- Leopold Gondrecourt
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Graf Leopold Gondrecourt (* 1816 in Nancy; † 22. Mai 1888 in Salzburg) war ein General im Kaisertum Österreich, später in Österreich-Ungarn, französischer Herkunft.
Leben
Nach dem Besuch der Militärschule Saint-Cyr in Saint-Cyr-l’École stellte er sich der österreichischen Armee in Dienst. Für die erfolgreiche Einnahme des Königbergs bei Selk während des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 wurde der damalige Brigadier mit dem Militär-Maria-Theresia-Orden ausgezeichnet.
1864 wurde Gondrecourt Oberhofmeister und Erzieher des gerade einmal sechs Jahre alten Erzherzogs Rudolf von Österreich-Ungarn. Der schon zur Geburt zum Oberst ernannte Junge sollte zum Soldaten erzogen werden. Dazu wendete Gondrecourt militärische Erziehungsmethoden an, so z. B. Wasserkur, Wecken durch Pistolenschüsse, nächtliches Aussetzen im Tiergarten, sowie stundenlanges Exerzieren. Nachdem einer seiner Untergebenen, Josef Latour den Mut gefasst hat, die sich im Ausland aufhaltende Mutter Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn (Sisi) über die schlechte Behandlung ihres Sohnes zu informieren, stellte diese ein Ultimatum. Dieses hatte zur Folge, dass Kaiser Franz Joseph I. Gondrecourt 1866 entließ.
Daraufhin wurde er Kommandant der Festung Theresienstadt. 1866 wurde er Adjutant von General Eduard Clam-Gallas im I. Armeecorps, später kommandierender General im Rang des Generalmajors desselben. 1888 wurde Gondrecourt in den Ruhestand entlassen.
Literatur
- Brigitte Hamann. Kronprinz Rudolf. Ein Leben. Piper Verlag. München 2006. ISBN 978-3-492-24572-2. Seiten 28 – 32.
- Leopold Gondrecourt In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 32
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