Kreis Lauenburg/Pommern, kaschubisch Łebùniô oder auch Lëbùno) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Cewice (Zewitz) im Powiat Lęborski (Kreis Lauenburg in Pommern).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Łebunia liegt elf Kilometer südlich der Kreisstadt Lębork (Lauenburg in Pommern) an der Woiwodschaftsstraße 214, die von Łeba (Leba) an der Ostsee und Lębork weiter über Kościerzyna (Berent) und Skórcz (Skurz) bis nach Warlubie (Warlubien, 1942-45 Warlieb) in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern führt. Zwischen 1920 und 1939 war die östliche Ortsgrenze zugleich ein Teilstück der deutsch-polnischen Grenze am Polnischen Korridor, vorher markierte sie die Grenze zwischen den preußischen Provinzen Pommern und Westpreußen.

Bahnanschluss bestand zwischen 1902 und 1975 (bis 2004 noch Güterverkehr) über die fünf Kilometer entfernte Bahnstation Wussow = Osowo Lęborskie an der Bahnstrecke Lębork–Bytów (Lauenburg in Pommern–Bütow) und von 1905 bis 1920 sowie 1939 bis 2000 über die 14 Kilometer entfernte Bahnstation Linde (Kreis Neustadt) = Linia-Zakrzewo an der Bahnstrecke Pruszcz Gdański–Łeba (Praust–Leba). Beide Bahnlinien wurden stillgelegt.

Nachbarorte von Łebunia sind: im Norden Osowo Lęborskie (Wussow), im Osten Zakrzewo (Werder), im Süden Bukowina (Buckowin) und der Militärflugplatz von Siemirowice (Schimmerwitz), und im Westen Cewice (Zewitz) sowie Maszewo Lęborskie (Groß Massow).

Ortsname

Die deutsche Ortsbezeichnung Labuhn steht für drei pommersche Orte. Der polnische Ortsname kommt nur hier vor.

Geschichtliches

Bis 1945 war Labuhn ein Dorf im Lauenburg in Pommern im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern. Das Dorf war Sitz eines Standesamtes, das auch für Zewitz (heute polnisch Cewice) zuständig war. Umgekehrt war Zewitz Sitz und namensgebender Ort eines Amtsbezirkes, dem auch Labuhn zugeordnet war.

Zur Gemeinde Labuhn gehörten damals noch die Ortschaften Boor und Wassermühle.

Im Jahre 1910 lebten in der Gemeinde und im Gutsbezirk Labuhn 601 Menschen. Die Zahl der Einwohner betrug 1933 insgesamt 555, im Jahre 1939 bereits 567 und stieg im heutigen Łebunia auf 666.

Das jetzt polnische Dorf ist nun Ortsteil der Gmina Cewice im Powiat Lęborski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stolp).

Kirche

Kirchspiel/Pfarrei

Labuhn ist ein altes Kirchdorf mit einer - seit der Reformation - überwiegend evangelischen Einwohnerschaft. Die wenigen katholischen Kirchenglieder gehörten vor 1945 zur Pfarrei Lauenburg (heute polnisch Lębork).

Einst war Labuhn eine Filialkirche im evangelischen Kirchspiel Buckowin (Bukowina), erhielt bis 1945 jedoch seine Selbständigkeit als eigenes Kirchspiel im Kirchenkreis Lauenburg im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Bis 1901 umfasste es 14 Ortschaften, als dann jedoch sieben Dörfer zu einem gesonderten Pfarrsprengel Krampkewitz (Krępkowice) ausgegliedert wurden.

Bis 1945 verlief durch das Kirchspiel Labuhn die Provinzgrenze zwischen Pommern und Westpreußen, wobei die Ortschaften Labuhn, Zewitz (Cewice), Wussow (Osowo Lęborskie), die Kapellengemeinde Groß Massow (Maszewo Lęborskie) und Poppow (Popowo) in Pommern, die Dörfer Occalitz (Okalice) und Werder (Zakrzewo) aber schon in Westpreußen lagen.

Im Jahre 1940 wurden im Kirchspiel Labuhn 2100 Gemeindeglieder gezählt.

Nach 1945 wurde auch Łebunia - nun allerdings katholischer - Pfarrsitz, und die Kirche erhielt den Namen des Erzengels Michael („Kościół Świętego Michała Archanioła“ - Michaeliskirche).

Die Pfarrei Łebunia ist in das Dekanat Sierakowice (Sierakowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert. Sie umfasst die Dörfer Bukowina (Buckowin, als Filialkirche), Okalice (Occalitz), Osowo Lęborskie (Wussow), Osowiec und Malczyce (Henriettenthal).

Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind in die Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) mit der Filialkirche in Lębork (Lauenburg in Pommern) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingegliedert.

Pfarrer

Zwischen der Reformation und 1945 amtierten in Labuhn 16 evangelische Geistliche:

  • Johann Cossius, um 1580
  • Georg Chille
  • Martin Flosse
  • Christian Henzelius, etwa 1680-1700
  • Johann Georg Bausius, 1700-1732
  • Martin Böhm, 1732-1762
  • Friedrich Gallasius, 1764-1768
  • Johann Samuel Hechsel, 1769-1725
  • Johann Friedrich hechsel (Sohn von 8.), 1796-1804
  • August David Benjamin Schwartze, 1804-1850
  • Heinrich Christian Herzberg, 1850-1861
  • Karl Johannes Kloß, 1862-1873
  • Albert Sellentin, 1874-1888
  • Otto Wilhelm Georg Büttner, 1888-1902
  • Gustav Barckow, 1903-1939
  • Christlieb Meyer, 1939-1945

Unter den Geistlichen ragt die Person des Pfarrers Schwartze (1804-1850) heraus. Er war wegen seiner medizinischen Kenntnisse weit bekannt und wurde 1831 bei der hier herrschenden Cholera zum Bezirkssanitätskommissar ernannt. Auch um das Schulwesen erwarb er sich große Verdienste.

Verweise

Literatur

  • Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, Teil 2, Stettin, 1912
  • Hans Glaeser, Das Evangelische Pommern, Teil 2, Stettin, 1940

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cewice — Cewice …   Deutsch Wikipedia

  • Gmina Cewice — Cewice Commune   Gmina   …   Wikipedia

  • Włodzimierz Klata — (born 6 July 1963 in Lębork) was the deputy mayor of the city of Lębork, Poland, between 2002 and 2007. Biography Education Klata was educated at the No. 8 primary school in Lęborku between 1970 and 1978 and then at the general education… …   Wikipedia

  • Liste deutscher Bezeichnungen polnischer Orte — In dieser Liste werden polnische Namen von Orten (Städte, Flüsse, Inseln etc.) den jeweiligen deutschen Bezeichnungen gegenübergestellt, die sie zu Zeiten trugen, als die Gebiete, in denen sie sich befinden, zum Deutschen Reich oder Österreich… …   Deutsch Wikipedia

  • Oskowo — Oskowo …   Deutsch Wikipedia

  • Cewice —   Village   …   Wikipedia

  • Malczyce, Pomeranian Voivodeship — For the village in Lower Silesia, see Malczyce. Malczyce   Settlement   …   Wikipedia

  • Maszewo Lęborskie —   Village   train station in Maszewo Lęborskie …   Wikipedia

  • Okalice —   Village   …   Wikipedia

  • Oskowo —   Village   …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”