- Liste der Baudenkmäler in Rödinghausen
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Die Liste der Baudenkmäler in Rödinghausen enthält die denkmalgeschützten Bauwerke auf dem Gebiet der Gemeinde Rödinghausen im Kreis Herford in Nordrhein-Westfalen (Stand: Oktober 2011). Diese Baudenkmäler sind in Teil A der Denkmalliste der Gemeinde Rödinghausen eingetragen; Grundlage für die Aufnahme ist das Denkmalschutzgesetz Nordrhein-Westfalens (DSchG NW).
Inhaltsverzeichnis
Denkmalliste
Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Eingetragen
seitDenkmal-
nummerEv. Kirche Bieren Bieren
Bahnhofstraße 101
KarteEvangelisch-lutherisch. Errichtet anstelle einer älteren Fachwerkklus.[1][2] 1908/1909[1][2] Sep. 1984 20.1 4
Bartholomäuskirche Rödinghausen Rödinghausen
Alte Dorfstraße 33
KarteSandstein. Im Wesentlichen Gotik mit romanischem Turm. Archäologische Untersuchungen und Auswertung historischer Quellen deuten auf einen hölzernen Vorgängerbau aus dem 9. Jahrhundert hin, dem spätestens im 12. Jahrhundert ein steinerner Kirchenbau nachfolgte, der vermutlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts romanische Elemente erhielt. 1233 erste urkundliche Erwähnung. Im 16. Jahrhundert abermaliger Umbau und Erweiterung im gotischen Stil unter dem Patronat der Bussches, die Gut Waghorst besaßen. Letzter größerer Baubschnitt erfolgte 1893 als die Querhausarme angefügt wurden. Zur Innenausstattung zählen unter anderem eine Kanzel von 1588 im Stil der frühen Renaissance, zwölf spätgotische Apostelfiguren (um 1520), ein dreflügliger hölzerner Altar aus dem Jahr 1520 und eine seltene plattdeutsche Bibel, die 1596 von David Volderus herausgegegeben wurde.[3][4][5] ab 1233 belegt[4] Sep. 1984 20.2 Michaelkirche Westkilver Bruchmühlen
Westkilverstraße 51
KarteHeutige Kirche entstand 1904 durch historisierende Erweiterung einer alten gotischen Steinkapelle aus dem Jahr 1471. 1929 Turmbau.[6][7] 1471[7]/ 1904[6]/ 1930[6] Sep. 1984 20.3 Glockenturm in Dono Bieren
Donoer Straße 33
KarteStählerne Bauernschaftsglocke von 1877. Vorgängerglocke (Gussjahr unbekannt) aus Bronze wurde 1877 als Hofglocke an den Bauern Große-Schütte (Oberbauerschaft) verkauft. Der heute die Glocke tragende Stahlmast wurde vom EMR 1928 gestiftet und diente zuvor als Strommast. 2011 restauriert.[8] 1877/ 1928[9][8] Mai 1984 22.4 Gut Böckel Bieren
Rilkestraße 18
KarteUmlaufende Gräfte gliedern die Anlage in Hauptburg mit dem Herrenhaus und Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden und Wassermühle sowie in den außerhalb der Gräfte liegenden Teil, der neben weiteren Wirtschaftsgebäuden einen Landschaftspark von Rudolph Jürgens aus dem Jahr 1900 umfasst. Das Gut wurde erstmals 1350 erwähnt; diese ältesten Teile sind jedoch nicht erhalten. Heutige Hauptanlage mit dem zweiflügligen Herrenhaus entstand im barocken Stil 1682. 1885 wurde ein Neubauflügel im Stil der Neorenaissance angefügt.[10][11][12] ab 1350,[10]
Herrenhaus 1682-1885[10]Sep. 1984 20.5 Haus Kilver Bruchmühlen
Westkilverstraße 19
KarteEhemalige Wasserburg (Graben teils erhalten) mit zweiflügeligem Herrenhaus. Herrenhaus entstand 1605 im Stil der Renaissance durch Umbau eines Vorgängerbaus. Komplex umfasst neben dem Herrenhaus ein Dreschhaus und die Vorburg mit Fachwerkhaus aus dem Jahr 1798. Das Gut bzw. dessen heutige Vorgängerbauwerke wurden 851 in sächsischer Zeit erstmals erwähnt und zählt zu den ältesten bis heute existierenden Bauwerken der Region.[13][14] (851 erwähnt) / 1605 / 1789[13][14] Sep. 1984 20.6 Postgebäude in Bruchmühlen Bruchmühlen
Meller Straße 2
Karteehemals preußisches Postamt, ab 1986 Apotheke, heute Anwaltskanzlei. Historisierender Backsteinbau in neugotischem Stil.[15] 1905[15] Sep. 1984 20.7 Johanneskirche Schwenningdorf Schwenningdorf
An der Kirche 1
KarteSelbständige Evangelisch-Lutherische Kirche. 1854 geweiht, 1857 fertig gestellt, 1931 um Westturm und Anbau erweitert[16] 1857[16] Feb. 1985 8.8 Glockenturm in Schwenningdorf (Stukenhöfen) Schwenningdorf
Stukenhöfener Straße 9
KarteBauernschaftsglocke. Bronzene Vorgängerglocke aus dem Jahr 1837 musste 1917 zur Rüstungsproduktion abgeliefert werden. Jetzige stählerne Glocke stammt aus dem Jahr 1921. Der Eichenstamm, der heute die Glocke trägt, wurde 1983 auf Gut Hollwinkel geschlagen.[8] 1921/1983[8] Mai 1984 22.9 - frei - 10 Oberschulten Hof Rödinghausen
Kirchweg 16
KarteVierständriges Westfalenhaus, ehemals „Rödinghausen Nr. 1“, beachtenswert ist das abseitige Backhäuschen sowie der zugehörige Rententeil (siehe Nr. 24). Wohnteil 1985 durch Brand fast völlig zerstört. Wiederaufbau 1986.[17][13][18] 16. Jhrdt.[17] 1816[19]/ 1986[18] Apr. 1986 1.11 - frei - 12 Grenzstein Nr. 415 Rödinghausen
In der Wiese (Hagenbrink)
KarteGrenzstein der um 1837 errichteten Grenzsteinlinie zwischen Hannover und Preußen. Grenzstein Nr. 1 befindet sich in Wiedensahl. Der letzte Grenzstein befindet sich bei Bad Laer (Nr. 590). Ein H bzw. ein P markieren die jeweiligen Staatsgebiete. Die hannoveraner Seite trägt meist die Jahreszahl 1837, während die preußische Seite die Nummer des Grenzsteines trägt. Heute markiert die Grenzsteinlinie bis auf wenige Ausnahmen die Grenze zwischen den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.[20][21] 1837[20] Nov. 1987 5.13 Grenzstein Nr. 404, Rödinghausen Rödinghausen
Linkerhagen
Kartesiehe Nr. 13 1837[20] Nov. 1987 5.14 Fachwerk-Kötterhaus Rödinghausen
Heerstraße 75 a
KarteHallenhaus für die Kötter des 1824 errichteten Hofes „Unterster Heermeier“ (Heerstraße 71, ehemals Rödinghausen Nr. 3). 1990 restauriert durch das Westfälische Amt für Denkmalpflege. Auffällig sind die spiralförmigen Geckpfähle.[13][22] 1830[22] Feb. 1988 17.15 Brücke über der Bahnstrecke Bünde-Bassum am Haltepunkt „Neue Mühle“ Schwenningdorf
32289 Schwenningdorf-Rödinghausen, Gemarkung Schwenningdorf, Flur 3, Flurstück 245
KarteAuch „Hasenbrücke“ genannt. Der Russ am Sandstein zeugt vom einstigen Dampflokverkehr. Die südliche Seite ziert das Wappen der Grafschaft Ravensberg. Die nördliche Seite zeigt das Wappen des Fürstentums Minden, das einige Kilometer nördlich der Brücke lag. Über die Brücke führt der auch hier nicht asphaltierte Wittekindsweg.[23] um 1899[23] Aug. 1989 9.16 Grenzstein Nr. 400 Rödinghausen
In der Gehle
Kartesiehe Nr. 13 1837[20] Aug. 1989 9.17 Grenzstein Nr. 402 Rödinghausen
Kellenberg
Kartesiehe Nr. 13 1837[20] Aug. 1989 9.18 Grenzstein Nr. 418 Bruchmühlen
Kollmühle
Kartesiehe Nr. 13 1837[20] Aug. 1989 9.19 - frei - 20 Aussichtsturm „Nonnenstein“ Rödinghausen
Flur 2, Flurstück 56
KarteSandstein. 1968 von 9 auf 14 m erhöht. Erbaut anstelle eines älteren Holzturmes als Kaiser-Wilhelm-Turm auf dem höchsten Berg Rödinghausens (274 m ü. NN) auf der Grenze zu Preußisch Oldendorf-Börninghausen.[16][24][25] 1897[16] Mär. 1991 1.21 Fachwerk-Nebengebäude Schwenningdorf
Hansastraße 36
KarteHallenhaus. Baufällig: Lehmausfachung ist löchrig und Flechtwerk liegt teils frei, Balken und Geckpfahl sind teils stark verwittert. 1730[26] Apr. 1991 9.22 Fachwerkgebäude Rödinghausen
Sachsenweg 43
KarteHallenhaus Apr. 1991 9.23 Fachwerkgebäude-Altenteiler Rödinghausen
Flur 3, Flurstück 17
KarteAltenteiler des Hofes Oberschulte (siehe Nr. 11). Seltene Bauform eines Doppel-Heuerlingskottens[13] 1729[27] Juli 2002 29.24 Siehe auch
- Der Kreisgrenzstein auf der Gemeindegrenze Rödinghausen/ Preußisch Oldendorf bei Schwenningdorf-Neue Mühle (bei 52° 15′ 49″ N, 8° 31′ 7″ O52.2635488.518513) ist auf der Denkmalliste der Nachbargemeinde Preußisch Oldendorf eingetragen, siehe dazu Eintrag Nr. 17 der Denkmalliste Preußisch Oldendorfs.
- Von der preußisch-hannoveranischen Grenzsteinlinie sind auch auf Rödinghauser Gebiet bzw. nahe der Grenze weitere Grenzsteine erhalten. Da sie sich naturgemäß fast immer auf der niedersächsisch-nordrhein-westfälischen Grenze bzw. sich nach kleineren Grenzkorrekturen in unmittelbarer Nähe der Landesgrenze befinden, sind diese sind eventuell geschützt durch den Eintrag auf der Denkmalliste der Stadt Melle. Bekannt sind der Grenzstein Nr. 403 bei 52° 15′ 29″ N, 8° 27′ 31″ O52.2579278.458636 und Nr. 412D[28][29] bei 52° 14′ 53″ N, 8° 28′ 9″ O52.2481800451688.4691554307938. Grenzbegleitend sind auf Rödinghauser Gebiet die Reste der historischen Landwehre und Grenzhügel in Teilbereichen immer noch sichtbar. Ein auffälliger, rund 3 Meter tiefer Graben verläuft beispielsweise zwischen den Steinen 402 und 403 im Wald am Südhang des Wiehengebirges.
- Eine fast baugleiche Brücke wie die denkmalgeschützte beim Haltepunkt Neue Mühle befindet sich weiter südlich auf Bünder Gebiet bei 52° 13′ 18″ N, 8° 31′ 44″ O52.2217798.528861. Diese Brücke ist jedoch nicht denkmalgeschützt.
- Auf der Denkmalliste der Stadt Bünde (Abschnitt Technische Baudenkmäler, Nr. 4) ist eine Unterführung der Ravensberger Bahn gelistet, die aus dem Jahr um 1899 stammt. Eine fast baugleiche Unterführung selben Baujahres befindet sich im Rödinghauser Gemeindegebiet in der Nähe des Bahnhofs Bieren bei 52° 14′ 2″ N, 8° 31′ 4″ O52.2337538.517795. Diese Rödinghauser Steinbogenbrücke ist jedoch nicht denkmalgeschützt.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erwin Möller: Die Bierener Kirche. St. Jürgen in Bieren - oder Wie heißt die älteste Figur in der Bierener Kirche. Evangelische Kirchengemeinde Rödinghausen, abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ a b Botzet, Rolf: Die Geschichte von Klus und Kirche in Bieren. Erschienen anlässlich der 100. Wiederkehr des Kirchbaus in Bieren im Jahr 1909. 1 Auflage. Gemeinde Rödinghausen, 2009, ISBN 978-3-9811504-2-1.
- ↑ Redaktion baukunst-nrw: Bartholomäuskirche. In: Baukunst-nrw. Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 7. November 2011.
- ↑ a b Rolf Botzet; Friedhelm Mailänder; Jürgen Tiemann: Die Bartholomäuskirche in Rödinghausen. Eine kurze Beschreibung ihrer Geschichte und Kunstwerke 2003. Gemeinde Rödinghauen, 2003, ISBN 3-9801709-8-5.
- ↑ Rolf Botzet: Die Rödinghausener Bartholomäus-Kirche. Die Baugeschichte der Bartholomäus-Kirche. Evangelische Kirchengemeinde Rödinghausen, abgerufen am 7. November 2011.
- ↑ a b c Die Geschichte der Michael-Kirche. Evangelische Kirchengemeinde Westkilver, abgerufen am 4. November 2011.
- ↑ a b vgl. Infokasten Datei:Kilver Juni 2009 118.jpg
- ↑ a b c d Die Gschichte der Glocken. Die Glocken der Gemeinde Rödinghausen. Evangelische Kirchengemeinde Rödinghausen, abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ Glocken-Wiederbelebung in Rödinghausen. Radio Herford, 9. Juli 2011, abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ a b c Rolf Botzet: Gut Böckel. In: Baukunst-nrw. Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 5. November 2011.
- ↑ Gutspark Böckel. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 30. Juni 199, abgerufen am 5. November 2011.
- ↑ Rolf Botzet: Gutspark Böckel. In: Baukunst-nrw. Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 5. November 2011.
- ↑ a b c d e Wittekindsland. Kreis Herford, abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ a b Rolf Botzet: Haus Kilver. In: Baukunst-nrw. Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ a b Michael Woll: Alte Post Bruchmühlen. Im Lauf der Zeit. Neue Osnabrücker Zeitung, 26. November 2010, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ a b c d Die Sehenswürdigkeiten im „Nordic Walking Park Rödinghausen“. Gemeinde Rödinghausen, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ a b Rolf Botzet: Oberschulten Hof. In: Baukunst-nrw. Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 26. Oktober 2011.
- ↑ a b vgl. Inschrift Datei:2011-10-27 Rödinghausen. Oberschultenhof (3).jpg
- ↑ vgl. Inschrift Datei:Rödinghausen 2009-01-10 066.jpg
- ↑ a b c d e f Jörg Feldmann, Tanya van der Wacht: Grenzsteinlinie Hannover-Preußen 1837 von Wiedensahl bis Bad Laer. In: Geschichtsspuren.de. 14. April 2009, abgerufen am 28. Oktober 2011.
- ↑ Kgl. Preußische Regierung zu Minden (Hrsg.): Amtsblatt der kgl. Preußische Regierung zu Minden. Jahrgang 1845, Bruns, Minden 1845 (Digitalisat bei Google Books, abgerufen am 25. Oktober 2011).
- ↑ a b SO 13.09. - Eine Kirche, ein Kötterhaus und ein Vortrag. Herforder Blatt, abgerufen am 30. Oktober 2011.
- ↑ a b Rolf Botzet: Eisenbahnbrücke „Neue Mühle“. In: Baukunst-nrw. Führer zu Architektur und Ingenieurbaukunst in NRW. Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 26. Oktober 2011.
- ↑ Bismarckturm Rödinghausen. 12. August 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ 31 Bismarcktürme in NRW. Von Aachen bis Wuppertal. 12. August 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011: „die Bismarcksäule in Rödinghausen wurde direkt neben einem Kaiser-Wilhelm-Turm (heute Aussichtsturm auf dem Nonnenstein) errichtet.“
- ↑ vgl. Inschrift Datei:2011-10-27 Rödinghausen. Baudenkmal. Hansastraße (9).jpg
- ↑ vgl. Inschrift Datei:2011-10-27 Rödinghausen. Oberschultenhof-Altenteiler (2).jpg
- ↑ Hinweis: Genaue Bezeichnung unleserlich. Möglicherweise auch 412h oder 412d
- ↑ Eberhard Gutberlett: Grenzsteine östliches Osnabrücker Land. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
Literatur
- Rolf Botzet (Autor), Robert Mesterheide (Fotograf): Radkultourroute Rödinghausen: Natur- und Baudenkmäler Sehenswürdigkeiten. 1 Auflage. Gemeinde Rödinghausen, 2007-04-28, ISBN 3-9811504-0-6, S. 22.
- Rolf Botzet, Wilhelm Lindemann (Illustrator): Rödinghausen, Die Denkmäler - Zeugnisse von Kunst, Kultur und Natur. Gemeinde Rödinghausen, 1991, ISBN 3-9801709-2-6, S. 24.
Weblinks
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