Lutz H. Peper

Lutz H. Peper

Lutz H. Peper (* 24. Oktober 1953 in Bremen) ist ein deutscher Kaufmann, Unternehmer und Politiker (AFB). Er war von 1995 bis 1999 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und von 2007 bis 2009 Präses der Handelskammer Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Werdegang

Lutz H. Peper beendete seine schulische Ausbildung 1972 mit dem Abitur und leistete dann seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr ab. Anschließend absolvierte er bis 1976 eine Ausbildung als Industriekaufmann bei der Siemens AG. Von 1976–1979 war er als Holzkaufmann und Kommanditist bei der Heinrich Peter Holzhandlung KG in Bremen tätig, von 1980–1986 als Leiter „Verkauf Innendienst“ und stellvertretender Niederlassungsleiter bei der Bremer Niederlassung der Still GmbH.[1][2]

1986 übernahm er zusammen mit Hermann Richter das 1962 von Heinz-Georg Willenbrock gegründete Fördertechnikunternehmen Willenbrock Fördertechnik GmbH & Co. KG mit Sitz in Bremen, das er seitdem als Geschäftsführender Gesellschafter leitet. Das Unternehmen expandierte, übernahm die Klaus Fördertechnik GmbH in Hannover, gründete mehrere Niederlassungen in Niedersachsen und verschiedene Schwesterunternehmen. Seit Anfang 2001 ist Peper Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens, außerdem ist er unter anderem Geschäftsführender Gesellschafter der Muttergesellschaft Willenbrock Fördertechnik Holding GmbH. Die Willenbrock Fördertechnik ist norddeutscher Vertragshändler von Linde Material Handling.[2][3]

Lutz H. Peper ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Politik

Peper schloss sich der Anfang 1995 der Wählergemeinschaft Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AFB) an, die im Januar 1995 von dem Sparkassendirektor Friedrich Rebers (1929–2001), dem früheren Bremer SPD-Wirtschaftssenator Werner Lenz (1927–2004) und anderen gegründet worden war und die bis 2002 bestand. Die AFB wurde zum Sammelbecken unzufriedener, ehemaliger SPD-Mitglieder des rechten Parteiflügels, aber auch vieler engagierter Bürger, die bisher keiner Partei angehörten. Bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft im Mai 1995 erreichte die AFB auf Anhieb für die 14. Wahlperiode 10,7  % der Stimmen und 12 Abgeordnetenmandate. Bürgermeister Klaus Wedemeier (SPD) trat wegen des schlechten Wahlergebnisses zurück und sein Nachfolger Henning Scherf (SPD) bildete nicht mit der AFB und derem Spitzenkandidaten Rebers eine Koalition, sondern mit der CDU eine große Koalition.

Peper erhielt aufgrund seines Listenplatzes bei der AFB ein Mandat und war von 1995 bis 1999 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, wo sich die Wählergemeinschaft in der Opposition befand. Bei der Bürgerschaftswahl 1999 konnte die AFB ohne ihren beliebten Spitzenkandidaten Rebers, der um 1998 einen Schlaganfall erlitten hatte, nur noch 2,4  % der Stimmen erreichen; sie erhielt kein Mandat in der Bürgerschaft, sondern nur noch einige Sitze in den Beiräten.

Im Jahr 2009 nahm Peper als Delegierter der Bremischen Bürgerschaft an der 13. Bundesversammlung in Berlin teil; er war von der Bremer CDU nominiert worden.[4] Bei der von der 13. Bundesversammlung vorgenommenen Wahl des Bundespräsidenten wurde Bundespräsident Horst Köhler im Amt wiedergewählt.

Mitgliedschaften, Tätigkeit in Gremien

Peper engagierte und engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Gremien und Ämtern für Bremen und die bremische Wirtschaft. Unter anderem ist er seit 1991 Ehrenamtlicher Handelsrichter am Landgericht Bremen. Seit Mitte der 1990er-Jahre war er langjährig im Verwaltungsrat der Sparkasse Bremen AG tätig.[1][2]

Seit 1995 gehört Peper dem Plenum der Handelskammer Bremen an, seit Januar 2004 ist er Mitglied des Präsidiums. Er war jeweils langjährig Mitglied im Mittelstandsausschuss und im Juniorenkreis der Handelskammer. Als Nachfolger von Patrick Wendisch wurde Peper vom Plenum zum Präses der Handelskammer Bremen gewählt; er hatte das Amt seit dem 22. Januar 2007 für drei Jahre inne.[2] Seine Nachfolge im Präsidentenamt übernahm im Januar 2010 Otto Lamotte.

2005 wurde Peper als kaufmännisches Mitglied in die renommierte Stiftung Haus Seefahrt aufgenommen und richtete traditionsgemäss zwei Jahre später, als einer der drei verantwortlichen Schaffer die „am zweiten Freitag im Februar“ stattfindende 463. Schaffermahlzeit 2007 aus; ein von Haus Seefahrt seit 1545 in Bremen veranstaltetes Brudermahl, das alljährlich zu den „bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignissen Deutschlands“ zählt.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Lebenslauf – Lutz H. Peper auf der von der Stiftung Haus Seefahrt betriebenen Website über die Schaffermahlzeit, Stand 2011. (Abgerufen am 8. Februar 2011.)
  2. a b c d Lutz H. Peper neuer Präses der Handelskammer Bremen. In: Pressemitteilung der Handelskammer Bremen Nr. 042007 vom 22. Januar 2007. (PDF-Datei; abgerufen am 8. Februar 2011.)
  3. Vergleiche Angaben auf der Firmenwebsite der Willenbrock Fördertechnik. (Abgerufen am 8. Februar 2011.)
  4. Bremer Mitglieder bei der Bundespräsidentenwahl bei Radio Bremen [2009]. (Abgerufen am 8. Februar 2011.)
  5. Die Schaffer 2007 auf der von der Stiftung Haus Seefahrt betriebenen Website über die Schaffermahlzeit, Stand 2011. (Abgerufen am 8. Februar 2011.)

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